Bookbot

Hendrik Biebeler

    Gesetzesfolgenabschätzung und integrierte Produktpolitik
    Globaler Wandel aus Sicht der Wirtschaft
    Soziale Normen und Umweltverhalten
    Steigerung der Materialeffizienz in Unternehmen
    Wege zur Anpassung an den Klimawandel
    Ausbildung in Zeiten von Corona
    • Der Klimawandel ist zu einer Realität geworden, die von den meisten Klimawissenschaftlern nicht mehr bestritten wird. Anders sieht es hingegen in der Klimapolitik aus, denn dort herrscht weniger Konsens. Damit eine Anpassung zumindest an die heute schon absehbaren Klimaveränderungen erfolgen kann, müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllt werden. Seit dem Jahr 2009 stand das Thema regionale Klimaanpassung im Mittelpunkt des Projekts „KLIMZUG – Klimawandel in Regionen zukunftsfähig gestalten“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Durch eine enge Kooperation von Politik und Verwaltung vor Ort, zivilgesellschaftlichen Initiativen sowie der Wissenschaft konnte eine Entwicklung der Regionen hin zu einer besseren Anpassung an das veränderte Klima und zu einer wettbewerbsfähigeren Wirtschaft unterstützt werden. Dabei wurden sieben Modellregionen mit rund 150 Teilprojekten geschaffen, die einen wichtigen Beitrag dazu geleistet haben, das Wissen über Klimafolgen und Anpassungsmöglichkeiten zu vergrößern. Die dezentrale Einbindung in die regionalen Prozesse und die darüber hinausgehende Verbreitung der Ergebnisse im ganzen Land haben dazu geführt, dass KLIMZUG zu einem elementaren Baustein für Klimaanpassung in Deutschland geworden ist. Dieses Buch dokumentiert die Ergebnisse aus fünf Jahren Arbeit mit dem Ziel, Regionen im Klimawandel zu stärken.

      Wege zur Anpassung an den Klimawandel
    • Die Weltwirtschaft wächst im neuen Jahrtausend stärker als in den vergangenen Dekaden. Dabei gingen die größten Wachstumsimpulse von den Schwellenländern aus – vor allem von Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. Selbst einige afrikanische Länder konnten ihre äußerst geringen Wachstumsraten steigern. Ob in den Schwellenländern und in der westlichen Welt - wirtschaftliches Wachstum ist fast immer mit einem steigenden Bedarf an Ressourcen und der vermehrten Inanspruchnahme von Senken (Aufnahmekapazität der Erde) verbunden. Zudem wird zur Gewinnung und Verarbeitung von Rohstoffen Energie benötigt, die überwiegend auf klimaschädigende Weise gewonnen wird. Für Unternehmen ist Materialeffizienz aus diesen Gründen ein wichtiges Thema. Maßnahmen zur Materialeffizienz sind beispielsweise die Verringerung von Verschnitt und Ausschuss, Vorschlagswesen und Qualitätsmanagement. Die IW-Analyse stellt den Index der Materialeffizienzaktivitäten (kurz: MEAX) vor. In diesen fließen die vier Teilkomponenten Stellenwert des Themas Materialeffizienz, allgemeine Rahmenbedingungen, Messung und Umsetzung ein. Der Index zeigt, wie bedeutsam die Messung des Materialeinsatzes für das tägliche Ergreifen von Maßnahmen ist. Den Analyseergebnissen liegt eine Befragung des IW-Zukunftspanels zugrunde. Sechs Branchen werden näher untersucht.

      Steigerung der Materialeffizienz in Unternehmen
    • In dieser Arbeit wird der Einfluss sozialer Normen auf das Umweltverhalten untersucht. Unter besonderer Berücksichtigung des Rational-Choice-Ansatzes werden im theoretischen Teil die wichtigsten Normbegriffe auf ihre Eignung geprüft, einen eigenständigen Beitrag bei der Erklärung von Verhalten zu leisten. Diese Auseinandersetzung mündet in einen eigenen Definitionsvorschlag: Der Autor fasst Normen als achtungssanktionsgestützte Bewertungen von Verhalten und Eigenschaften. So verstanden sind soziale Normen nicht auf das Problem der Regelung von Interessenkonflikten beschränkt. Das Normenmodell behauptet sich empirisch gegenüber den zum Vergleich herangezogenen sozialpsychologischen Modellen. Insbesondere den „moralstarken“ Papierverbrauch kann es besser erklären als das Ajzen-Fishbein-Modell. Im Vergleich zum Normaktivationsmodell hat es Vorteile bei der Erklärung der „moralschwachen“ Kurzurlaube. Auf der Ebene allgemeiner Prinzipien bewährt sich das Vertreten einer Rücksichtsmoral als verhaltensrelevantes Konzept. Von der aufgenommenen Schädigung der Umwelt durch das jeweilige Verhalten geht ein wesentlich stärkerer Einfluss auf das Verhalten und auf die Moral- und die Vernunftform aus. Die Genese dieser Einschätzung stellt in den Augen des Autors einen guten Ansatzpunkt für Interventionen dar.

      Soziale Normen und Umweltverhalten
    • Beim Phänomen des globalen Wandels handelt es sich langfristige Veränderungen grundlegender Art und langfristig wirkende Prozesse im Fokus stehen, welche die ökologische, ökonomische und gesellschaftliche Umwelt betreffen. Im Rahmen der vorliegenden Untersuchung werden sieben Themen identifiziert, denen eine besondere Bedeutung zukommt: Rohstoffverknappung, Demografischer Wandel, Klimawandel, Megastädte, Wasserversorgung und -entsorgung, Bevölkerungswachstum in Entwicklungsländern und Migration, Bedrohung der Artenvielfalt (Biodiversität). Diesen Themenschwerpunkten wird auch im Management der deutschen Unternehmen ein hoher Stellenwert beigemessen: Dies wird im Rahmen einer empirischen Untersuchung herausgearbeitet, die der strategischen Relevanz der einzelnen Themenbereiche für die Unternehmen misst, die Chancen und Risiken abbildet und damit innovationsorientierte Unternehmensentscheidungen begründet. Die Autoren fragen nach dem Beitrag der Forschung zur Problemlösung der Unternehmen und stellen zahlreiche Ansatzpunkte für eine bessere Verzahnung von Wissenschaft und Wirtschaft vor. Die Studie wurde gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Förderschwerpunkts „klimazwei – Forschung für den Klimaschutz und Schutz vor Klimawirkungen“.

      Globaler Wandel aus Sicht der Wirtschaft
    • Mit wachsender Anzahl und Erhöhung des Detaillierungsgrads von rechtlichen Vorschriften werden die Handlungsspielräume der Wirtschaft zunehmend eingegrenzt. Im Gesetzgebungsprozess wird oft vernachlässigt, dass die internationale Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen eine unverzichtbare Bedingung für die Umweltschutzorientierung der Wirtschaft darstellt. Durch frühzeitige praxisnahe Gesetzesfolgenabschätzungen können die ökonomischen und ökologischen Konsequenzen erkannt werden. Die vorliegende Untersuchung greift aus den produktbezogenen Regelungen der Europäischen Union eine geplante Durchführungsmaßnahme zum Energieverbrauch von Elektrogeräten im Standby-Zustand heraus. Für einige der betrachteten Produkte bringt diese Regulierung nicht nur ökonomische Nachteile für die betroffenen Unternehmen mit sich, sondern auch ihr ökologischer Effekt ist gering

      Gesetzesfolgenabschätzung und integrierte Produktpolitik