Der Mord an dem Düsseldorfer Playboy Christian Harrath führt zu einer komplexen Ermittlung, in der zahlreiche Verdächtige und mögliche Auftraggeber auftauchen. Kommissar Joachim und sein Team kämpfen gegen ein Netz aus Lügen und Verwicklungen zwischen der feinen Gesellschaft und dem organisierten Verbrechen, während weitere Morde die Situation komplizieren.
Joachim Hammann Knihy






Sex, Drogen, Rock 'n' Roll und Jesus
Der Roman der Sixties
Unser Held, der junge Philipp Klausmann, will ein bisschen das Leben kennenlernen und er lernt gleich die ganze Welt kennen: Rockmusik, die ersten Mädchen, Schülerprotest, die erste Liebe, den ersten Sex, Studentenprost, den antiautoritärem Kampf, den Kampf gegen Alt-Nazis und Neonazismus und gegen die Notstandsgesetze, Philosophie, Psychologie und Soziologie, Marx, Adorno und Marcuse, Swinging London, die erste große Liebe, Amis raus aus Vietnam, Jimi Hendrix, The Grateful Dead, make love not war, Sex in allen Variationen, weg mit den Büstenhaltern, her mit der Pille, LSD, Grass und Haschisch, Meskalin und Opium, Drogenhändler und Drogenfahnder, die Flucht aufs Land, Kommune, Krishnamurti, Zen-Buddhismus, Bibellektüre, Meditation, Yoga - und dann den unaufhaltsamen Abstieg. Der Wahnsinns-Trip, den Philipp so naiv und unbekümmert um die Folgen begonnen hat, und der lange Zeit sehr lustig war, entbirgt irgendwann auch seine dunkle Seite: die schönsten Liebesbeziehungen gehen kaputt, es gibt Horror-Trips, die ersten Drogentoten, die ersten Selbstmorde, und es endet bei allen, auch bei Philipp, mit schlechtem Sex, Enttäuschung und Verzweiflung. Philipp muss unglaubliche Anstrengungen unternehmen, um wieder zur Normalwirklichkeit und zu sich selbst zurückzufinden. Sex, Drogen, Rock & Roll und Jesus ist nicht nur das Porträt einer Generation und ein Schlüsselroman über die Sixties, sondern auch ein Entwicklungs- oder Bildungsroman, der sich ganz bewusst in eine große deutsche Tradition stellt, und im Übrigen in einen Zusammenhang von jugendlichen Initiationsdramen gehört, von denen die besten in der damaligen Zeit entstanden sind: ... denn sie wissen nicht, was sie tun, Die Reifeprüfung, American Graffiti, Quadrophenia und Die letzte Vorstellung. Es geht um das zeitlose Thema des Reifens eines Jünglings zum Mann - das alles konkret und authentisch hineingestellt in die vielleicht aufregendste und hoffnungsvollste Epoche des vorigen Jahrhunderts.
Kommissar Claudius ist geborener Kölner. Der eingeschworene Fan des 1. FC Köln muss seinen Dienst ausgerechnet in Düsseldorf ableisten, obwohl ihm als Kölner das Düsseldorferische an sich schon immer unheimlich war. Claudius ist ein kantiger, gemütvoller Sonderling, ein liebenswerter, nach dem frühen Tod seiner Frau irgendwie schon resignierter und spleeniger Einzelgänger. Aber vor allem ist er eines: ein ganz hervorragender Ermittler mit dem richtigen Riecher in schwierigen Kriminalfällen. Claudius soll mit seinem neuen Kollegen einen brutalen Doppelmord an dem reichen Ehepaar Terstappen in einem Düsseldorfer Nobelvorort aufklären. Alle Spuren scheinen auf eine »Jugo-Bande« hinzudeuten, die kurz zuvor auf dem Rheinpfad in Büderich ein anderes Ehepaar auf ähnliche Weise getötet hat. Claudius aber verlässt sich lieber auf seinen eigenen Spürsinn: Denn da gibt es noch die beiden Kinder der Terstappens – zwei junge, verwöhnte Schnösel –, auch wenn deren Alibi bombensicher ist.
Die Heldenreise im Film
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Aus welchen Drehbüchern entstehen Filme, die uns berühren? Joachim Hammann analysiert in seiner Filmtheorie und -dramaturgie über 500 Filmbeispiele, um zu erklären, warum bestimmte Szenarien scheitern und wie Drehbuchentwürfe zu Blockbustern und Klassikern werden. Trotz enormer Budgets und spezialisierter Profis fühlen sich Zuschauer zunehmend weniger von Filmen berührt. Viele Drehbuchautoren und Regisseure kopieren bewährte Muster, ohne das nötige Wissen über die Grundgesetze filmischen Erzählens zu haben. Hammann, erfahrener Drehbuchautor und promovierter Philosoph, sieht die Ursachen in der aktuellen Filmtheorie, die das Medium Film oft mit klassischem Drama oder literarischen Strukturen vergleicht. Für ihn steht der Film jedoch nicht in dieser Tradition. In seinem neuen Werk geht es ihm darum, die eigentliche Geschichte unter der sichtbaren Plot-Oberfläche zu erkennen, die innere Story, die die dramatische Entwicklung des Protagonisten durch neue Begegnungen und unbewusste psychische Kräfte begleitet. Die ideale Drehbuchkonstruktion besteht aus den Stationen dieser Heldwerdung, die, wenn sie richtig beschritten wird, zu wertvollen Erfahrungen führt und gewöhnliche Menschen in Helden verwandelt.
Hauptkommissar Joachim ist ein geborener Kölner, der seinen Dienst ausgerechnet in Düsseldorf ableisten muss. Er hatte sich nämlich, als ganz junger Mann, in die Düsseldorferin Malu verliebt. Nach ihrem frühen Tod, sie war bei einem Banküberfall mit Geiselnahme ermordet worden, blieb er ihr - und Düsseldorf - ein Leben lang treu und entwickelte sich zu einem resignierten Junggesellen und zu einem seltsamen Einzelgänger. Joachim hat alle Hände voll zu tun. Da gibt es den mysteriösen und noch unaufgeklärten Mord an seinem Freund und Kollegen Pius Reinecke, der ihn emotional so aufwühlte, dass sein Chef ihn vom Fall abzieht. Mit einem neuen jungen Kollegen soll er einen brutalen Doppelmord an einem reichen Ehepaar im Nobelvorort Meererbusch aufklären. Eine Menge Spuren scheinen auf eine Einbrecher-Bande, die sogenannte Jugo-Bande, hinzuweisen, die kurz zuvor ein anderes Ehepaar auf die gleiche Weise getötet haben soll. Dann gibt es noch den bestialischen Sexualmord an einem Luxuscallgirl, deren engelhaft schöne Freundin Joachim völlig aus der Fassung bringt und ihn zum ersten Mal nach Malu spüren lässt, dass er noch immer lieben kann. Und da gibt es die Ermordung von Malu und des ungeborenen Kindes in ihrem Leib. Joachim hofft auch nach drei Jahrzehnten noch immer, den Fall eines Tages aufklären zu können. Das alles verlangt auch einer Ermittler-Legende wie Joachim alles ab und bringt ihn an den Rand der psychischen und emotionalen Belastbarkeit. Und darüber hinaus.