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Christine Ranseder

    Michaelerplatz
    Eine Siedlung der Hallstattkultur in Wien 10, Oberlaa
    Napoleon in Aspern.
    • Napoleon in Aspern.

      Archäologische Spuren der Schlacht 1809

      Die französische Revolution und der Aufstieg Napoleon I. Bonaparte (1769–1821) destabilisierten die europäischen Machtverhältnisse. In der Folge kam es ab 1792 zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Frankreich und wechselnden europäischen Bündnispartnern. Am 9. Mai 1809 forderte Österreich erneut Napoleon zum Kampf heraus, der 5. Koalitionskrieg hatte begonnen. Zwei der bedeutendsten Schlachten dieses Krieges fanden in unmittelbarer Nähe Wiens statt. Die Wahl des Aufmarschgebietes fiel auf das Marchfeld im Bereich der beiden Dörfer Aspern und Essling. Die Kämpfe begannen am 21. Mai 1809, erreichten am 22. Mai ihren Höhepunkt und endeten mit dem Rückzug Napoleons auf die Insel Lobau. Diese wurde in der Folge von den Franzosen zu einem befestigten Waffenplatz ausgebaut, der ihnen als Ausgangspunkt für die Schlacht von Deutsch-Wagram, in der die Österreicher vernichtend geschlagen wurden, diente. In den Jahren 2008 bis 2016 konnte von der Stadtarchäologie Wien das Entstehen der Seestadt Aspern archäologisch begleitet werden. Im Zuge von acht Grabungskampagnen wurden unter anderem Bestattungen, die mit der Schlacht von Aspern und Essling in Zusammenhang stehen, aufgedeckt. Sie werden in diesem Buch erstmals zusammenfassend mit einer Analyse der geborgenen Uniformreste und der anthropologischen Auswertung im Kontext von Zeitgeschehen und Heerwesen präsentiert.

      Napoleon in Aspern.
    • Am südlichen Rand der Stadt Wien wurde 1994 im Vorfeld von Bauarbeiten eine Flachlandsiedlung der Hallstattkultur ergraben – heute steht an dieser Stelle das Wohnstift Augustinum, Fontanastraße 10. Während der Ausgrabung konnten sechs eingetiefte, viereckige Hüttengrundrisse sowie einige Gruben freigelegt werden. Das aus ihren Verfüllungen geborgene keramische Fundmaterial, darunter Kalenderbergware, datiert in die Stufen Ha C2/Ha D1. Aus dem Fehlen von vollständig erhaltenen Gefäßen und dem geringen Anteil an Sekundärbrand lässt sich schließen, dass man die Hütten abtrug und räumte. Die kleine landwirtschaftlich orientierte Siedlung wurde aufgegeben. Christine Ranseder unterzieht in ihrem Buch Befunde und Funde der Ausgrabung einer eingehenden Analyse, in deren Rahmen experimentelle Methoden ebenso zum Einsatz kommen wie zeichnerische Rekonstruktionen. Um die Siedlung von Oberlaa in einen regionalen und überregionalen Kontext stellen zu können, wurden die in der Literatur aufscheinenden hallstattzeitlichen Fundorte in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland kartiert und ein ausführliches Fundstellenverzeichnis erstellt. Die von Sigrid Czeika vorgenommene Auswertung der Tierknochen bringt wichtige Erkenntnisse zu den in der Siedlung nachweisbaren Haus- und Wildtieren sowie über die Verwendung von Knochen und Geweih als Werkzeuge.

      Eine Siedlung der Hallstattkultur in Wien 10, Oberlaa