Bookbot

Heike Frey

    Wer was versteht von Gemütlichkeit
    Lili Marleen hatt' einen Kameraden
    • Lili Marleen hatt' einen Kameraden

      Musik in der Wehrmacht-Truppenbetreuung 1939–1945

      Mit ?Lili Marleen? und ?Ich hatt? einen Kameraden? greift der Buchtitel zwei Lieder als Chiffren für die unterschiedlichen Bereiche musikalischer Truppenbetreuung während des Zweiten Weltkriegs auf. ?Lili Marleen? markiert gleichzeitig die Unterhaltung von außen durch tausende Künstler*innen, die auf Fronttournee im Einsatz waren, und verdeutlicht die Rolle des eminent wichtigen Mediums Rundfunk. ?Ich hatt? einen Kameraden? steht für die vielfältigen musikalischen Aktivitäten, die innerhalb der Wehrmacht in Gang geSetzt wurden. Sie reichten von Soldatengesang, Unterhaltung durch Militärkapellen oder truppeninterne Ensembles bis zum Ankauf von abertausenden Musikinstrumenten für die Soldaten.0Um die ?Kampfmoral? der Soldaten aufrechtzuerhalten, wurde für die Truppenbetreuung als Teil der sogenannten geistigen Kriegsführung enormer finanzieller und personeller Aufwand betrieben. Dieses Buch widmet sich der zentralen Rolle, die Musik dabei zukam. Anhand von Archivdokumenten, zeitgenössischen Periodika, Feldpostbriefen und weiteren Quellen werden die Akteur*innen in diesem facettenreichen Feld beleuchtet.

      Lili Marleen hatt' einen Kameraden
    • 'Ja ja, jajajajaja, ja, was sagn’S denn da / Ich, die Schneizlreutherin, bin Schönheitskönigin.' Mit diesen Zeilen wurde sie über Nacht zu einer Sensation: Bally Prell, eigentlich Agnes Pauline Prell, Jahrgang 1922: Von Geburt an bis zu ihrem frühen Tod 1982 lebte sie in der Leopoldstraße in München. Mit einer ungewöhnlich tiefen Stimme und großer Musikalität begabt, trat sie schon als Kind öffentlich auf. Ihr Vater Ludwig Prell, Gitarrenvirtuose, Komponist und Mundartdichter schrieb ihr zum 31. Geburtstag das Lied, das fortan ihr Markenzeichen und größter Erfolg wurde: 'Die Schönheitskönigin von Schneizlreuth' - eine groteske Parodie auf die in den 1950er Jahren beliebten Miss-Wahlen im Gewand einer naiv-stolzen Landpomeranze. 28 Jahre lang trat Bally Prell auf Brettl-Bühnen und in Unterhaltungsprogrammen der Nachkriegszeit wie 'Weißblaue Drehorgel' und 'Lachendes München' auf und reihte sich damit in die Riege der gefragten Unterhaltungskünstler ein. Ihre Kollegen waren u. a. Erni Singerl, Liesl Karlstadt, Ida Schumacher, Kathi Prechtl, Georg Blädel, Fee von Reichlin, Franzl Lang - alles Künstler, die ihre Popularität nicht zuletzt dem Bayerischen Rundfunk verdankten. Neben der Biographie Bally Prells beleuchtet das Buch die Entwicklung populärer Unterhaltung nach dem Zweiten Weltkrieg - von den Volkssängern alter Prägung bis zu heutigen Fernsehstars.

      Wer was versteht von Gemütlichkeit