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Robert Fin Steinle

    Schokolade - Nahrungsmittel oder Pausenfüller?
    Fruchtbarkeit? Erotik? Sex? Im alten Amerika
    • Die Ausstellung „Fruchtbarkeit? Erotik? Sex? im Alten Amerika“ beleuchtet die bemerkenswerte Kultur des „Lasters“ in Altamerika, die Jahrhunderte vor den „Roaring Twenties“ der USA existierte. Der spanische Historiker Garcilaso de la Vega el Inca berichtete von der Notwendigkeit, die Disziplin in Geschlechtsangelegenheiten unter den Inka zu fördern, während Felipe Huamán Poma de Ayala drastische Strafen für Ehebruch und übertriebene Vorsichtsmaßnahmen der spanischen Kolonisatoren in Peru thematisierte. Was von einigen als Laster angesehen wurde, könnte von den amerikanischen Kulturen als heilige Handlung der Fruchtbarkeit betrachtet worden sein. Die Moche-Kultur etwa hinterließ kunstvolle Keramiken, die Geschlechtspraktiken darstellen und als Grabbeigaben mit Fruchtbarkeit in Verbindung stehen. Bei den Maya symbolisierte eine Glyphe mit einem aufgerichteten Frosch den Begriff „Geburt“. In der Chavín-Kultur wird eine Kaiman-Gottheit gezeigt, die Maniok ejakuliert. Die „Pretty Lady“-Keramiken aus Mexiko werfen Fragen nach erotischen Aspekten auf. Die Sonderausstellung im Knauf-Museum Iphofen präsentiert eine außergewöhnliche Auswahl indianischer Kunst über drei Jahrtausende und mehr als 30 Kulturen, die ein spannendes kulturelles Erlebnis verspricht.

      Fruchtbarkeit? Erotik? Sex? Im alten Amerika
    • Bei dem Wort „Schokolade“ denken die meisten Menschen an eine mit Milch versetzte und in Tafel-form gepreßte braune Masse. Sie ist in Stanniolpapier gewickelt und schmeckt süß. Sie kommt aus dem Supermarkt und ist nicht sehr teuer. Die Verpackung zeigt eine merkwürdig gefärbte Kuh oder gar einen Löwen in seltsamer Pose. In letzterem Fall steckt die Schokolade in einer Plastikfolie und heißt nicht mehr Tafel, sondern Riegel. Mit dem Inhalt hat die Verpackung meist wenig gemein. Hauptsache schön bunt, könnte man denken. Doch so einfach ist es nicht. Ganze Berufszweige beschäftigen sich mit der Frage, welches Produktdesign mit größter Sicherheit zum Kauf verführt. Der Konsument jedoch ändert seinen Geschmack mit der Mode, und die wiederum wird geschaffen durch das Marketing. Nach dem Grund für den Erwerb eines Artikels gefragt, gibt der Verbraucher oft genug die mittels Werbung erlernte Antwort an. War das immer so? Schokolade als beliebige Massenware, als einer von unzähligen modernen Konsumartikeln? Oder ist Schokolade am Ende viel mehr, vielleicht sogar Ausdruck alter und hoher Kultur, Grundnahrungsmittel und Beiwerk verfeinerter Lebensart zugleich? Ziel des Buches ist es, den Leser durch Geschichte und Wandel eines Lebensmittels zu führen, das sich am Ende zum Glück als weit mehr als ein Konsumartikel unter vielen herausgestellt hat.

      Schokolade - Nahrungsmittel oder Pausenfüller?