Die Medien repräsentieren den älteren türkischen Migranten oft als traditionalistischen »Islam-Macho«, der die Integration seiner Frau und seiner Töchter in die Gastgesellschaft bremst oder aktiv behindert. Diese weit verbreitete Stereotype beruht überwiegend auf »Bildern aus zweiter Hand«. Im Unterschied dazu rückt die Publikation von Margret Spohn die türkischen Männer der ersten Migrantengeneration explizit in den Mittelpunkt der Analysen, wo sie als »Experten ihrer eigenen Geschichte« ausführlich selbst zu Wort kommen. Das feine Geflecht der hier erzählten und sensibel interpretierten Lebensgeschichten gibt Raum für die Reflexionen der Befragten über ihr Verhältnis zu den eigenen Eltern, zur Ehefrau, zu den Kindern und zu ihrem Leben in »zwei Heimaten«. Damit liefert die Arbeit einen Schlüssel zu einem besseren Verständnis der Männer dieser Migrantengeneration, die vor fast einem halben Jahrhundert das Wagnis auf sich genommen haben, sich und ihren Familien in einem fremden Land eine Zukunft aufzubauen.
Margret Spohn Knihy





Germany, image of Turkey, prejudice, history 1500-1991. - Seit dem Sommer 1992 ist es offensichtlich und unübersehbar: der latente Rassismus, die Ausländer- und Fremdenfeindlichkeit in der deutschen Bevölkerung schlägt um in offene Aggression, Totschlag und Mord. Die öffentliche Diskussion, zahlreiche Medien und eine Mehrzahl der politischen Verantwortlichen setzen nicht etwa Strategien dagegen, die den Schutz der Opfer und ein Ende des Terrors zum Ziel haben, sondern planen die Vertreibung zumindest eines Teils der "Fremden" mit vermeintlich sauberen, rechtstaatlichen Methoden. Das vorliegende Buch - im Juli 1991, also kurz vor Beginn der ersten dieser Progrome abgeschlossen, - gibt auf einige Fragen Antwort. Es tut das in indirekter und nicht selten verblüffender Weise am Beispiel der Beziehung zwischen Deutschen und Türken