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Jens Dobler

    Persönlichkeiten in Berlin 1825-2006
    Dr. Fritz Flato (1895-1949)
    Das Polizeipräsidium am Molkenmarkt
    Schwule, Lesben, Polizei
    Von anderen Ufern
    You have never seen a dancer like Voo Doo
    • You have never seen a dancer like Voo Doo

      Das unglaubliche Leben des Willy Pape

      Magnus Hirschfeld schrieb in seiner Studie Die Transvestiten (1910/12): »Der junge Transvestit Willi Pape, dessen Veranlagung durch einen Selbstmordversuch in Frauenkleidern bekannt wurde. Seine Eltern wurden vom Verfasser über seinen eigenartigen Zustand aufgeklärt und gestatteten ihm dann, zum Varieté zu gehen, wo er seitdem mit größtem Erfolg als Schlangentänzerin auftritt.« Willy Pape (1891–1940) war unter seinem Künstlernamen Voo Doo das Tanzphänomen der Varietébühnen der 1920er-Jahre in Berlin, Zürich, Paris und Wien. Mann oder Frau? Das war immer die Frage. Klassischer Damendarsteller oder frühes Beispiel von Trans*, queer oder non-binär? Voo Doo war immer mehr Bühne als Boulevard, mehr Spitzenartist als Sternchen, mehr fleißiger Arbeiter als Salonheld. Schließlich eröffnete er einen Club, zu dessen Gästen auch Klaus Mann zählte. Den Nationalsozialisten mit einem blauen Auge entkommen, verschwand Pape in der Versenkung, war aber nie ganz vergessen. Jens Dobler erzählt das unglaubliche Leben von Willy Pape alias Voo Doo, und unternimmt damit zugleich einen Streifzug durch die große Zeit der europäischen Varietékultur.

      You have never seen a dancer like Voo Doo
    • Am Molkenmarkt befanden sich bis Ende des 19. Jahrhunderts das Berliner Polizeipräsidium und das Stadtgefängnis. Der weitläufige Häuserkomplex mit seinen engen Höfen, dunklen Gängen und steilen Treppen war nicht nur bei Kriminellen berüchtigt und gefürchtet. Jens Dobler erzählt die Geschichte dieses geschichtsträchtigen Ortes bis zum Umzug der Kriminalpolizei an den Alexanderplatz und dem Abriss der alten Gebäude im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts. Die zeitgenössischen Texte, die er in diesem Band versammelt, lassen die Atmosphäre und die Ereignisse am Molkenmarkt wieder lebendig werden. Sie berichten von Polizisten, Verbrechern, Obdachlosen und »sittenlosen« Mädchen, schildern lautstarke Verhöre, ereignisreiche Nächte im Polizeigewahrsam und Kuriositäten wie eine Auktion der Exkremente aus den Latrinen des »Königlichen Polizei-Präsidiums«. Mit zahlreichen, zum Teil bislang unveröffentlichten Abbildungen.

      Das Polizeipräsidium am Molkenmarkt
    • Persönlichkeiten in Berlin 1825-2006

      Erinnerungen an Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen

      Erinnerungen an Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen

      Persönlichkeiten in Berlin 1825-2006
    • Wie öffentliche Moral gemacht wird

      Die Einführung des § 175 in das Strafgesetzbuch 1871

      • 44 stránok
      • 2 hodiny čítania

      Mit der Einführung des Code pénal in Frankreich 1810 und seiner Verbreitung infolge der napoleonischen Kriege begann eine weitgehende Liberalisierung des Homosexualitätsstrafrechts. In Bayern waren homosexuelle Akte ab 1813 straffrei, in Württemberg ab 1839 nur noch Antragsdelikte, und in Braunschweig ab 1840 ebenso. In Hannover (1840) und Baden (1845) wurde Homosexualität nur noch im Zusammenhang mit öffentlichem Ärger bestraft. Im Gegensatz dazu hinkte das Preußische Landrecht mit seinen Strafbestimmungen hinter der europäischen Entwicklung hinterher. Die Aufnahme seiner Bestimmungen in ein erstes deutsches Reichsstrafgesetzbuch war daher keineswegs selbstverständlich. Jens Dobler beschreibt die Entstehung des § 175 StGB nicht als einseitige Durchsetzung reaktionärer Politik, sondern als ein „Spektakel in verschiedenen Arenen“. Er skizziert die widerstreitenden Kräfte innerhalb eines komplexen Systems von Politik, Jurisprudenz und Wissenschaften sowie der Öffentlichkeit, deren Stimmung stark von aktuellen Ereignissen beeinflusst wurde. Diese erweiterte Perspektive auf ein bedeutendes Kapitel deutscher Rechtsgeschichte eröffnet neue Fragen zur gesellschaftspolitischen Rahmenbedingungen, die spätere Reformbemühungen zum § 175 lange scheitern ließen.

