Zum Ringen um das Verhältnis von Idealen und pädagogisch Möglichem
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Die Analyse beleuchtet die anhaltenden Spannungen in der Pädagogik zwischen normativen Anforderungen und praktischen Möglichkeiten, 100 Jahre nach Bernfelds Kritik. Der Band bietet sowohl empirische als auch theoretische Perspektiven auf aktuelle Themen der schulischen und außerschulischen Praxis. Im Fokus stehen die Grenzen der Erziehung und die Strategien der Pädagogik im Umgang mit diesen. Die Beiträge reflektieren die Relevanz von Bernfelds Ansichten und untersuchen die Diskrepanz zwischen den Ansprüchen und der Realität der pädagogischen Praxis.
Dieses Lehr- und Studienbuch liefert wertvolle Hinweise für die ersten Schritte mit der Forschungsmethode der Objektiven Hermeneutik. Auch ohne umfangreiche sozial- bzw. erziehungswissenschaftliche methodische Vorbildung gelangt man mittels der Objektiven Hermeneutik zu erstaunlichen und bemerkenswerten Erkenntnissen. Die Einführung leitet durch die grundlegenden Voraussetzungen und zentralen Schritte der Arbeit mit der Objektiven Hermeneutik. Die FAQs und das Glossar beantworten die wichtigsten Fragen sowohl für Studierende als auch für Doktorand*innen. Dieses Buch ist der erste Anlaufpunkt für alle, die am Anfang eines objektiv-hermeneutischen Forschungsvorhaben stehen und Orientierung suchen.
Schulische Sozialisation und pädagogisches Handeln jenseits der Professionalisierungsfrage
Aktuelle Theorien der Professionalisierung pädagogischen Handelns gehen davon aus, dass der Lehrerberuf widersprüchlichen Handlungsanforderungen ausgesetzt sei und dass die Kunst pädagogischen Handelns in der Vermittlung dieser Widersprüche bestehe. Der Autor schlägt vor: Widersprüche im pädagogischen Handeln können als pädagogische Entgrenzung betrachtet werden, und die Lösung schulisch-pädagogischer Handlungsprobleme verweist auf pädagogische Permissivität als Logik der Widerspruchsvermeidung. Diskutiert werden professionalisierungstheoretische Modelle pädagogischen Handelns und entwickelt wird ein Gegenmodell zu den geläufigen Konzeptionen.
Im Schnittpunkt professions- und rechtssoziologischer Fragen befaßt sich Wernet hier mit einer oft angeführten, aber selten präzis untersuchten Berufsgruppe: mit Strafverteidigern. Eingebettet in das von Oevermann vorgeschlagene Professionalisierungsmodell und mit dem Ziel, das handlungslogisch-strukturtheoretische Paradigma einer Theorie professionellen Handelns zu überprüfen und zu erweitern, untersucht der Autor die Professionalisierungsbedüftigkeit der Strafrechtspflege im Sinne einer beruflich-systematischen Problemlösungsanforderung und die Frage nach einem hierzu korrespondierenden professionellen Habitus. Die in der professionstheoretischen Debatte gern herangezogene Analogie von Arzt und Anwalt, die auf die Freiberuflichkeit und Klientenorientierung beider abstellt, muß für den Strafverteidiger neu überdacht werden: Sein Handeln im Spannungsfeld formaler und materialer Geltungsansprüche muß sich - wie Wernet anhand einer professionalisierungstheoretischen Reinterpretation der Hegelschen Straftheorie und der Weberschen Rechtssoziologie darlegt - primär an der formalen Geltungsdimension orientieren. Anhand einer hermeneutischen Interpretation von qualitativen Interviews mit Strafverteidigern rekonstruiert der Verfasser vor diesem Hintergrund den spezifischen Professionshabitus von Strafverteidigern. Die Resultate seiner Untersuchung bindet er abschließend an das allgemeine Modell professionalisierten Handelns zurück und fragt nach den Schlüssen, die aus dem analysierten Beispiel für die Professionssoziologie insgesamt zu ziehen sind.
Hermeneutik, Kasuistik und Fallverstehen sind für pädagogisches Denken von grundlegender Bedeutung. Mit je unterschiedlicher Akzentsetzung teilen diese Konzepte den Anspruch, pädagogisches Handeln zu verstehen. Dieser Anspruch betrifft sowohl das Selbstverständnis einer hermeneutischen, fallrekonstruktiven Forschungstradition als auch die daraus sich ergebenden Implikationen für die pädagogische Handlungspraxis. Dieses einführende Buch stellt elementare Begründungsfiguren zu Hermeneutik, Kasuistik und Fallverstehen vor. Es macht die Leser mit den für die Pädagogik charakteristischen Traditionssträngen hermeneutischen und kasuistischen Denkens vertraut. An ausführlichen Interpretationsbeispielen wird der hermeneutische Forschungsstandpunkt erläutert und die Möglichkeiten und Grenzen einer forschungsbasierten pädagogischen Kasuistik diskutiert.
Das von Ulrich Oevermann begründete Verfahren der Objektiven Hermeneutik stößt vor allem in den Sozial- und Erziehungswissenschaften auf breites Interesse. Die zentrale methodologische Idee der Objektiven Hermeneutik besteht darin, die Rekonstruktion der Sinnstrukturen der sozialen Wirklichkeit methodisch an textliche Protokolle dieser Wirklichkeit zurückzubinden. So wird der Text zum Gegenstand einer empirisch-hermeneutischen, wirklichkeitswissenschaftlichen Sinnrekonstruktion. Dieses Buch bietet eine Einführung in das interpretatorische Vorgehen der Objektiven Hermeneutik. Zu Beginn werden die methodologischen Grundannahmen der Objektiven Hermeneutik vorgestellt. Im Zentrum stehen dann aber die methodischen Kernoperationen des Verfahrens. Diese werden an Beispielen vorgestellt und erläutert. Der Leser erhält damit einen Einblick in die interpretatorische Praxis dieser Methode und zugleich Anregungen für die eigene Forschungspraxis.