For more than a century, anthropologists and psychiatrists engage in conversations concerning relationships between embodied well-being and religion. Taking account of shifting meanings of 'religion' in global modernities, the included essays reveal how historically and culturally embedded local encounters between psychiatry, religious experience, and ritual healing contribute to an increasing diversification of 'mental health.' The multitude of theoretical perspectives and methodological approaches brought to the field in the global north and the global south introduce novel insights into current debates between clinical practitioners, ethnographic fieldworkers, and historians of psychiatry. (Series: Culture, Religion and Psychiatry, Vol. 1) [Subject: Psychiatry, Religious Studies, Ethnography, Sociology]
Helene Basu Knihy




Rituale der Amtseinsetzung
Inaugurationen in verschiedenen Epochen, Kulturen, politischen Systemen und Religionen
Rituale der Amtseinsetzung stehen im Mittelpunkt dieses Sammelbandes des Exzellenzclusters „Religion und Politik“. In ihren Beiträgen beleuchten die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, wie Menschen vom Mittelalter bis heute feierlich in geistliche und weltliche Ämter eingeführt werden und welcher Inszenierung diese Inaugurationen folgen. Die Bandbreite reicht von mittelalterlichen Kaisern und Kalifen über Fürstbischöfe der Frühen Neuzeit bis zu Päpsten und Präsidenten in der Mediengesellschaft der Gegenwart. Beleuchtet werden auch indische Königsrituale, Sufi-Rituale in Indien und politische Einsetzungsriten in Mexiko. Die symbolischen Handlungen, Sprechakte und Gegenstände der Amtseinsetzungen brachten das Amtsverständnis und damit die Rechte, Pflichten und Machtansprüche neuer Amtsträger zum Ausdruck. Zahlreiche Beispiele aus verschiedenen Epochen, Kulturen, politischen Systemen und aus Christentum, Islam und Hinduismus werden verglichen. Dieser epochen- und fächerübergreifende Ansatz soll zeigen, dass sich die Inszenierungen in Gestalt und Zielsetzung durch die Jahrhunderte frappierend ähneln. Oft waren die Religionen Erzeuger von symbolischen Handlungen und Riten wie Demutsgesten oder Eiden. Die Politik übernahm solche Ausdrucksmittel für ihre eigenen Inszenierungen.
Von Barden und Königen
Ethnologische Studien zur Göttin und zum Gedächtnis in Kacch (Indien)
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Diese Studie untersucht die Konstituierung von lokaler indischer Kultur in der Gegenwart im Sinne einer gegenseitigen Durchdringung von Religion und kulturellem Gedächtnis. Die Halbinsel Kacch im Nordwesten des indischen Subkontinents war Sitz eines Königreichs, dessen Geschichte auf mannigfache Weise mit der mittelalterlichen Kultur der Rajputen von Saurashtra und Rajasthan verbunden ist. Im Kontext des Rajput-Königtums wird den Künsten von nicht-brahmanischen Barden nach wie vor eine hohe Wertschätzung In Dichtung, Gesang und der Archivierung von Stammbäumen manifestiert sich das Wirken der Göttin, die zugleich Könige durch ihre Macht zum Regieren befähigte. Barden bezeichnen sich als ‘Söhne der Göttin’ – in ihren Frauen nimmt die Göttin menschliche Gestalt an. Die Vergöttlichung von Frauen und die Archivierung kultureller Erinnerungen durch männliche Barden gehen hier eine Synthese ein. Vom sozialen Ort der Barden aus betrachtet erscheint die sozio-religiöse Kultur von Kacch jedoch nicht als Ausdruck unwandelbarer Tradition, sondern als geprägt von Transformationen politischer Machtverhältnisse und Neudefinitionen der Kaste im modernen Indien.