Seit 1956 hat die BRAVO Jugendliche über Homosexualität aufgeklärt, zunächst als Tabuthema. Ab 1969 förderte Dr. Sommer sexuelle Offenheit, doch 1972 geriet die BRAVO wegen gleichgeschlechtlicher Inhalte in die Kritik. Das Buch untersucht rund 1.000 Beiträge zur schwul-lesbischen Emanzipation in der BRAVO.
Vor 50 Jahren begann in Deutschland die sexuelle Revolution, welche die Gesellschaft nachhaltig veränderte. Über Sexualität wurde neu nachgedacht. Der § 175 StGB wurde 1969 entschärft und damit schwuler Sex legalisiert. Seit Anfang der 1970er Jahre schwappte eine regelrechte Sex-Welle durch die Kinos der Nation. Anfangs vor allem Aufklärungsfilme und so genannte Report-Filme - später unzählige Sex-Komödien. Erwin In het Panhuis hat rund 300 Aufklärungsfilme und Sex-Komödien untersucht, die zwischen 1968 und 1982 erschienen sind. In jedem Zweiten spielen auch Schwule eine Rolle. Zusammengenommen ergeben die Filme ein spannendes Spiegelbild der damaligen Gesellschaft.
Die erfolgreiche US-Zeichentrickserie Die Simpsons richtet sich mit ihren satirischen Beiträgen zu politischen und gesellschaftlichen Themen seit mehr als zwanzig Jahren auch an Erwachsene. Anhand der ersten 500 Folgen wird analysiert, wie sich die Simpsons zu schwulen und lesbischen Themen wie der Homo-Ehe positionieren. Dabei werden nicht nur viele Figuren mit ihrer recht flexiblen sexuellen Orientierung vorgestellt, sondern auch ca. 200 popkulturelle Referenzen – meist Filmtitel – kritisch unter die Lupe genommen, Fälle von Zensur dokumentiert und ein Vergleich mit anderen Serien vorgenommen. Im Ergebnis vermitteln die Simpsons für ein Millionenpublikum ein typisch amerikanisches, aber untypisch aufgeschlossenes Bild von Schwulen und Lesben. Trotz der Rückgriffe auf Klischees ist bei den Simpsons fast immer ein intelligenter, fairer und unterhaltsamer Umgang mit Homosexualität zu beobachten.
Angesichts der heutigen Lebenswirklichkeit von Schwulen und Lesben in Köln und andernorts ist es kaum noch vorstellbar, wie es sich vor hundert Jahren in Köln lebte, wenn man homosexuell war. Angelehnt an den gleichnamigen Kölner Schwulenroman von 1904 beschreibt dieses Buch eindrücklich und spannend den Alltag von Kölner Schwulen und Lesben in der Wilhelmischen Zeit. Es ist die erste lokalgeschichtliche Studie über die Situation von Schwulen und Lesben, die diese Zeit thematisiert. Die ausgewählten Biografien vermitteln ein vielschichtiges, lebendiges und unterhaltsames Bild des schwulen und lesbischen Lebens im Köln der Jahrhundertwende. Der Leser wird zurückgeführt zur Geburtsstunde der Homosexuellenbewegung - an das Ende des 19. Jahrhunderts. Zum ersten Mal findet auch in Köln eine öffentliche Auseinandersetzung über Homosexualität statt, und es erscheint durchaus gerechtfertigt zu sagen: „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“. Die Publikation enthält eine CD-Rom mit ausführlichen Hintergrundinformationen, zahlreichen Analysen, Quellen und Illustrationen sowie einer Audio-Datei.