Der international renommierte Religionswissenschaftler Michael Pye, seit 1982 Professor für Religionswissenschaft an der Philipps-Universität Marburg, hat die moderne, konfessionell unabhängige Religionsforschung maßgeblich mitgeprägt und dazu beigetragen, das Profil der Religionswissenschaft als einer autonomen akademischen Disziplin zu schärfen. In der vorliegenden Festschrift, die aus Anlaß des 65. Geburtstages Michael Pyes von zweien seiner Schüler bzw. Schülerinnen und einer ehemaligen Mitarbeiterin herausgegeben wurde, würdigen über 30 Religionswissenschaftler und Religionswissenschaftlerinnen aus Finnland, Großbritannien, Dänemark, Deutschland, Italien, Japan, Kanada, den Niederlanden, Norwegen, Schweden, der Schweiz, Tschechien und den USA mit ihren Beiträgen die Person und das Werk des Jubilars. Darüber hinaus enthält die Festschrift Porträts und eine Bibliographie der Arbeiten Michael Pyes. Die große thematische und methodische Bandbreite, die das Oevre dieses maßgebenden Religionswissenschaftlers kennzeichnet, spiegelt sich in der Vielfalt der Beiträge wider. So gibt dieses Buch zugleich einen guten Überblick über die Themen und Methoden der gegenwärtigen Religionswissenschaft.
Christoph Kleine Knihy





Der Buddhismus in Japan. Geschichte, Lehre, Praxis
- 577 stránok
- 21 hodin čítania
Das Buch bietet die umfassendste Darstellung des japanischen Buddhismus in europäischer Sprache. Christoph Kleine beleuchtet Geschichte, Lehre und Praxis der verschiedenen Traditionen und Mönchsorden von der Einführung im 6. Jahrhundert bis heute. Es ist eine essentielle Lektüre für Studierende und Interessierte.
Sind Säkularität und Säkularisierungsprozesse tatsächlich ein Spezifikum unserer westlichen Moderne? Ist die Unterscheidung zwischen Religiösem und Säkularem - d. h. Säkularität - wirklich eine Eigenheit der westlichen Moderne, wie oft behauptet wird? Oder gibt es auch in vormodernen Gesellschaften Asiens vergleichbare Unterscheidungen? Dieser Band geht anhand von zehn Beispielen dieser Frage nach. Dabei wird deutlich, dass auch in der asiatischen Religionsgeschichte analoge binäre Unterscheidungen in verschiedenen kulturspezifischen Varianten nachweisbar sind. Diese wirken bis heute nach und begründen eine globale Vielfalt von Säkularitäten, die nicht einfach als Varianten eines europäischen Modells betrachtet werden können.
Die Arbeit untersucht anhand von Originalquellen, die in der westlichen Literatur bisher kaum berücksichtigt wurden, Leben, Denken und historische Bedeutung des großen buddhistischen Pioniers Honen (1133-1212). Eine sorgfältige und kritische Aufarbeitung der Biographie und der religiösen Ideen Honens liefert die Basis für eine adäquate Würdigung des Führers der sog. Nenbutsu -Bewegung. Es wird gezeigt, warum Honens radikale Neuinterpretation des «Buddhismus des Reinen Landes» von der buddhistischen Orthodoxie und dem Staat ebenso attackiert wurde wie von konkurrierenden Erneuerungsbewegungen. Schließlich wird eine Einordnung Honens in eine Typologie religiöser Erneuerer vorgenommen. Die Untersuchung kommt zu dem provozierenden Schluß, daß die Bezeichnung Honens als «Häretiker» aus religionswissenschaftlicher Sicht zwar problematisch, aber dennoch zu rechtfertigen ist.