Der Band versammelt literarische Texte verschiedenster Art, die philosophische Probleme exponieren und von Philosophen und Literaturwissenschaftlern eingeleitet werden. Als philosophisch-literarisches Lesebuch fuhrt er uber die Auseinandersetzung mit literarischen Texten an philosophische Probleme und das Philosophieren heran. Uber den erzahlenden Zugang zum Philosophieren bietet das Buch nicht zuletzt Anregungen fur Studierende und Lehrende in Philosophie, Ethik, Deutsch und Germanistik, um literarische Texte in einer philosophischen Perspektive zu thematisieren. Mit Texten von James Joyce, Franz Kafka, Alice Munro, Robert Musil, Friedrich Nietzsche, Patrick Roth, Stanislaw Lem, Adalbert Stifter, Martin Walser u.a.
Annette Hilt Knihy






Die Krankheit der Gesellschaft
Wilhelm Kütemeyers anthropologische Medizin
Wilhelm Kutemeyer hat sich der Dynamik zwischen somatischen und geistig-seelischen Vorgangen nicht nur theoretisch, sondern auch therapeutisch gewidmet. Er sprach in einem nicht-polemischen Sinne von Krankheit der Gesellschaft und sozialen Pathologien, die es von der medizinischen auf eine gesellschaftspolitische Ebene zu heben gelte: insbesondere Depressionen, aber auch Stigmatisierungen korperlicher und seelischer Krankheiten im Alltag. Der Band stellt philosophische und medizinische Schriften zusammen, u.a. auch bislang unveroffentlichte Vorlesungen, in denen Kutemeyer seine Therapie an Krankengeschichten dokumentiert. Weitere Beitrage erschliessen Biographie und Wirken Kutemeyers.
Paul Meyer (1921–2014) und Gerty Meyer-Jorgensen, geborene Salomon (1918–2011): Zwei von den Nationalsozialisten Verfolgte und aus Deutschland Vertriebene, die wieder in ihr Geburtsland zurückgekehrt sind. Die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, mit Vergessen, Verdrängen und mit Schuld haben beide zur Entwicklung ihrer eigenen psychotherapeutischen Ansätze geführt. Diese Therapien und die Lebensgeschichte der beiden in schwierigen Zeiten werden hier dokumentiert.
Die Medizin ist nicht nur Technik oder Kunst, das Leben und die Gesundheit angesichts von Krankheit und Tod zu erhalten bzw. wiederherzustellen, sondern strebt eine Praxis der Lebensführung an, die mit der Unvermeidbarkeit von Leiden und Sterben umzugehen lernt. Als meditatio vitae et mortis kann sie zu einem Feld der Reflexion über das Menschsein par excellence werden. Die zunehmenden Möglichkeiten von Anti-Aging, Plastischer Chirurgie und Enhancement stellen dabei die Fragen nach Grenzen einer humanen Heilkunde wieder neu, noch dazu, wenn – wie in transhumanistischen Utopien und kryonischer Praxis – die Möglichkeit der Verschiebung oder gar Überwindung menschlicher Endlichkeit in Aussicht gestellt wird. Medizin, Gesellschaft und Sterbekultur der Gegenwart müssen auf die Herausforderungen reagieren. In diesem Themenfeld liegt der Schwerpunkt des Bandes: Die Autoren reflektieren Endlichkeit und Unsterblichkeit in der Medizin aus historischer, philosophischer, sozialwissenschaftlicher wie auch ethischer Perspektive.
Der Band versammelt Aufsätze zur Philosophie der Erziehung des Freiburger Philosophen und Pädagogen Eugen Fink (1905-1975). Gemeinsames Anliegen der Beiträge ist die Auseinandersetzung mit der gegenwärtigen Krise der Bildung, die nach einer anthropologisch und geschichtlich tiefergehenden Klärung des Phänomens Bildung verlangt. Eugen Finks Philosophie der Erziehung bindet die Pädagogik in die philosophische Dimension des menschlichen Welt- und Selbstverhältnisses zurück. Sie setzt im Rahmen eines kosmologischen, Natur und Geisteswissenschaften gleichermaßen umfassenden Gesamtkonzepts bei einer grundsätzlichen Reflexion unserer Verständniskategorien von Erziehung und Bildung an. Diesen weiten Kontext repräsentiert auch der Aufsatzband mit Beiträgen von Autoren aus den Bereichen Philosophie, Pädagogik, Soziologie und Polytechnische Arbeitslehre.