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Beatrice Nunold

    1. január 1957
    Freiheit und Verhängnis
    Her-vor-bringungen
    Kathara
    • Wir befinden uns in einer fernen Zukunft. Eine fundamentalistische Sekte, die davon ausgeht, dass alles, was geschieht, eine kausale Folge des Urknalls und seit Anbeginn der Zeit determiniert ist, hat den Planeten Kathara besetzt. Sie droht, den freien Teil des Universums zu versklaven. Frachterkapitänin Esther Morgenglanz lässt sich von dem Ge-heimagenten Tabah überreden, ihn zum Wüstenplaneten Rigarah zu bringen. Dorthin haben sich die Rebellen zurückgezogen, um von hier aus den Kampf gegen die Deterministen und für die Freiheit Katharas zu führen. Bald werden Morgenglanz und ihre Crew nicht nur von den Deterministen gejagt, auch zwei Geheimdienste sind hinter ihnen her. Der Kampf um Kathara ist zugleich der Kampf zweier konträrer Lebensentwürfe. Entwerfen wir uns als in unserem Sein zwar bedingte, aber freie und verantwortliche Wesen oder als durch Physik determinierte und durch unsere Biologie getriebene? Können wir selbst entscheiden, wie wir leben wollen oder gibt es eine biologisch notwendige Lebensführung, die durch Zwang und Umkonditionierung durchgesetzt werden muss? Vorsicht also: Dieser unterhaltsame Science Fiction kann Spuren von Philosophie enthalten.

      Kathara
    • Her-vor-bringungen

      Ästhetische Erfahrungen zwischen Bense und Heidegger

      Bilder sind allgegenwärtig; ihre Gegenwart und Macht ist zum Selbstverständlichsten einer medialisierten Welt geworden. Mit dieser „Wirklichkeitsbemächtigung“ geht die Abschaffung des Bildes als Bild einher, denn es werden mehr Bilder her-vor-gebracht, als wir zu übersehen vermögen; und sie werden daher gar nicht mehr als Bilder wahrgenommen: Sie verbergen sich sozusagen in ihren Her-vor-bringungen und werden zur Fiktion. Beatrice Nunold entwirft den Grundriss einer Theorie der Her-vor-bringung ästhetischer Realität, die es erlaubt, zwischen Wirklichkeit, Fiktion und Kunst zu unterscheiden und gleichzeitig ihre gemeinsamen konstitutiven Momente als Weisen unserer Her-vor-bringung von Wirklichkeit zu verstehen. Sie begreift Max Bense als Protagonisten und Propheten einer Welt, in welcher der Schein Realität und die Realität Schein geworden ist, und modifiziert und erweitert seine Semiotik. Diese erweist sich als operable Oberflächenstruktur einer seinstopologischen Tiefendimension, wie Heidegger sie in seinen Texten zum „Weltgeviert“ und zur Sprache, Kunst und Technik entwirft.

      Her-vor-bringungen
    • Freiheit und Verhängnis

      Heideggers Topologie des Seins und die fraktale Affektlogik: Entwurf einer fraktgenen Topologie des physio-psychisch-mentalen Seins

      Heideggers Topologie des Seins kann als Chaos- und Emergenztheorie des Seins interpretiert werden. Die einzelnen Topoi sind emergente Selbstkonstituierungen des ursprünglich fraktalen Seinsgeschehens, der Physis und des Naturprozesses. Unsere Selbstgegebenheit, Wirklichkeit und Freiheit sind solche Konstituierungen, die nicht im Widerspruch zum Naturprozess stehen, sondern von ihm getragen werden. Das Seinsgeschehen ist von Anfang an fraktal, jedoch kein blindes Geschick. Zum Fatum gehört die Autonomie, die Freiheit als ein Aus-sich-selbst-für-sich-selbst-sein. Diese Freiheit ist bereits im Ur-Sprung unser Verhängnis. Naturgesetz und Freiheit stehen sich nicht unversöhnlich gegenüber, doch das Fatum unserer Freiheit kann uns zum Verhängnis werden. Als Teil des großen Wirkgefüges können wir die Hoffnung hegen, auf Basis unseres immanenten Logos, das eine Selbstkonstituierung des 'großen Logos' ist, ein Bild der Wirklichkeit zu schaffen, das unseren Verhältnissen entspricht. Unsere bloße Existenz hat Auswirkungen auf die große Wirklichkeit der Natur, die fatal sein können. Der Glaube, alles sei bloßes Konstrukt und es gäbe keine Möglichkeit der Realitätserkenntnis, entzieht uns ebenso die Verantwortung wie der Glaube an die Determinierung durch Naturgesetze, die eine Veränderung des Weltlaufs ausschließen.

      Freiheit und Verhängnis