Die Kontinente der Menschen und Nefoiri und die Welt Thurana mit all ihren Völkern stehen vor einem neuen Zeitalter: Das spürt auch Arpin, der Häuptling der Meggorianer, der sich mit seinem treuen Gefährten Telvin auf die Reise zu seiner wahren Bestimmung begibt - dazu muss er seine Geliebte Mana zurücklassen. So macht er sich auf den Weg zum Großen Helden, der sich weit in den Norden zurückgezogen hat und zum Mythos geworden ist: Dieser soll, als er die Schwarzen Wasser verbannt und deren Herrin, die Lieblose Kaiserin, vernichtet hat, das erste und bisher letzte Mal in seine eigene Schöpfung eingegriffen haben. Soll nun die völlige Vernichtung folgen? Daran beteiligt ist auch das drittmächtigste Wesen dieser Welt: Oduran von Arloth - in seinen Visionen ist Arpin ihm schon begegnet.
Benjamin Specht Knihy





"Wurzel allen Denkens und Redens"
Die Metapher in Wissenschaft, Weltanschauung, Poetik und Lyrik um 1900
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Die Metapher steht um 1900 am Schnittpunkt vieler wissenschaftlicher und weltanschaulicher Debatten: in Ästhetik und Linguistik ebenso wie in Psychologie, Anthropologie und Erkenntnistheorie. Stets wird mit ihr das fundamentale Verhältnis von Sache, Vorstellung und Sprache erörtert. Auch wenn die Konzepte sich stark unterscheiden, verbindet dieses gemeinsame Problem die beteiligten Diskurse und verknüpft es überdies mit der zeitgeschichtlichen Frage nach der ‚Moderne‘. Vor allem die Lyriker der Zeit sehen sich vor der riskanten Aufgabe, für ihre Epoche eine ‚metaphorische‘ Anbindung von Bewusstseinsstand und Lebenswelt zu leisten wie schon in vergangenen Perioden. Darin treffen sich Berliner und Wiener Moderne. Dies lässt sich exemplarisch an Poetik und Dichtung von Hugo von Hofmannsthal und Arno Holz verdeutlichen. Beide Autoren nehmen die disziplinären und kulturdiagnostischen Wissensbestände detailliert zur Kenntnis und entwickeln sie literarisch weiter. An ihrem Werk lässt sich so erkennen, wie Literatur und Wissenschaft einander im Zeichen der Metapher genau und kritisch beobachten.
Epoche und Metapher
Systematik und Geschichte kultureller Bildlichkeit
Der Zeitgeist äußert sich in Bildern, wobei Epochen nicht nur durch Wissensbestände, sondern auch durch einen gemeinsamen Fundus an Metaphern geprägt werden. Diese Metaphern gestalten Befindlichkeiten, prägen Leitideen und artikulieren Denk- und Verhaltensstile, die oft noch nicht begrifflich erfasst sind. Sie sind entscheidend für ein kohärentes Weltbild innerhalb einer Kulturgemeinschaft. Alltagssprache und poetische Kommunikation bieten einen direkteren Zugang als wissenschaftliche Diskurse, wodurch der Literatur eine Schlüsselrolle in der Entwicklung und Analyse von Epochenmetaphorik zukommt. Die Fragen, welche Bildkomplexe und -praktiken zu bestimmten Zeiten breite Wirkung entfalten und auf welche kommunikativen Bedürfnisse sie reagieren, sind zentral. Zudem wird untersucht, wie sie zur Bildung, Begrenzung und Kohäsion einer Epoche beitragen. Eine interdisziplinäre Herangehensweise, die synchron erklärende und diachron verstehende Perspektiven kombiniert, ist hierbei unerlässlich. Der Band vereint Beiträge aus Literatur- und Wissenschaftsgeschichte, Linguistik und Philosophie und erforscht die Genese, Strukturen und Funktionen von epochalen Metaphernkonjunkturen, wodurch neue Wege in der Diskussion über die Kulturfunktion der Metapher eröffnet werden.
Keine physikalische Disziplin ist um 1800 mit so vielen Erwartungen verbunden wie die Elektrizitätslehre, die im 18. Jahrhundert zu universalen Bildungs- und Lebensgesetzen vorzudringen sucht. Auch die literarische und philosophische Avantgarde der 1790er Jahre beteiligt sich rege an der Debatte um den weltanschaulichen Stellenwert der jungen Wissenschaft und verleiht dem wissenschaftlichen und kulturellen Wissen über dieses Phänomen in ihren Texten poetische und poetologische Funktion. Der Transfer zwischen Literatur und Naturwissenschaft, der keinesfalls nur eine Richtung kennt, gelingt dabei durch ein spezifisch frühromantisches Symbol-Konzept, das Autoren wie Novalis und Johann Wilhelm Ritter in Auseinandersetzung mit der aktuellen Transzendentalphilosophie entwickeln. Im Zuge der allgemeinen Ausdifferenzierung der Wissensformen wird diese Synergie jedoch schon bald ‑ etwa bei Heinrich von Kleist ‑ selbst problematisch, statt die internen Spannungen im goethezeitlichen Wissenssystem tatsächlich zu vermitteln. Literarhistorisch bietet die Studie eine Analyse des Interaktionsmodells von Wissenschaft und Literatur um 1800, systematisch setzt sie sich darüber hinaus die nähere Bestimmung von Begriff und Methode einer Poetik des Wissens zum Ziel.