Max Robitzsch war ein herausragender Meteorologe in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und ein Polarforscher, der gemeinsam mit Kurt Wegener 1912 das erste deutsche Observatorium auf Spitzbergen errichtete. Die vorliegende Biografie zeigt das Wirken eines Meteorologen im Spannungsfeld der Zeitgeschichte. Darüber hinaus gewährt sie neue Einblicke in die Geschichte der Aerologie und des Lindenberger Observatoriums bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts.
In seiner 100jährigen Geschichte stand die Erforschung der freien Atmosphäre, ungeachtet verschiedener wissenschaftlicher Neuorientierungen, immer im Brennpunkt des Tätigkeitsfeldes. Im Verlauf der ersten 100 Jahre in der Geschichte wurden insgesamt 16 Leiter berufen, die die wissenschaftliche Entwicklung des Lindenberger Observatoriums mit ihren individuellen Fähigkeiten und Ideen zu einem nicht unwesentlichen Teil beeinflussten. Deshalb werden in diesem Band zur Geschichte der Meteorologie, neben anderen Veröffentlichungen zum Jubiläum die wissenschaftlichen Lebenswege der Leiter im ersten Jahrhundert des Bestehens des Observatoriums unter besonderer Berücksichtigung ihres Wirkens in Lindenberg dargestellt.
Richard Aßmann ist bekannt für seine Erfindung des Aspirations-Psychrometers, das vor über 100 Jahren die exakte Temperaturmessung revolutionierte. Diese Innovation war entscheidend, da frühere Temperaturregistrierungen mit unterschiedlichen Instrumenten nicht vergleichbar waren. Aßmann nutzte das Psychrometer bei Berliner wissenschaftlichen Luftfahrten zur Messung von Temperatur und Feuchtigkeit in der Atmosphäre, was neue Erkenntnisse über die atmosphärische Schichtung lieferte und zur Entdeckung der Stratosphäre führte. Diese Entdeckung gilt als eine der bedeutendsten der Meteorologie im letzten Jahrhundert. Aßmann führte auch den geschlossenen Gummiballon als Transportmittel für meteorologische Instrumente ein, der bis heute weltweit verwendet wird. Hans Steinhagen hat in jahrelanger Recherche eine biografische Darstellung von Aßmanns Lebensweg verfasst, der auch die Gründung des Meteorologischen Observatoriums Lindenberg vor 100 Jahren umfasst. Das Buch basiert auf historischen Fakten und authentischen Dokumenten und beleuchtet Aßmanns Weg von der Medizin zur Meteorologie. Steinhagen zeigt auf, wie schwierig es war, wissenschaftliche Arbeiten in der Meteorologie zu fördern, insbesondere aufgrund finanzieller Zwänge, und wie Aßmann Unterstützung von Kaiser Wilhelm II. erhielt. In zehn Kapiteln skizziert Steinhagen die wichtigsten Lebensetappen Aßmanns und lockert den Text mit Episoden aus dessen Leben auf, was das Buch für