Das üppige Pflanzenleben der wärmeren Gegenden unseres Erdballes bietet einem Heer von Insekten Nahrung. Diese sind eine willkommene Beute für die Spinnenwelt, die dadurch ebenfalls reich an Individuen sein kann. Wenn der Naturfreund etwas von tropischen Spinnen hört, so denkt er zuerst an die Vogelspinnen, welche er aus den Terrarien der Zoologischen Gärten kennt. Ein anderer hörte vielleicht auch schon von Spinnen, welche bis zu 1 m tiefe Wohnlöcher in die Erde graben. Aus der Fülle der Lebensvorgänge in den Tropen bringt der Verfasser hier eine interessante Auswahl. Was wir von der Lebensweise der meisten tropischen Spinnen wissen, sind nur geringe Bruchstücke. Wenn schon die Kenntnis der Arten lückenhaft ist, so ist es das Wissen um die Biologie noch viel mehr. Es ist zu hoffen, daß unsere Kenntnisse um weitere Einzelheiten bereichert werden, wenn die geplanten wissenschaftlichen Stationen im Urwald errichtet sind.
Hermann Wiehle Knihy


Es ist immer wieder verwunderlich, wie wenig selbst Naturfreunde von den Spinnen wissen. Dem gemeinen Mann fallen die Spinnen wenig auf, das geht schon daraus hervor, daß wir in der deutschen Sprache nur ein allgemein gebräuchliches Wort haben, das eine bestimmte Spinnenart bezeichnet. Es ist das Wort Kreuzspinne. Alle anderen Benennungen --- Hausspinne, Winkelspinne, Wasserspinne --- sind entweder nicht allgemein gebräuchlich oder werden nicht eindeutig für eine Art gebraucht. Daß in einer Reklamezeichnung eine Spinne mit sechs Laufbeinen dargestellt wird, das wundert den Arachnologen schon gar nicht mehr. Über unsere einheimischen Spinnen und deren filigrane Bauwerke will nun dieses Heft berichten.