"Sie war Jüdin, Wissenschaftlerin, Feministin: Die gebürtige Zürcherin Dr. Marianne Miriam Wallach-Faller (1942-1997) hinterließ wegweisende Arbeiten zu Frauenfragen im Judentum, die in den 1980er und 1990er Jahren im deutschsprachigen Raum, besonders in der Schweiz, breit rezipiert wurden. Yvonne Domhardt zeichnet Biographisches nach und blickt zurück auf fünfzig Jahre jüdischen Feminismus mit seinen Ursprüngen zu Beginn der 1970er Jahre in den USA: die wesentliche Quelle der Inspiration für Marianne Wallach-Faller. Ihre faszinierenden "Miriam-Geschichten" legen beredtes Zeugnis davon ab, wie es der engagierten Feministin gelingt, (orthodox)-jüdische Traditionen mit aktuellen jüdischen Frauenanliegen konstruktiv-kritisch zu verbinden und neue, auch gewagte spirituelle Wege zu gehen. Mit dem Vortrag "Die Miriam-Geschichten" von Marianne Wallach-Faller" -- back cover
Yvonne Domhardt Knihy





Kol Ischa
- 277 stránok
- 10 hodin čítania
Im traditionellen Judentum waren Toragelehrsamkeit und Gottesdienst stets von Männern bestimmt. Weibliche Spiritualität fand ihren Ausdruck hauptsächlich im persönlichen Gebet und im häuslichen Umfeld. Erst an der Schwelle zum 20. Jahrhundert wurde es auch Frauen ermöglicht, sich mit den religiösen Quellen auseinander zu setzen. Im Zuge der politischen Gleichberechtigung erlangten Frauen in vielen jüdischen Gemeinden das Stimm- und Wahlrecht und prägen seitdem das Gemeindeleben aktiv mit. Im öffentlich-kultischen Bereich hingegen nimmt die Frau nicht aktiv teil. An vielen Orten innerhalb und ausserhalb Europas sind kleinere Bet- oder Studiergemeinschaften entstanden, die es Frauen ermöglichen, im Rahmen traditionell geführter, doch egalitärer Gottesdienste Bibelauslegungen öffentlich vorzutragen. Als einzige Strömung kennt das Reformjudentum die volle Gleichberechtigung auch im kultischen Bereich. Weibliche jüdische Gelehrsamkeit in ihrem ganzen Facettenreichtum wird in diesem Buch anhand der Auslegungen der 54 Wochenabschnitte der Tora - der fünf Bücher Mose - aufgezeigt. Dabei decken diese Auslegungen nicht nur religiöse Aspekte ab, sondern verstehen sich auch literarisch, historisch, anthropologisch und psychologisch. Traditionalistinnen, jüdische Feministinnen, Streitbare und Versöhnliche, Ältere und Jüngere reflektieren in ihren Textanalysen jüdische Überlieferung und bringen sie mit heutigen Fragestellungen ins Gespräch. So verschafft sich die Stimme der selbstbewussten - ihrer selbst bewussten - jüdischen Frau mehr Gehör in der Öffentlichkeit. Der Sammelband ist ein Begleiter durch das jüdische Jahr. Die Beiträge vermitteln nicht nur Wissen und Anregungen, sondern zeigen auch und ganz besonders neue Aspekte weiblich-jüdischer Spiritualität auf. Ziel der Publikation ist es zudem, den pluralistischen innerjüdischen Diskurs zu dokumentieren und einem grösseren Publikum zugänglich zu machen sowie Frauen zur eigenständigen Auseinandersetzung mit religiösen Quellen zu ermutigen - ein durch seine Ausrichtung sowie die Textauswahl einzigartiges Unterfangen im deutschsprachigen Raum.
Erzählung und Gesetz
Deskriptive und präskriptive Hermeneutik mit Blick auf den Me'am Lo'ez des Rabbi Jakob Kuli
Die vorliegende Studie ist der sephardischen Literatur gewidmet. Untersuchungsgegenstand ist der zu Beginn des 18. Jahrhunderts in Kon- stantinopel erschienene, in judenspanischer Sprache verfasste "Me'am Lo'ez" des Rabbi Jakob Kuli
Quelle lebender Bücher
- 271 stránok
- 10 hodin čítania
Zum 75-jährigen Jubiläum der Bibliothek der Israelitischen Culturgemeinde wird eine ganz besondere Festschrift herausgegeben: 75 Menschen schreiben einen Text, malen ein Bild oder machen eine Radierungen zu ihrem Lieblingsbuch aus der Bibliothek. So liegt ein breites Angebot an vorgeschlagenen Büchern vor: Romane, Sachbücher, Kunstbücher, Zeitschriften und Kinderbücher.
Alfred Dreyfus (1859-1935) hatte die Artillerieschule besucht, wurde Hauptmann im französischen Generalstab. Doch dann wurde ihm Landesverrat vorgeworfen, ein Brief wurde ihm fälschlich zugeordnet. Als Zweifel an seiner Schuld aufkamen, wurden Beweise unterdrückt, das Land geriet an den Rand eines Bürgerkrieges. Dreyfus wurde degradiert und auf die Teufelsinsel deportiert. Erst 1906 wurde er von aller Schuld freigesprochen und zum Ritter der Ehrenlegion geschlagen.