BIM for LCS
Building Information Modelling for Life Cycle Structures






Building Information Modelling for Life Cycle Structures
Shareholder-Value-Prinzipien und Corporate Real Estate Management sehen den Industriebau in großen Industrieunternehmen zusehends als Belastung des Kerngeschäfts an. Welches sind Kernimmobilien, die nicht aus der Hand gegeben werden dürfen? Gibt es solche überhaupt noch? Welche Werte können über derartige Strukturen noch vermittelt werden? Erfahrungen und Visionen aus den Bereichen Politik, Finanzwelt, Industrie, Architektur und Umweltwissenschaften sollen dazu beitragen, Prozesse kritisch zu hinterfragen und Anregungen für die Umsetzung in der täglichen Arbeit zu geben. Teilnehmer des internationalen Seminars: Unternehmer aus Gewerbe und Industrie, Investoren, Developer, Baufirmen, Stadtplaner, Architekten und Wissenschaftler der spezifischen Fachrichtungen.
Die Bauindustrie (Architektur und Bauwesen) zählt zwar zu den Industrien mit dem größten Einfluss auf Gesellschaft und Umwelt, allerdings auch ihr Anteil an der Verschwendung von Ressourcen, Energie, Kosten und Zeit. Laut einer aktuellen Umfrage des Beratungsunternehmens Roland Berger hingegen ist die Bauindustrie Schlusslicht bei der Rezeption digitaler Veränderungen. Dabei ist gerade diese Industrie prädestiniert dafür, die technischen Möglichkeiten der Digitalisierung zu nutzen, um traditionelle Prozesse, grundlegend zu revolutionieren.0Das Optimierungspotenzial bei der Planung von Gebäuden ist bemerkenswert: Welches andere Produkt lebt über 80 Jahre, verursacht 40 % des weltweiten Energieverbrauchs und produziert 30 % der globalen CO2-Emissionen? Welches andere Produkt kann mit einem Aufwand von nur 2 % seiner Lebenszykluskosten für Ideenfindung und Planung fast 50 % beeinflussen?0In beeindruckender Dichte zeigten die Vortragenden des 23. Industriebauseminars der TU Wien die enormen Chancen der Digitalisierung im Bauwesen auf. Die Risiken sehen die Experten dabei vor allem in der Unbeweglichkeit der Baubranche und in den zum Teil der Zukunft nicht gewachsenen Unternehmensstrukturen. Die Ergebnisse der Speerspitzen der Forschung ermutigen dennoch, die Chancen der Digitalisierung für die gesamte Branche zu nutzen.
Bauen für Forschung, Lehre und Bildung, Ansätze von Smart Engineering und Smart Production, Umsetzung dieser Ansätze in Unternehmen, Energiewende in der Produktion, industrielle Fertigung in der Losgröße 1, Building Information Modelling (BIM) für den Einsatz bei Errichtung, Betrieb und Fortentwicklung. Technologische und soziale Entwicklungen der 4. Industriellen Revolution mit Bezug auf das Bauen im Allgemeinen und den Industriebau im Besonderen.
„Die Welt – zumindest die in Europa – ist gebaut. Die Zukunft liegt in der Nutzung des Bestandes. Evolution statt Revolution war schon immer segensreicher für die Menschen. Viele glauben, dass das nun auch für die gebaute Umwelt gilt. Die nicht vermehrbaren Güter werden knapp und die Ökonomie zeigt uns neue Wege der Bestandsnutzung. Eine geschichtslose Wertediskussion ist wertlos.“ Mit dieser thematischen Aufforderung haben sich im Mai 2011 im Kuppelsaal der TU Wien aus Anlass des 20. Internationalen Industriebauseminars des Lehrstuhls für Industriebau und interdisziplinäre Planung, Architekten und Ingenieure, Wissenschafter und Praktiker, Philosophen und Industrielle im interdisziplinären Diskurs ausgetauscht. Dieses Buch dokumentiert die spontane Kreativität der Teilnehmer und ihrer Beiträge. Unerwartet und offen tritt zutage, dass das Thema der Bestandsnutzung voller Leben ist und beileibe nicht nur auf die gebaute Umwelt beschränkt bleibt. In einer Zeit, in der der Begriff der Nachhaltigkeit schon inflationär verwendet wird, tut es gut, festen Boden unter den Füßen zu suchen und in bestehenden Strukturen zu finden.
Das Buch erleichtert nicht nur grenzüberschreitende Tätigkeiten, sondern stellt für Berufsanfänger und praktizierende Planer ein nützliches Nachschlagewerk dar. Vor dem Hintergrund des europäischen Rechts sowie der wirtschaftlichen und rechtlichen Randbedingungen der österreichischen Bauwirtschaft wird die Projektarbeit von der Auftragsbeschaffung bis zur Realisierung des Bauwerks erläutert.