Die Bildspringerin
16 kurze Geschichten






16 kurze Geschichten
gedichte aus vier jahrzehnten
zuversicht in satten farben leuchtet erinnerung anklang von wehmut durch schleier der vergänglichkeit in verdorrten blättern schlummert die gewissheit des frühlings
Grosselternsein»Die vielen zeitgeistbedingten Anforderungen und strukturellen Änderungen im Alltag der meisten Familien werteten in den letzten Jahrzehnten auch die Rolle der Grosseltern auf. Omas und Opas gehören in vielen Familien neben Krippe und Kindergarten zu jenen Bezugspersonen der Kinder, die für berufstätige Eltern unverzichtbar sind. Als Lehrerin und viel später als Psychologin habe ich mich auf den Umgang mit schwierigen Jungs spezialisiert, und zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich kleine Mädchen früher als langweilig, zu brav und fade empfand. Inzwischen habe ich die Meinung revidiert. Unsere Enkelinnen strafen meine einer Feministin unwürdigen Vorurteile in jeder Hinsicht Lügen. Die Lausemädchen stecken voller Überraschungen, und manchmal wünsche ich für Sekunden, sie wären nicht gar so lebhaft und weniger anstrengend. Hauptsache jedoch: Ich fühle mich trotz meiner Jahrringe jung geblieben, körperlich und geistig noch recht beweglich und neugierig der Gegenwart zugewandt.» E. Z.
Eltern von heute sehen sich leider oft noch mit schulischen Strukturen von gestern konfrontiert. Ausgebildet und erzogen werden sollen aber die Erwachsenen von morgen, was sowohl Lehrende als auch Mütter und Väter vor zunehmende Probleme stellt. Beiden geht es ums Wohl der Kinder und Jugendlichen, doch was zu deren Wohl am besten beiträgt, darüber streiten sich die Protagonisten.
Kinder als Spiegel der Gesellschaft: Eva Zeltner hat sich als Lehrerin, Psychologin, Bubenmutter und Autorin vom Jahrgang 1931 einen beachtlichen Ruf erarbeitet und beeindruckt durch ihre ungewöhnliche Offenheit! Vielleicht ist der Titel eines früheren Werkes -"Kinder schlagen zurück", 3. Aufl., 1995 - der Schlüssel zum Verständnis ihrer Haltung (und ihres Erfolgs): Kinder sind der Spiegel der Gesellschaft, sie reagieren auf Eltern und Schule, die sie über- oder unterfordern. Overprotection, Vernachlässigung und Gewalt geben sich die Hand, aber auch Angst und Perfektionismus lassen das Klima in der Schule eskalieren. Letztlich geht es um Vertrauensbildung, sich Zeit nehmen, Respekt vor der Einmaligkeit des Kindes, das ernst genommen werden will wie eine erwachsene Person. Es sind keine neuen Weisheiten, aber die Brisanz der Lage - Mädchengewalt, geschlagene Eltern, hilflose Jugendliche ohne Zukunftsperspektive, immer jüngere Opfer-Täter - wird offen dargelegt. Ich-Stärke der Erwachsenen, emotionale Wärme und Humor vermögen die Wogen zu glätten und den Jugendlichen den nötigen Halt zu ihrer individuellen Entwicklung geben. Dann wird neben der Weihnachtsgeschichte der Klassiker der Pink Floyd zum Weihnachtslied für eine Familie, die den Konsens zwischen den Generationen geschafft hat: "We Don't Need No Education." Paula Küng-Hefti.