Kathrin Voss Knihy

Mit dem Internet wurde schon früh die Vision einer partizipativen Gesellschaft verbunden, die Vorstellung, das neue Medium würde zu politisch besser informierten Bürgern und zu mehr Beteiligung der Bürger am politischen Prozess führen. Doch ist das so? Wer beteiligt sich an E-Partizipationsangeboten? Lassen sich Menschen online mobilisieren? Welchen Einfluss haben die neuen Online-Tools auf die politische Kommunikation, politische Entscheidungen und das politische System selbst? Dieser Band behandelt diese Fragen aus unterschiedlichen Perspektiven, sowohl von der zivilgesellschaftlichen Seite, also bottom-up, als auch von Seiten der Politik, also top-down. Enthalten sind Beiträge von WissenschaftlerInnen und VertreterInnen aus der Praxis, zivilgesellschaftlichen Organisationen, der Politik und den Medien.

Öffentlichkeitsarbeit prägt unsere Wahrnehmung von Themen, Organisationen und Institutionen. Nichtregierungsorganisationen haben durch gezielte PR erfolgreich Kauf- und politische Entscheidungen beeinflusst. Trotz dieser Relevanz sind die Bedingungen, unter denen Öffentlichkeitsarbeit in Organisationen entsteht, kaum erforscht. Diese Forschungslücke ist auf den schwierigen Zugang zu diesem Bereich zurückzuführen, da PR-Fachleute oft nicht bereit sind, Einblicke in interne Prozesse zu gewähren. Dennoch ist dieses Feld vielversprechend. Ziel dieser Arbeit ist es, einen ersten Einblick in die internen Strukturen und Rahmenbedingungen von Öffentlichkeitsarbeit in NGOs zu geben und damit einen Beitrag zur PR- und NGO-Forschung zu leisten. Das Buch richtet sich nicht nur an Wissenschaftler, sondern auch an Praktiker, da mein Interesse an den „Produktionsbedingungen“ von Öffentlichkeitsarbeit aus meiner Erfahrung als Pressesprecherin resultiert. Es soll zur Reflexion über die Organisation von Öffentlichkeitsarbeit anregen und praxisnahe Anregungen bieten. Die vorliegende Arbeit ist eine überarbeitete Version meiner Dissertation, die ich 2006 an der Universität Hamburg abgeschlossen habe. Mein Dank gilt allen, die mich bei diesem Projekt unterstützt haben, insbesondere Prof. Dr. Hans J.