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Priska Gisler

    Imaginierte Laien
    Kreativitätstechniken als Wissenstechniken
    Belästigung, - sexuelle
    Digitales Kapital im Einsatz
    • Die Autorin geht auf Spurensuche rund um das Thema „sexuelle Belästigung“. Sie analysiert ab Mitte der 70er Jahre für den Zeitraum von zwei Jahrzehnten wie die Tagespresse einerseits, die Frauenbewegung andererseits in der Schweiz das Phänomen aufgegriffen und dargestellt haben. Vor dem Hintergrund institutioneller Veränderungen vergleicht das Buch die Argumente beider Seiten. Es beleuchtet, wer sich des Problems annahm, welche Interessen dabei vertreten wurden, von welchen Vorstellungen die Protagonistinnen ausgingen und welchen Umgang sie jeweils vorschlugen. Die Analyse macht sichtbar, dass die Bedeutung, die dem Thema im Laufe der Zeit zugekommen ist, aus den Forderungen der Frauenbewegung abzuleiten ist. Sie zeigt aber auch, dass mit der zunehmenden Aufmerksamkeit eine neue Kategorisierung von Frauen und Männern verbunden war. Der Diskurs positionierte Frauen als gefährdete soziale Gruppe auf dem Arbeitsmarkt. Der Paragraph, der 1996 Aufnahme ins Gleichstellungsgesetz fand, stellte das konsensfähige Resultat einer Geschlechterpolitik dar, der es gelungen ist, Frauen als sexuelle Wesen in einer hierarchischen Interaktion festzuschreiben.

      Belästigung, - sexuelle
    • Imaginierte Laien

      Die Macht der Vorstellung in wissenschaftlichen Expertisen

      Die Kommunikation zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit gestaltet sich nach wie vor schwierig, da unterschiedliche Erwartungen zu Missverständnissen führen. Es besteht jedoch ein dringender Bedarf an intensiverem Dialog, insbesondere in anwendungsorientierten Forschungsbereichen, die Wissen für Laien bereitstellen sollen. Oft wird Wissen für die Öffentlichkeit entwickelt, jedoch kaum mit ihr. Die Forschungsgruppe um Priska Gisler und Kollegen analysiert, wie diese Kluft überwunden werden kann. Sie zeigen, dass das Publikum oft imaginiert wird und erläutern das Konzept der imaginierten Laien. Vorstellungen über Laien in den Expertisen der Sachverständigen ermöglichen die erfolgreiche Umsetzung wissenschaftlichen Wissens im Alltag, ohne die Erwartungen der Öffentlichkeit zu enttäuschen. Anwendungsorientierte Expertise muss sowohl wissenschaftlichen Standards genügen als auch alltäglichen Handlungszusammenhängen Rechnung tragen. Sachverständige müssen diese unterschiedlichen Anforderungen zusammenbringen, indem sie den imaginierten Laien Handlungskompetenzen zuschreiben und sie in vereinfachten Kontexten denken. Erfolgreiche Expertise erfordert oft, dass zunächst die Erwartungen der Sachverständigen erfüllt werden. Dies kann zu Widerstand führen, wenn die legitimen Erwartungen der Öffentlichkeit unzureichend berücksichtigt werden. Vier Fallstudien untersuchen die imaginierten Laien in verschiedenen Kontexten, darunter Ausstell

      Imaginierte Laien