Frank Grüner Knihy



"Zerstörer des Schweigens"
- 552 stránok
- 20 hodin čítania
Keine Region hat unter dem Rassenwahn der Nationalsozialisten mehr gelitten als Osteuropa. Dennoch unterlag der Umgang mit dieser traumatischen Erfahrung gerade dort lange Zeit hindurch festen Tabus. Sämtliche Medien und Künste wurden von der sozialistischen Diktatur als Instrumente des organisierten Vergessens funktionalisiert, – und spielten trotzdem mit subversiver Kraft eine Schlüsselrolle als »Zerstörer des Schweigens« (Dmitrij Šostakovic). Aber auch nach dem Fall des Eisernen Vorhangs birgt das Erinnern an die Opfer der NS-Rassen- und Vernichtungspolitik in Osteuropa noch Konfliktpotential; und trotz seiner Bedeutung für die betreffenden Gesellschaften wurde das Thema von der Forschung bisher weitgehend übergangen. Der vorliegende Band beschäftigt sich nun erstmals mit den vielfältigen Formen künstlerischer Erinnerung an die NS-Zeit, wie sie sich von den 1930er Jahren bis zur Gegenwart in Literatur, Publizistik, Film, Musik und bildender Kunst der osteuropäischen Länder manifestieren.
Patrioten und Kosmopoliten
- 559 stránok
- 20 hodin čítania
Mit dem Überfall Hitler-Deutschlands auf die Sowjetunion im Juni 1941 begannen die sog. »schwarzen Jahre« des sowjetischen Judentums. Doch auch nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der NS-Judenverfolgung blieb die jüdische Minderheit innerhalb des Sowjetstaates massiven Anfeindungen ausgesetzt. Es gehört zur Tragik jener Jahre, dass die Juden sich selbst als loyale sowjetische Patrioten verstanden, während sie vom stalinistischen Regime als »wurzellose Kosmopoliten« und Zionisten attackiert wurden. Aus den Erfahrungen von Holocaust und Antisemitismus begann sich nach Jahrzehnten der Assimilation ein jüdisches Zusammengehörigkeitsgefühl und Nationalbewusstsein zu entwickeln, dessen Existenz wiederum das stalinistische Regime auf den Plan rief. Die wechselseitigen Beziehungen von Juden, Mehrheitsbevölkerung und Regime sind das Thema dieser Studie. Im Zentrum stehen die sowjetischen Juden selbst: ihre gesellschaftlichen Aktivitäten, Vorstellungen, Hoffnungen und Emotionen, ihr Selbstverständnis als Juden und ihr Verhältnis zum Sowjetstaat.