Die Sanierung schadhafter Kanalisationen ist eine bedeutende umweltbezogene Herausforderung im kommunalen Bereich. Diese Arbeit beleuchtet die sanierungsrelevanten Rechtsfragen, beginnend mit einer Einführung in das Recht der Abwasserbeseitigung in Niedersachsen. Der Autor erläutert die spezifischen wasser-, bau- und satzungsrechtlichen Betreiberpflichten für Kanalisationen. Es wird betont, dass alle Abwasserleitungen auf öffentlichen und privaten Grundstücken das Gebot der permanenten Dichtheit und Druckfestigkeit einhalten müssen, unabhängig vom Alter der Leitungsnetze. Im ordnungsrechtlichen Teil werden die Voraussetzungen für das Eingreifen der Wasserbehörde gegen schadhafte Kanalisationen behandelt, einschließlich der relevanten Ermächtigungsgrundlagen. Es zeigt sich, dass Behörden bei Gefährdungen des Grundwassers und der Anwendung des strengen Besorgnismaßstabs verpflichtet sind, gegen undichte Stellen im Kanalnetz vorzugehen und dies innerhalb angemessener Fristen zu tun. Zudem können bei unzureichender Unterhaltung von Kanalisationen öffentlich-rechtliche und zivilrechtliche Schadensersatzansprüche anderer Gewässerbenutzer entstehen, wenn diese ihre Grundwassernutzung nicht mehr wie gewohnt ausüben können.
