Bookbot

Jan Henrik Witthaus

    1. január 1970
    Fernrohr und Rhetorik
    Sozialisation der Kritik im Spanien des aufgeklärten Absolutismus
    Vom Milieu zur Matrix
    Machthaber der Moderne
    Endspiele des Caudillo
    • Endspiele des Caudillo

      Versuch über den Diktatorenroman in Lateinamerika

      Der Diktatorenroman ist ein zentrales Genre der politischen Literatur in Lateinamerika. In diesem Kontext bedeutet „politische Literatur“ nicht nur die Kritik an den Machenschaften krimineller Alleinherrscher, sondern auch die Analyse der politischen Inszenierung und der Sichtbarkeit des Diktators. Dieser wird sowohl als Beobachter als auch als Objekt der Beobachtung dargestellt. Die Dynamiken und Zufälle solcher Inszenierungen beziehen sich auf die Person des Alleinherrschers, insbesondere auf seinen Körper, der als symbolischer Bezugspunkt für Regime fungiert. Die Gefährdung dieses Körpers durch Krankheit, Attentat oder Tod stellt eine existentielle Bedrohung für das Regime dar. Diese Zusammenhänge sind zentrale Themen in den Diktatorenromanen, die in diesem Essay betrachtet werden.

      Endspiele des Caudillo
    • Machthaber der Moderne

      Zur Repräsentation politischer Herrschaft und Körperlichkeit

      Ob Haarimplantationen, die posthume Zurschaustellung von Herrscherkörpern, die Aufnahme der Hinrichtung von überwundenen Diktatoren oder die optisch perfekte Inszenierung leistungsfähiger Körper, die einem Regime der permanenten Fitness unterworfen werden - die Arbeit am »Zauber der Macht« ist immer noch ein bedeutendes Charakteristikum der politischen Gegenwart. Phänomene der politischen Repräsentation werden in diesem Band aus verschiedenen kultur- und sozialwissenschaftlichen Perspektiven beleuchtet, wobei theoretische Abhandlungen über das Charisma und die »magischen Residuen« politischer Herrschaft und Studien zu Einzelfällen aus verschiedenen Kulturräumen und Epochen zusammengeführt werden.

      Machthaber der Moderne
    • Vom Milieu zur Matrix

      • 179 stránok
      • 7 hodin čítania

      Das Konzept 'Milieu', das in der französischen Sozialtheorie und Romanliteratur des 19. Jahrhunderts zentral positioniert war, wird in der zeitgenössischen Literatur- und Kulturwissenschaft eher selten aufgegriffen. Dies mag damit zusammenhängen, dass in einer Gegenwart globaler Zusammenhänge und grenzüberschreitender Kommunikationsstrukturen die vermeintlich überkommenen Vorstellungen von 'Milieu' zu kleinformatig und limitiert erscheinen. In diesem Band soll anhand von Einzelstudien gegenteilig die Aktualität und Anschlussfähigkeit des Begriffs für moderne Diskurs- und Raumtheorien erprobt werden. 'Milieu' ist – ausgehend vom 19. Jahrhundert und bis ins 21. Jahrhundert hinein – eine moderne Matrix, deren Fokus bekannte und weniger bekannte Texte innovativ perspektiviert.

      Vom Milieu zur Matrix
    • Der Kritik-Begriff gehört zu den Schlüsselkonzepten der europäischen Aufklärung. Trotz seiner nachweisbaren Präsenz im spanischen Schrifttum des 18. Jahrhunderts ist eine eingehende Untersuchung seiner Entwicklung und der kultur- wie medienhistorischen Rahmenbedingungen bislang ausgeblieben. Dies mag damit zusammenhängen, dass man unter Verhältnissen des so genannten aufgeklärten Absolutismus der Bourbonen vor allem einer in gesellschaftlichen Sphären angewandten Kritik keinen sonderlich großen Entfaltungsspielraum zugetraut hat. Die Studie zeigt in der Leitformulierung der 'Sozialisation der Kritik' die Entwicklung eines spezifischen Unterscheidungs- und Urteilsvermögens, das den Weg von der gelehrten Literaturkritik eines Benito Jerónimo Feijoo oder Gregorio Mayans y Siscar zum kritischen Interventionsbewusstsein des öffentlichen Schriftstellers bei José Cadalso oder der Wochenschrift El Censor nimmt. Eine Untersuchung der Kritik in Spanien, vorgeblich im Land des rigiden Katholizismus und der 'unzureichenden Aufklärung' (Eduardo Subirats), kann daher ebenso aufschlussreich sein für die Erforschung anderer Kulturen und Nationen des 18. Jahrhunderts.

      Sozialisation der Kritik im Spanien des aufgeklärten Absolutismus
    • Die Studie handelt von der Einführung der optischen Instrumente Tele- und Mikroskop in die Ausdrucksmittel der Wissenschaftsprosa des 17. Jahrhunderts. Dabei steht im Vordergrund, dass im Zuge der Etablierung des Fernrohrs in die methodischen Verfahren der Astronomie durch Galilei die Präsentation instrumenteller Beobachtung den traditionellen rhetorischen Formen der Vergegenwärtigung angenähert wird. Im Medienverbund mit den neuen kommunikativen Verfahren des Buchdruckes und hier wirksam werdenden Abbildungstechniken, aber auch in Wechselwirkung mit den sprachlich-rhetorischen Mitteln tragen Fernrohr und Mikroskop zur Durchsetzung eines wissenschaftlichen Diskurses bei, welcher der Naturforschung der Folgezeit ein großes Prestige verleihen wird. Verfolgt wird diese Entwicklung anhand prominenter Autoren der französischen Literaturgeschichte wie Descartes, Fontenelle, Pascal oder La Bruyère. Bisherige Forschungsschwerpunkte des Autors: Wissenschaftsgeschichte, franz. Wissenschaftsprosa, 17. Jhd.

      Fernrohr und Rhetorik