      Wie öffentliche Moral gemacht wird
    • Großstadtkriminalität

      • 275 stránok
      • 10 hodin čítania

      Wie arbeiteten Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft unter den Bedingungen der NS-Diktatur und des Krieges? Wie gingen Polizei und Justiz gegen Verbrechen vor, wie sie in jedem System vorkommen, und wie bekämpften sie NS-spezifische und kriegsbedingte Kriminalität? Die Berliner Kriminalitäts- und Polizeigeschichte im Nationalsozialismus enthüllt ein komplexes System von Zuständigkeiten, Konkurrenzen, Eigenmächtigkeiten, Intrigen und viel Bürokratie, aber auch die von Anfang an aktive Beteiligung an Verbrechen des Nationalsozialismus. Die Beiträge des Bandes geben Einblick in ein bislang kaum erforschtes Gebiet des Terror-Staates, etwa die Strafverfolgung von Zwangsarbeitern oder das System zur Unterbrechung von KZ-Haft zur Ermittlung oder Vollstreckung einer Justizangelegenheit und anschließenden „Rücksistierung“ in ein Konzentrationslager

      Großstadtkriminalität
    • Verzaubert in Nord-Ost

      • 318 stránok
      • 12 hodin čítania

      Verzaubern will dieses Buch und Einblicke geben in die hundertjährige Geschichte von Berliner Lesben und Schwulen in den nord-östlichen Stadtteilen Pankow, Prenzlauer Berg und Weißensee. Es berichtet von den Anfängen in der Kaiserzeit, der Weimarer Republik und der existenzbedrohenden Situation während des Nationalsozialismus. Beispiele belegen, wie die homosexuelle Szene in Ost-Berlin trotz repressiver Maßnahmen der Stasi lebte und liebte. Lesben und Schwule, Bisexuelle, Transvestiten und Transsexuelle ließen sich nie unterkriegen, schafften sich Nischen, setzten Marken in der Kunst, Literatur und im Theater und kämpften für ihre Rechte als Menschen und Bürger egal unter welcher Staatsform. Noch bietet der neue Verwaltungsbezirk Pankow als drittes Szenezentrum neben Kreuzberg und Schöneberg in Berlin eine pulsierende Mischung aus ‚altem Osten’ und ‚neuem Westen’. „Verzaubert in Nord-Ost“ erzählt seine Geschichte.

      Verzaubert in Nord-Ost
    • Zwischen Duldungspolitik und Verbrechensbekämpfung

      Homosexuellenverfolgung durch die Berliner Polizei von 1848 bis 1933

      • 618 stránok
      • 22 hodin čítania

      Homosexualität war in Deutschland die längste Zeit verboten. Da das Verbot in einem Strafgesetz fixiert war, war die Kriminalpolizei für die Verfolgung der Homosexuellen zuständig. Im Mittelpunkt der Arbeit steht der polizeiliche Umgang mit diesem Arbeitsgebiet: die Überwachung, Registrierung und Fahndung, die Einflüsse der Kriminologie, die Inhalte der polizeilichen Aus- und Fortbildung sowie die Bedeutung der Zensur so genannter unsittlicher Schriften. Intensiv wird die Arbeit des Homosexuellendezernates der Kriminalpolizei und seiner jeweiligen Leiter geschildert, die Einflüsse zeithistorischer Ereignisse und der verschiedenen Interessengruppen, die Verschärfungen oder Erleichterungen in der Verfolgung Homosexueller zu erreichen suchten. Bemerkenswert für Berlin ist, dass das Homosexuellendezernat als Verfolgungsinstanz schließlich mit der homosexuellen Emanzipationsbewegung zusammenarbeitete und für einen langen Zeitraum eine Duldungspolitik einleitete. Gleichzeitig bietet die Arbeit einen genauen Einblick in die Entwicklung der Berliner Kriminalpolizei generell und leistet somit einen nicht unerheblichen Beitrag zur Polizeigeschichte zwischen 1848 und 1933

      Zwischen Duldungspolitik und Verbrechensbekämpfung