Reformatorische Paulusauslegung wird in der gegenwärtigen Paulusforschung meist mit Martin Luthers Vorlesungen zum Galater- und zum Römerbrief gleichgesetzt. Sie dient als Gegenbild, von dem sich moderne Paulusexegese abgrenzt. Die Aufsätze dieses Bandes zeigen, dass die Auslegung der Paulusbriefe im 16. Jahrhundert vielfältiger und als Gesprächspartner für heute interessanter ist. Ein Schwerpunkt des Bandes liegt auf der Schweizer Reformation in Zürich, der Oberrheinregion und Genf. Daneben kommen Ausleger der Wittenberger Reformation neben Luther sowie täuferische und humanistische Ausleger in den Blick. Eine Besonderheit dieses Bandes ist, dass auch deuteropaulinische Briefe einbezogen werden.
Stefan Krauter Knihy






Zum antiken Korinth gibt es zahllose Einzelstudien und Spezialuntersuchungen. Dieser Band bündeltdiese Einzelexpertisen und bezieht sie aufeinander. Gezeichnet wird so ein Panorama der römischen Kolonie und Hafenstadt, das dem aktuellen Stand der Archäologie in gleicher Weise gerecht wird wie dem der Alten Geschichte, der Stadtforschung, der Bibel- und der Religionswissenschaft. Mit quellengesättigter Tiefenschärfe nehmen die Beiträge die ganze Diversität dieses zwischen östlichem Mittelmeer und Italien liegenden Schmelztiegels in den Blick. Besonderes Augenmerk gilt der wechselseitigen Beeinflussung von Stadtentwicklung und Kultdiversität, die in Korinth eine bemerkenswerte Komplexität und Dichte erreichte. Untersuchungen zum religiösen Kosmos, zum Kaiser-, Isis- und Demeter-Kore-Kult sowie zu den frühen Christen verdeutlichen, wie Raumgestaltung und Kult in Stadt und Umland aufeinander einwirken.
Dieses kompakte Buch bietet eine leicht verständliche Anleitung für Hausbesitzer und Mieter, die Photovoltaikanlagen für Balkon oder Terrasse nutzen möchten. Es behandelt technische Grundlagen, Kostenberechnung, Planung, Installation und Optimierung von PV-Systemen, ergänzt durch hilfreiche Tipps und Abbildungen.
Ordination
Grundfragen und Impulse aus reformierter Perspektive
"Die reformierten Kirchen der Schweiz weisen vielfältige Amtsverständnisse auf. Ihre Konturen und Konfliktlinien spiegeln sich auch in der Amtseinsetzung, der Ordination. Vor dem Hintergrund zurückgehender Mitgliederzahlen und Finanzen und der zunehmenden weltanschaulichen Pluralisierung muss darum nicht nur über die Ämter und Dienste der Kirche, sondern auch über die Ordination neu nachgedacht werden. Die Beiträgerinnen und Beiträger behandeln das Thema Ordination retrospektiv und zukunftsorientiert, gegenwartsanalytisch und auch im Blick auf den europäischen Protestantismus. Die Texte aus den Bereichen Neues Testament, Kirchengeschichte, Dogmatik, Ökumenik, Soziologie, Praktische Theologie und Kirchenrecht bieten einen fundierten Überblick und Impulse für die weitere Diskussion." --
Die Interpretation von Römer 7 ist in der Forschung umstritten. Verschiedene Auslegungsansätze stehen nebeneinander; die Vertreter nehmen einander teilweise kaum wahr. Dieser Band dokumentiert ein gemeinsames Forschungskolloquium der Universitäten München und Zürich zu Römer 7. Er führt Beiträge von sieben Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern zusammen, die Römer 7 aus unterschiedlichen Perspektiven untersuchen: Der Text wird religionsgeschichtlich auf dem Hintergrund der Adam-Eva-Traditionen des antiken Judentums sowie antik-jüdischer Stereotype von „Heiden“ untersucht, literaturwissenschaftlich auf verschiedene Möglichkeiten der Deutung der Ich-Form, sprachwissenschaftlich zur Semantik der verwendeten Lexeme und forschungsgeschichtlich auf die Querbeziehungen zwischen Auslegung und systematisch-theologischen Grundannahmen der Ausleger. Mit Beiträgen von Andrew Bowden, Monika Götte, Marion Hauck, Thomas J. Kraus, Stefan Krauter, Nils Neumann und Jakob Spaeth.
Die Ermahnung zur Unterordnung unter die „Obrigkeit“ in Röm 13,1-7 gehört aufgrund ihrer Wirkungsgeschichte zu den umstrittensten Passagen im Corpus Paulinum. Erstmals wird hier der Text umfassend in den politischen Diskurs seiner Entstehungszeit eingeordnet. Aus literarischen, epigraphischen und numismatischen Zeugnissen arbeitet Stefan Krauter zentrale politische Themen der Herrschaft Neros heraus. Er analysiert die Stellung des Paulus und seiner Adressaten innerhalb des römischen Herrschaftssystems. Darauf aufbauend werden die Aussagen von Röm 13,1-7 historisch verortet und interpretiert. Dabei zeigt sich, dass die verbreitete Einschätzung, Paulus reagiere mit dem Text pragmatisch auf ein aktuelles Problem in Rom mit der Anweisung zu politischer Zurückhaltung, nicht richtig ist. Paulus legitimiert vielmehr Herrschaft grundsätzlich als von Gott zum Zweck der Durchsetzung des moralisch Guten eingesetzt. Dabei nimmt er zentrale Gedanken sowohl aus dem aktuellen politischen Diskurs seiner Zeit als auch aus der jüdischen Tradition auf. Der so interpretierte Text wird mit weiteren Aussagen des Paulus über die römische Herrschaft verglichen und zu zentralen Themen seiner Theologie in Beziehung gesetzt. Abschließende Überlegungen zu seiner aktuellen theologischen Relevanz zeigen, dass von ihm kein Weg zu einer heute verantwortbaren christlichen politischen Ethik führt.
Bürgerrecht und Kultteilnahme
Politische und kultische Rechte und Pflichten in griechischen Poleis, Rom und antikem Judentum
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Die Arbeit untersucht die in der religionswissenschaftlichen und theologischen Forschung verbreitete These, dass in der Antike der Besitz bürgerlicher Rechte und die Möglichkeit und auch Pflicht zur Teilnahme am Kult eng gekoppelt waren. Verschiedene Ausformungen dieser These werden kritisch diskutiert. Epigraphische und literarische Quellen der hellenistischen Zeit aus griechischen Poleis, Rom und Judentum zu Kultpraxis und Sakralrecht werden vorgestellt, übersetzt und interpretiert.