Was bedeutet politikwissenschaftliche Geschlechterforschung beziehungsweise feministische Politikwissenschaft? Das Buch bietet einen einführenden Einblick in unterschiedliche politikwissenschaftliche (Forschungs-)Perspektiven auf das Verhältnis von Politik und Geschlecht - insbesondere auch unter Miteinbeziehung queerer und postkolonialer Ansätze. Welche Konsequenzen ergeben sich aus dieser Perspektivierung im Hinblick auf Methoden und Ideengeschichte, welche Kontroversen und offenen Fragen folgen daraus? Die einzelnen Beiträge fassen den aktuellen Forschungsstand zusammen, bieten eine Kontextualisierung in breitere politikwissenschaftliche Debatten und geben durch Lese-Empfehlungen Ansätze für die tiefere Auseinandersetzung. Das Buch ist somit eine perfekte Anlaufstelle für einen ersten kompakten Überblick zum Themenfeld Politik und Geschlecht.
Christine M. Klapeer Knihy



Perverse Bürgerinnen
Staatsbürgerschaft und lesbische Existenz
Sind Lesben anerkannte Bürgerinnen? Auf der Basis einer ›lesben-affirmativen‹ Herangehensweise untersucht Christine M. Klapeer das schwierige Verhältnis zwischen nicht (hetero-)normativen sexuellen Existenzweisen und der Institution Staatsbürgerschaft. Im Rekurs auf feministische, queere, postkoloniale und gouvernementalitätstheoretische Ansätze zeigt sie, wie Konstruktionen von Sexualität, Geschlecht und Rasse in Staatsbürgerschaftskonzepte eingeschrieben sind und wie der Bürgerinnenstatus von lesbischen Existenzweisen entlang dieser Strukturkategorien auf höchst widersprüchliche Weise modelliert, normiert und begrenzt wird. Auf diese Weise werden auch die heteronormativen Implikationen von Staatsbürgerschaft selbst offengelegt.
Queer.contexts
Entstehung und Rezeption von Queer Theory in den USA und Österreich
- 132 stránok
- 5 hodin čítania
Seit den 1990er Jahren hat der Begriff „queer“ im deutschsprachigen Raum, insbesondere in Österreich, an Bedeutung gewonnen. Oft wird er als moderner Sammelbegriff für Schwule, Lesben und Transgender-Personen verwendet, während der radikale politische Gehalt des Begriffs, der aus der angloamerikanischen Tradition stammt, nur selten erfasst wird. In Österreich findet „queeres“ Denken meist in universitären Kontexten statt, getragen von (Nachwuchs-)WissenschaftlerInnen und Studierenden. Das Buch beleuchtet die politischen und theoretischen Ursprünge des Begriffs „queer“ und zeigt auf, wie er sich zu einem Konzept mit besonderem Gehalt entwickelt hat. Es behandelt die ideengeschichtlichen und politikhistorischen Verbindungen der „Queer Theory“ zu verschiedenen politischen Bewegungen und philosophischen Ansätzen, um „queeres“ Denken besser zu verorten und verständlich zu machen. Diese Einführung richtet sich nicht nur an Studierende und WissenschaftlerInnen, die sich mit „queeren“ Ansätzen beschäftigen möchten, sondern auch an alle, die die komplexen Wechselverhältnisse zwischen Sexualität, Geschlecht und Identität neu und anders betrachten wollen. Christine M. Klapeer hat Politikwissenschaft mit Schwerpunkten in „Frauen- und Geschlechterforschung“ sowie „Politische Theorien“ studiert und ist aktiv in feministischer Bildungsarbeit sowie der lesbisch/schwulen Bewegung.