Im Mittelpunkt dieser Untersuchung stehen die Arbeiten der New Yorker Fotografin und Filmemacherin Helen Levitt, die eine eigenständige Position in der US-amerikanischen Straßenfotografie einnimmt. Angeregt von Walker Evans und beeinflusst von Henri Cartier-Bresson, hat sie seit den späten 1930er Jahren das urbane Leben in New York dokumentiert. Ihr Interesse gilt nicht der Stadt an sich, sondern dem Gehsteig als Ort des alltäglichen Lebens. Levitt beobachtet die vitale Alltagskultur, die sich in den Ritualen und Gesten der Bewohner zeigt. Besonders Kinder, ihr Verhalten und ihre Körpersprache, spielen eine zentrale Rolle. Die Straßen und Hinterhöfe werden zur Bühne ihrer Spiele und damit zu Selbstdarstellungen in einem theatralischen Raum. Auf ihren Streifzügen durch die Stadt sucht Levitt nach dem Anderen im Alltäglichen. Andrea Henkens, geboren 1971, hat Kunstgeschichte, Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Pädagogik in Kiel studiert und eine Magisterarbeit über die Pflanzenfotografien von Aenne Biermann verfasst. Von 1999 bis 2002 war sie Promotionsstipendiatin des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst sowie des DAAD mit Forschungsaufenthalten in New York und San Francisco. Seit 2002 ist sie Mitarbeiterin bei dem Kunstmagazin art und hat zahlreiche Veröffentlichungen zur Fotografie verfasst. 2004 promovierte sie in Leipzig.
Andrea Henkens Knihy
