Friedrich Wilhelm Murnau (1888–1931) gehört zu den international bedeutendsten Regisseuren des frühen Films. Weltruhm erlangte er bereits 1922 in Berlin mit Nosferatu, eine Symphonie des Grauens. Murnau war einer der ersten deutschen Regisseure, die lange vor der durch Hitler erzwungenen Emigration ihre Karriere erfolgreich in Hollywood fortsetzten. Dort drehte er 1927 den Film Sunrise, der mit drei Oscars ausgezeichnet wurde. 1931 kam er bei einem Autounfall auf der Küstenstraße von Santa Barbara um Leben. Greta Garbo ließ seine Totenmaske abnehmen und nahm als eine der Wenigen an seiner Beisetzungsfeier teil. In Zusammenarbeit mit dem Nachlass des Künstlers, der aus seiner Homosexualität nie ein Geheimnis gemacht hat, veröffentlichen wir erstmals Bilder aus dem privaten Photoalbum von Friedrich Wilhelm Murnau. Die Photographien, die er größtenteils selbst aufgenommen hat, zeigen Reiseimpressionen, Filmarbeiten und entspannte Urlaubssituationen an Bord seiner Segelboote und Yachten in den Jahren 1924 bis 1930 zwischen Berlin und Hollywood und in der Südsee, wo er auf Tahiti seinen letzten Film Tabu drehte. Der Band begleitet eine Ausstellung im kommenden Herbst im Schwulen Museum in Berlin. Mit Texten von Werner Sudendorf, Rainer Rother und Ruth Landshoff-Yorck.
Friedrich Wilhelm Murnau Poradie kníh


- 2013
- 2005
Als wär's ein Film von ihm - von Friedrich Wilhelm Murnau, ein Film wie NOSFERATU oder SUNRISE. Von Reisen handeln viele seiner Filme. Von einem, der auszog. Seinen Helden machte Murnau es nach. Auf der Yacht „Bali“ reiste er 1929 „Büchern und Träumen nach“, wie er schrieb, auf den Spuren von Melville und Stevenson, von Kalifornien nach Tahiti. Unterwegs schrieb und fotografierte er. Nur weniges erschien zu seinen Lebzeiten. Alles andere blieb Projekt, Entwurf, Diktat, ging verloren, erhielt sich nur in Bruchstücken von Abschriften - wie viele alte Filme, Kopien von Kopien, mit Kratzern und Sprüngen. Wie TABU, sein letzter Film, den er zum Schluss dieser Reise drehte, auf den Inseln vor und unter dem Wind. Kurz vor der Premiere verunglückte Murnau tödlich. Unter dem Titel „Südseebilder“ hat Enno Patalas Texte und Fotos aus dem Murnau-Nachlass zusammengetragen, anderwärts auch unverwendetes Filmmaterial entdeckt, übersetzt, redigiert, illustriert und kommentiert. Fakten und Fiktionen, oft ebenso schwer zu unterscheiden wie in Murnaus Filmen. Das Überschreiten von Grenzen ist ihr Thema und ihr Prinzip.