Die steigenden Kosten an der Zapfsäule gefährden die erschwingliche Mobilität, die für den gesellschaftlichen Wohlstand wichtig ist. Alternativen zu Benzin und Diesel müssen in ausreichender Menge und zu akzeptablen Preisen bereitgestellt werden, doch viele sind teuer, schwer produzierbar und haben eine gemischte Umweltbilanz.
Thomas Puls Knihy






Die deutsche Verkehrsinfrastruktur steuert auf eine Krise zu. Seit mehr als einem Jahrzehnt zehrt Deutschland bei diesem Rückgrat seiner wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit von der Substanz. Fehlende Investitionen, alternde Infrastruktur, fragwürdige Investitionssteuerung und stark gewachsene Verkehrsmengen verlangen dringend einen Kurswechsel in der deutschen Verkehrspolitik – und das wird einen politischen Kraftakt erfordern. So notwendig effizientere Prozesse bei der Infrastrukturplanung auch sind: Die Potenziale zur Effizienzsteigerung werden nicht ausreichen, um die Finanzierungslücken in den Verkehrshaushalten zu schließen. Deutschland muss der Verkehrspolitik wieder einen höheren Stellenwert einräumen und dazu braucht es zunächst einmal ein verkehrspolitisches Zielsystem. Schaut man über die deutschen Grenzen, so zeigt sich, dass im politischen Konsens gesteckte Ziele eine Voraussetzung dafür sind, die nötigen Mittel in den Verkehrsbereich zu lenken.
Mobilität ist heute eine Selbstverständlichkeit, ob es nun um den Personenverkehr oder um den Transport von Gütern geht. Doch der Verkehr ist auch mit erheblichen Belastungen für die Gesellschaft verbunden. Dass die Nutznießer des Verkehrs nicht zugleich auch diejenigen sind, welche die unerwünschten Folgen zu tragen haben, verhindert ein Funktionieren des Marktmechanismus: Wo externe Kosten entstehen, wird oft die Politik auf den Plan gerufen. Der Beitrag durchleuchtet das volkswirtschaftliche Konzept der externen Kosten, hinterfragt deren Messbarkeit und prüft ihre Verwendung als Steuergröße am praktischen Beispiel. Ein besonderes Augenmerk gilt dem Versuch der EU, den „gordischen Knoten“ der externen Kosten zu zerschlagen.
Für eine dynamische Stadt zählt die Erreichbarkeit zu den wichtigsten Standortfaktoren. Doch gerade die Erreichbarkeit der Innenstädte ist immer schwerer zu gewährleisten. Zahlreiche Metropolen drohen im Stau zu ersticken, und ein Ausbau der Straßen scheitert häufig am fehlenden Platz. Aber auch die Umweltgesetzgebung erhöht den Druck auf viele Städte. Die politisch Verantwortlichen suchen daher nach neuen Konzepten, mit denen sie die Erreichbarkeit der Städte aufrechterhalten und dennoch die bestehenden Probleme lösen können. Verschiedene Ansätze werden in diesem Kontext derzeit erprobt. Die Spanne reicht von einem effizienteren Parkraummanagement bis zur Einführung von Umweltzonen. Ein Konzept, das in der letzten Zeit eine Renaissance erlebt, ist die City-Maut. Die Einführung einer City-Maut in London und Stockholm wird von vielen Stadtvätern aufmerksam beobachtet. Bei näherer Betrachtung der Ergebnisse dieser Projekte kommen aber starke Zweifel auf, ob eine Bepreisung tatsächlich ein geeignetes Instrument ist, um die drängendsten Probleme urbaner Zentren zu bewältigen. Es zeigt sich vielmehr, dass nur nach genauer Prüfung jedes Einzelfalls entschieden werden kann, welche Maßnahmen die konkreten Probleme vor Ort am besten lösen.
Lärm greift tief in das Leben ein, er beeinflusst Schlaf, Erholung und Kommunikation. In Deutschland fühlen sich rund zwei Drittel der Bevölkerung durch Lärm in ihrem Umfeld belästigt. Damit ist Lärm die unbestrittene Nummer Eins unter den wahrgenommenen Umweltbelastungen. Aus diesem Grund stellt der weit verbreitete Verkehrslärm ein besonderes Problem dar. Die Analyse erfasst die physikalischen Grundlagen und beleuchtet darauf aufbauend die Möglichkeiten der Lärmbekämpfung im Verkehr: Viele der traditionellen Antworten auf Umweltprobleme im Verkehrsbereich haben sich als untauglich herausgestellt, wenn es um Lärmbekämpfung geht. Der Autor bietet mit der vorliegenden Studie eine begründete Einschätzung, wie groß die realisierbaren Vermeidungspotentiale tatsächlich sind.
Vorwort; Die deutsche Verkehrsinfrastruktur – Anspruch und Wirklichkeit; Beanspruchung der Verkehrsnetze; Bestehende Verkehrsinfrastruktur; Der Stillstand auf den Straßen; Verkehrsprognosen; Die Verkehrswegeplanung in Deutschland; Der Bundesverkehrswegeplan; Alternative Infrastrukturpolitik; Lösungsansätze; Modelle der privaten Finanzierung; Umsetzung in Deutschland; Erfahrungen im Ausland; Fazit; Literatur