Ein pädagogischer Grundriss des schulischen Theaterunterrichts
Eine Theatrale Didaktik klärt, was der Gegenstand Theater für den Unterricht bedeutet und was Theaterunterricht als schulisches Fach in pädagogischer und didaktischer Hinsicht ausmacht. Zudem stellt sie fest, welche didaktischen Modelle und allgemeinpädagogischen Zugänge zum Verständnis des Theaterunterrichtes beitragen und inwiefern der Unterricht unter performativen Gesichtspunkten gesehen werden muss.
Der Alltag der pädagogischen Kultivierung wird in diesem Buch in unterschiedlichen Perspektiven in den Blick genommen. Im Mittelpunkt stehen zunächst pädagogische Orte der Tradierung und Innovation von Wissens- und Könnensbeständen, nämlich die Schule, der Betrieb, das Theater und das Museum. Für eine alltägliche Kultivierung sind hier leibliche und gestenbezogene Interaktionen ebenso von zentraler Bedeutung wie didaktische Beziehungen, pädagogische Führungsstile und transkulturelle Differenzen. Gezeigt wird, wie eine jeweils spezifische Form ästhetisch-kultureller Bildung sich in der Auseinandersetzung mit pädagogischen Arrangements und kunstförmigen Gegenständen entfalten kann. Dabei sind individuelle Denk-, Wahrnehmungs-, Handlungs- und Urteilsmuster in einen lebenslangen Prozess der kulturellen Bildung von Ich und Welt verwickelt. Orte, situative Gestaltungen und intendierte Wirkungen kultureller Bildung sind allerdings nicht verstehbar ohne eine Untersuchung der Metaphern von Kulturalität und ohne eine Klärung der maßgeblichen kulturanthropologischen und pädagogischen Zusammenhänge. Eine „Kultivierung des Alltags“ (Liebau) ist ohne einen Alltag der Kultivierung nicht zu haben. Dieses Buch richtet sich in erster Linie an Dozenten und Studierende der Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften, insbesondere der Pädagogik.
„Tanzwelten“ macht die Anthropologie des Tanzens zum Thema. In dieser Perspektive rückt nicht der Tanz in seiner historischen und ästhetischen Vielschichtigkeit, sondern das Tanzen als aus dem Alltag herausgehobene, ästhetische Dimension der Selbst-Bewegung ins Zentrum des Interesses. Es geht dabei um elementare Fragen an einen wesentlichen modus operandi des Menschen. Was geschieht eigentlich mit einem selbst und mit anderen, wenn man sich dieser den Leib transformierenden Bewegung hingibt? Was sind die qualitativen Eigenheiten tänzerischer Selbstbewegungen? Was bedeuten derartige Bewegungen dem sich bewegenden Subjekt? Wie entsteht eine als getanzt wahrgenommene Bewegung? Und wie entsteht ein Gedächtnis über getanzte Bewegungen? Nimmt eine getanzte Bewegung Raum und Zeit nur in Anspruch oder verändert sie diese Dimensionen auch qualitativ in getanzte Räume und getanzte Zeiten? Was geschieht mit dem Körper, der für den Tanz tauglich, also diszipliniert und kultiviert, werden muss und der dann als tanzender Leib selbstreflexiv wahrgenommen werden kann? Und wo bleibt die Moral? Das Buch richtet sich speziell an Tanzpädagogen, Tanzwissenschaftler und Personen, die in der künstlerischen Ausbildung von Tänzern und Choreographen tätig sind, sowie an Künstler, die an der theoretischen Fundierung ihres Schaffens interessiert sind.
Der Band setzt sich auf einer theoretisch-deskriptiven Ebene mit der Frage auseinander, inwiefern Schultheater als eine strukturell eigenständige Kunstform betrachtet werden kann.