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Ruth Bartholoma

    Von Zentralasien nach Windsor Castle
    Tatarische Terminologie im Wandel
    • Tatarische Terminologie im Wandel

      Lexikalische Umbrüche durch Kultur- und Sprachkontakt vom ausgehenden Zarenreich bis zum postsowjetischen Russland

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      Das Tatarische ist die Titularsprache von etwa 6 Millionen Tataren und die offizielle Sprache der Republik Tatarstan in der Russischen Föderation. Seit dem 16. Jahrhundert, als das Gebiet zum russischen Zarenreich gehörte, ist es ein Zentrum für Kultur- und Sprachkontakte. In ihrer Studie untersucht Ruth Bartholomä, wie die politischen Veränderungen des 20. Jahrhunderts und die kulturelle Umorientierung der Tataren von einem islamischen hin zu einem russischen Vorbild in der tatarischen Terminologie reflektiert werden. Nach einer Einführung in die sprach- und schulpolitischen Entwicklungen werden für vier entscheidende politische Ereignisse spezifische Zeitabschnitte analysiert, um die Tendenzen in der tatarischen Terminologie darzustellen. Als Untersuchungsmaterial dienen Schulbücher der Fächer Geographie, Mathematik und Physik aus den Jahren 1895 bis 2006. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war die fachsprachliche Lexik stark von arabisch-persischen Elementen geprägt. Ab den 1920er Jahren zeigt sich eine Rückbesinnung auf das „Eigene“, die jedoch zunehmend von einer Orientierung am russischen Vorbild abgelöst wird. Die Analyse prüft, ob die nach dem Ende der Sowjetunion beobachtbare „Reorientalisierung“ in einigen Sprachen auch im fachsprachlichen Bereich des Tatarischen nachweisbar ist.

      Tatarische Terminologie im Wandel
    • Der ungarische Orientalist Arminius Vámbéry (1832-1913) gilt als eine herausragende Figur der Turkologie des 19. Jahrhunderts. Bekannt wurde er durch seine Reise von 1862-63, bei der er als türkischer Derwisch „Reschid Efendi“ durch Chiwa und Buchara nach Samarkand reiste. Nach seiner Rückkehr übernahm er eine Professur für orientalische Sprachen an der Budapester Universität und veröffentlichte zahlreiche Monographien und Artikel, darunter Reiseberichte und populärwissenschaftliche Werke. Oft war er der erste europäische Wissenschaftler, der sich mit osttürkischen Texten wie dem Kutadgu Bilig auseinandersetzte. Obwohl seine Publikationen schnell überholt waren, leistete er wertvolle Beiträge zur entstehenden Disziplin Turkologie. Die vorliegende Arbeit bietet einen erstmals wissenschaftlich fundierten Überblick über sein Leben und Werk. Sie beleuchtet seine Biographie, seine weitreichenden Kontakte bis nach Windsor Castle und gibt eine Übersicht über sein Schaffen. Die abschließende Bibliographie umfasst Vámbérys eigene Monographien, Artikel sowie Rezensionen und Werke über ihn und stellt das umfassendste Literaturverzeichnis zu diesem Pionier der Turkologie dar.

      Von Zentralasien nach Windsor Castle