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Sascha Salatowsky

    De Anima
    Eine göttliche Kunst. Medizin und Krankheit in der frühen Neuzeit
    Im Kampf um die Seelen
    Duldung religiöser Vielfalt - Sorge um die wahre Religion
    • Die Ausdifferenzierung des Christentums in verschiedene Konfessionen und Sekten im Verlauf des 16. Jahrhunderts ließ eine Frage akut werden, die auch mit dem Westfälischen Frieden von 1648 keiner endgültigen politischen bzw. religiösen Lösung zugeführt werden konnte: Dürfen Andersgläubige und 'Häretiker' in einem christlichen Gemeinwesen geduldet werden? Während die Forschung diese Frage im Blick auf das Zeitalter der Reformation sowie der Frühaufklärung wiederholt untersucht hat, liegen für den dazwischenliegenden Zeitraum von ca. 1580 bis 1670 kaum tiefergehende Studien vor. Diese als konfessionelles Zeitalter beschriebene Epoche markiert jedoch jenen Diskursrahmen, der auch noch für die Frühaufklärung relevant war. Dieser Band vereint philosophische, theologische, (kirchen-)historische, juristische, literaturwissenschaftliche und sozialgeschichtliche Zugriffe. Die Beiträge arbeiten die konfessionellen Differenzen bei der Toleranzfrage heraus und nehmen die theoretischen und praktischen Umbrüche in den Blick, die der religiöse und gesellschaftliche Wandel im Verlauf des 17. Jahrhunderts bewirkt hat.

      Duldung religiöser Vielfalt - Sorge um die wahre Religion
    • Mit der Reformation im 16. und 17. Jahrhundert entstand eine von zunehmender Vielfalt geprägte religiöse Gesellschaft in Deutschland. Auch auf dem Gebiet des heutigen Thüringen lebten Anhänger verschiedener Konfessionen, Religionen und Glaubensrichtungen? mitunter in enger Nachbarschaft. Neben dem vorherrschenden Luthertum war der Katholizismus mit seinen Enklaven im Eichsfeld, im westlichen Thüringen rund um Geisa sowie in der bikonfessionellen Stadt Erfurt sehr präsent. In Schmalkalden und anderswo gewannen die Reformierten im 17. Jahrhundert vereinzelt an Zulauf. Im frühen 18. Jahrhundert siedelten sich die Hugenotten in Hildburghausen an. An verschiedenen Orten entstanden kleine jüdische Gemeinden, besonders in Schmalkalden, Nordhausen und Mühlhausen. Auch innerhalb des Luthertums begann ein Prozess der Ausdifferenzierung. Bewegungen wie der Pietismus oder die Herrnhuter Brüdergemeine pflegten besondere Formen der Frömmigkeit.00Diese Pluralität war neu. Der Umgang mit ihr musste erst erlernt werden. Die Ausstellung der Forschungsbibliothek Gotha zeigt, welche Konflikte es gab und wie um Lösungen für ein friedliches Mit- und Nebeneinander gerungen wurde. Flugschriften und Einblattdrucke führen uns vor, wie heftig sich die verschiedenen Parteien befehdeten. Wir begegnen Zeugnissen, die uns von individuellen Glaubensübertritten berichten, und Schriften, die die Frage nach der Toleranz stellen. Gemälde und Gegenstände aus der religiösen Praxis zeichnen ein lebendiges Bild einer Zeit, die uns nur auf dem ersten Blick fremd erscheint. Sichtbar wird eine Gesellschaft in Bewegung, die auch in den lutherischen Kernländern vielfältiger war, als oft angenommen wird.00Exhibition: Forschungsbibliothek Gotha, Spiegelsaal, Germany (30.04.-09.07.2017)

      Im Kampf um die Seelen
    • De Anima

      • 407 stránok
      • 15 hodin čítania
      De Anima