Große Geschichte, reiche Kultur, exquisite Küche – Osnabrück hat viele schöne Seiten! Das Rathaus des Westfälischen Friedens, einzigartige Bauten aus dem Mittelalter und den nachfolgenden Jahrhunderten, stolze Bürgerhäuser, Kirchen, aber auch Museen, Theater, Cafés und vieles mehr. Ausflüge führen hinaus ins malerische Umland.
Vorstellungen, Entwürfe und Gestaltungen im vormodernen Europa
361 stránok
13 hodin čítania
Eine oft gestellte Forderung, die Stadt in ihrem vielgestaltigen Verhältnis zu den sie umgebenden und von ihr mitgenerierten Räumen historisch zu fassen, wird in den Beiträgen des vorliegenden Bandes von Mediävisten, Frühneuzeithistorikern und Kunsthistorikern thematisiert und eingelöst. Drei Themenbereiche stehen dabei im Mittelpunkt: die Entstehung des städtischen Raumes, das Ausgreifen des städtischen Raumes in das Umland und die Beteiligung städtischer Akteure bei der Konstruktion supralokaler Räume. Die Ansätze der jüngeren Stadtgeschichtsforschung, der Staatsbildungsforschung und Diplomatiegeschichte sowie der Umwelt- und Kunstgeschichte werden dabei zusammengeführt und wechselseitig fruchtbar gemacht.
Im 12. und 13. Jahrhundert vollzog sich ein markanter Wandel in den gesellschaftlichen, herrschaftlichen und wirtschaftlichen Strukturen, der auch die Siedlungstopografie beeinflusste. Historische Forschungen verbinden diesen Einschnitt mit der Entstehung von Städten und Dörfern als gemeindliche Verbände. Archäologische Befunde zeigen eine tiefgreifende Umstrukturierung im Siedlungswesen, die nicht nur durch das Wärmeoptimum zwischen 1150 und 1250 bedingt war. Ein neues Idealbild von Stadt und Dorf wird sichtbar, dessen Umsetzung in archäologischen Funden dokumentiert ist, während schriftliche Quellen oft schweigen. Diese Umwälzungen lassen sich bis in die Sachkultur verfolgen. Bisher wurde der strukturelle und architektonische Wandel nicht umfassend beschrieben, noch gab es eine zusammenführende Betrachtung der wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und sozialen Veränderungen. Eine Tagung, die am 29./30. Juni 2011 in Esslingen stattfand, markierte einen ersten Schritt in diese Richtung. Teilnehmer untersuchten den allgemeinen Wandel der Stadt um 1200 aus historischer und archäologischer Perspektive, wobei grundlegende gesellschaftliche, herrschaftliche und rechtliche Aspekte sowie bauliche Entwicklungen und zentrale Funktionen behandelt wurden. Der Schwerpunkt liegt auf dem südwestdeutschen Raum und der benachbarten Schweiz, was neue Perspektiven für die Stadtgeschichtsforschung eröffnet.
Aus einer fächerübergreifenden Untersuchung überlieferter Schriftquellen in Verknüpfung mit archäologischen und bauhistorischen Befunden geht die vorliegende Darstellung der Hansestadt Greifswald hervor. Aufbauend auf den Stadtbüchern, den Stadtrechnungen und anderen Quellen werden die bauliche Gestalt der Stadt und deren Elemente wie der Markt und die verschiedenen Hausformen – von der einfachen Bude bis zum steinernen Giebelhaus – rekonstruiert. Doch auch die Eigentümer, Bewohner und Mieter der Häuser sowie die Frage, wie sich sozialer Aufstieg in der Stadt durch die Vermehrung von Grundbesitz oder durch Wohnsitzwechsel niederschlug, werden in den Blick genommen, so dass ein umfassendes Porträt der spätmittelalterlichen Stadtgesellschaft mit ihren verschiedenen Sozialgruppen entsteht. Zahlreiche Abbildungen und Stadtpläne illustrieren die städtischen Strukturen. Die beigefügte CD-Rom enthält Regesten der Grundstücksgeschäfte 1351-1450, Hausstättenbiographien, Stadtplänen, Tabellen und den Index.