Graphische Symbolsysteme werden anders verarbeitet als phonologische und alphabetische Systeme. Der vorliegende Beitrag zeigt Wege auf, diese Tatsache für die Therapie von schweren Aphasien nutzbar zu machen. Verständnis und Gebrauch graphischer Symbole erfordern kognitive Prozesse, die bei Globalaphasikern erhalten sein können und als kompensatorische Kommunikationsstrategie einsetzbar sind. Unter linguistischen und psychologischen Aspekten wird der Zusammenhang zwischen Aphasie und Asymbolie diskutiert. Lernvoraussetzungen für den Erwerb graphischer Symbolsysteme werden definiert. Untersuchungsmateralien zur Symbolfähigkeit und therapeutische Verfahren werden im Rahmen einer Pilotstudie anhand von Fallbeispielen vorgestellt, wobei der förderdiagnostische und individuumsorientierte Ansatz eine zentrale Rolle spielt.
Ulrike de Langen-Müller Knihy





Störungen der Sprachentwicklung gehören zu den häufigsten Entwicklungsstörungen. Die interdisziplinäre Leitlinie (LL) soll zur Optimierung der (Differenzial-)Diagnostik beitragen. Dies erfordert eine Abgrenzung zwischen therapie- vs. förderbedürftigen Sprachauffälligkeiten sowie zwischen umschriebenen Sprachentwicklungsstörungen und Sprachentwicklungsstörungen bei Komorbidität(en). Die Diagnostik basiert auf der ICD-10 und ist in einem Algorithmus festgehalten. Als Orientierungshilfe dienen Tabellen, die wesentliche Symptome zur Berücksichtigung in den pädiatrischen Vorsorgeuntersuchungen (U1 – U9) sowie aktuelle Tests und Untersuchungsverfahren zur Sprachentwicklung auflisten. Zur Optimierung des diagnostischen Vorgehens wird die Zusammenarbeit von Ärzten, Psychologen und Logopäden/akademischen Sprachtherapeuten empfohlen. Die LL wurde von dreizehn wissenschaftlichen Fachgesellschaften bzw. Berufsverbänden durch eine strukturierte Konsensusfindung entwickelt und richtet sich an alle, die Sprachdiagnostik und Sprachtherapie veranlassen und/oder durchführen.
Effizienz, Evidenz, Evaluation sind immer wichtiger werdende Begriffe. Im Rahmen seines 10. Wissenschaftlichen Symposiums nahm der dbs für die Bereiche SSES, Aphasie, Redeflussstörungen und Dysphagie eine umfassende Bestandsaufnahme über das ver- gangene Jahrzehnt auf. Überdies fand ein Dialog zwischen Forschung und Praxis in Form öffentlicher Therapie-Supervisionen für die Frühtherapie grammatischer sowie die Therapie semantisch-lexikalischer Störungen und Stimmstörungen im Kindesalter statt. Inhalt: fachwissenschaftliche Beiträge, Zusammenfassung von 30 Postern, CD mit Praxisbeispielen, 2009
Das 8. Wissenschaftliche Symposium des dbs im Januar 2007 befasste sich mit Möglichkeiten und Notwendigkeiten früher Förderung und Therapie sprachauffälliger Kinder. Dieser Sammelband vereint zahlreiche hochwertige und moderne Beiträge renommierter Fachleute