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Beate Petra Kory

    Hermann Hesses Beziehung zur Tiefenpsychologie
    Im Spannungsfeld zwischen Literatur und Psychoanalyse
    • Drei Schriftsteller – drei unterschiedliche Positionen zur Freudschen Psychoanalyse: Vehemente Ablehnung seitens des Wiener Satirikers Karl Kraus, der von seinen Gegnern wegen seiner scharfen Zunge gefürchtet wurde, enthusiastische Befürwortung im Falle des Freud-Schülers Fritz Wittels, der zum ersten Biographen Sigmund Freuds aufrückte, dazwischen ein Zeugnis von einer möglichen harmonischen Wechselbeziehung zwischen Literatur und Psychoanalyse aus der Feder des psychologisch begabten Schriftstellers Stefan Zweig, der literarisch aus den psychoanalytischen Erkenntnissen schöpfte. Doch lassen sich diese Positionen so eindeutig festlegen? Worin sehen Psychoanalytiker und Schriftsteller den Einfluss der Freudschen Wissenschaft auf die Literatur? Birgt dieser Einfluss Gefahren in sich, oder erweist er sich in jeder Hinsicht als befruchtend? Gibt es nicht letztendlich ein unauflösliches Spannungsfeld zwischen Literatur und Psychoanalyse? Diesen und andere in diesem Kontext angesiedelte Fragestellungen betrachtet Beate Petra Kory in ihrer vorliegenden Studie detailliert.

      Im Spannungsfeld zwischen Literatur und Psychoanalyse
    • Das Ziel der Arbeit ist die Untersuchung der Beziehungen Hermann Hesses zur Tiefenpsychologie, insbesondere der Freudschen und Jungschen Prägung, am Beispiel des Traumes. Die Arbeit bewegt sich an der Schnittstelle zwischen Literatur und Psychologie und nutzt eine interdisziplinäre Methode, die sowohl die Traumtheorien von Freud und Jung als auch deren literarische Verarbeitung berücksichtigt. Es werden die Funktionen des Traumes in Hesses Prosawerk vor, während und nach seiner Begegnung mit der Tiefenpsychologie analysiert. Diese drei Phasen spiegeln Hesses sich wandelnde Einstellung zur Tiefenpsychologie wider. Trotz Enttäuschungen seitens seiner Analytiker bleibt Hesse zeitlebens von der Faszination des Traumes geprägt. Die Methode der Studie beleuchtet sowohl die literarische als auch die tiefenpsychologische Funktion des Traumes und zeigt, dass Hesse tiefenpsychologische Elemente nicht unreflektiert übernimmt, sondern aktiv die literarischen Verwendungsweisen des Traumes erweitert. Im Gegensatz zu anderen Arbeiten, die sich nur auf Hesses spätere Werke konzentrieren, wird hier auch das Frühwerk betrachtet, in dem bereits tiefenpsychologische Ansätze zu finden sind. Die Arbeit hebt die Originalität Hesses im Umgang mit dem Traum hervor und widmet besonderes Augenmerk auf dessen Rolle im Spätwerk, das in der Sekundärliteratur oft unterschätzt wird. Zudem wird Hesses Traumpoetologie untersucht, insbesondere die Umwandlung se

      Hermann Hesses Beziehung zur Tiefenpsychologie