Band 4 der Schriftenreihe der IGSP richtet den Fokus auf ein noch wenig erforschtes, aber zurzeit viel diskutiertes Format in den Schulpraktischen Studien: das Langzeitpraktikum. In Deutschland vor allem als Praxissemester, in der Schweiz vielfach als Partnerschulkonzept angelegt, findet sich – trotz unterschiedlicher Konzeptionen – eine gemeinsame ZielSetzung: intensiver, realitätsnaher Praxisbezug in einem die Professionalisierung angehender Lehrpersonen fördernden Rahmen. Dieser Band bietet sowohl historische Bezüge, deren Bedeutung für die anhaltenden Reformen diskutiert werden, als auch eine Vielfalt konzeptueller Überlegungen an, die an der konkreten UmSetzung der Begleitung, Beratung und Kooperation anSetzen und Einblick in erfolgreiche Formate geben. Zentrale Desiderata aufgreifend, verfolgen die vorliegenden Forschungsbeiträge einerseits Entwicklungs- und Wirksamkeitsfragen und nehmen andererseits Situations- und Bestandsanalysen vor.
Julia Košinár Knihy






Wie verlaufen Professionalisierungsprozesse von ReferendarInnen entlang ihrer Anforderungswahrnehmung und der Bearbeitung von (bisweilen krisenhaften) Erfahrungen? Die Autorin erstellt anhand komparativer Fallstudien eine Typologie der Professionalisierungsverläufe und verdeutlicht mit einer Fragebogenstudie Zusammenhänge zwischen personalen Kompetenzen, Beanspruchung und kontextuellen (Ausbildungs-)Bedingungen. So offenbart sich die Tiefenstruktur von Entwicklungsprozessen angehender LehrerInnen – ein Feld über das bislang nicht viel bekannt ist.
Vielfalt und Anerkennung
- 268 stránok
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Vielfalt und deren Anerkennung gelten als normative Orientierungskategorien, aus denen sich praktische Herausforderungen an pädagogische Institutionen und die in ihnen Tätigen ableiten. Auf Vielfalt bezogene pädagogische Ansätze müssen kulturelle und herkunftsbedingte Differenzen berücksichtigen, ohne diese zu verstärken und zu reproduzieren. Die Frage nach einem Vielfalt fördernden pädagogischen Umgang ist daher eng verknüpft mit der Frage nach Strukturen, die es jedem Kind ermöglichen, sich gemäß individueller Voraussetzungen zu entwickeln, ohne eine Etikettierung zu erfahren. Im vorliegenden Sammelband geht es um Entwicklungen in Kindergarten und Grundschule, die erforderlich sind, damit Pädagog/innen die an sie gestellten Anforderungen bewältigen können, sowie um zentrale Themen der Professionalisierung. Es werden Herausforderungen einer Pädagogik der Anerkennung in Kindergarten, Grundschule und anderen Bildungseinrichtungen skizziert und diskutiert. Die Beiträge zeigen aus internationaler Perspektive auf, welche institutionellen Entwicklungen und Maßnahmen sich bewährt haben und welche Kompetenzen und pädagogischen (Selbst-)Verständnisse mit der Fähigkeit zu einem anerkennenden pädagogischen Umgang verbunden sind.
Aufgabenqualität in Kindergarten und Grundschule scheint der Schlüssel zu sein für die Bildungsprozesse der Kinder – unabhängig davon, ob sie einen Kindergarten oder eine Grundschule besuchen. Untersuchungen legen nahe, das gute Aufgaben den Lernerfolg der Kinder entscheidend verbessern können. Die Vorstellungen darüber, was eine gute Lernaufgabe ist, gehen jedoch zwischen Kindergarten und Schule, Wissenschaft und Praxis weit auseinander. In unserem Buch diskutieren Expertinnen und Experten aus Hochschule, Schule und Kindergarten, welchen Kriterien gute Aufgaben genügen sollen und wie sie realisiert werden können. In ihren Einzelbeiträgen bringen sie aus unterschiedlichen Blickwinkeln und Ländern ihre Erkenntnisse aus Forschungsprojekten, Beobachtungen oder eigenen Erfahrungen ein. Das Buch „Aufgabenqualität in Kindergarten und Grundschule“ gibt durch die Vielfalt der Perspektiven Gelegenheit, den eigenen Ansatz mit dem anderer Kolleginnen und Kollegen zu vergleichen. Es zeigt, wie die sorgfältige Beachtung, welche Aufgabe sich für das einzelne Kind in seiner Entwicklung eignet, möglich ist. Genauso wird deutlich, wie wichtig es ist, bei der Aufgabenstellung die Kindergruppe in den Blick zu nehmen. Studierende führt das Buch in die relevanten Aspekte der Diskussion um die Qualität der Aufgaben ein.
Vor dem Hintergrund der Belastungssituation von Lehrern/innen hat sich die Notwendigkeit verdeutlicht, bereits in der Lehrerausbildung das eigene Stresserleben und -verhalten, sowie die individuellen Bewältigungsstrategien auf ihre Wirksamkeit zu überprüfen. Das Basistraining Ganzheitliche Stressprävention wurde entlang der Anforderungssituationen im Studium und Referendariat explizit für die Ausbildung entwickelt. In vier aufeinander aufbauenden Modulen werden einschlägige Theorien und Konzepte und ein breites Repertoire an Bewältigungsstrategien dargelegt, die für Ausbilder/innen ebenso wie für Lehramtsanwärter/innen Informationen und Anleitungen zur UmSetzung bieten. Eine das Basistraining evaluierende Begleitstudie belegt die Belastungslage der Lehramtsstudierenden und der Referendar/innen und zeigt anhand von Fallberichten welche Effektivität ein solches Training für die Kompetenzentwicklung der Teilnehmer/innen haben kann. Darüber hinaus werden Verfahren zur Selbsteinschätzung und Angebote zur Schulung von Basiskompetenzen, wie sie aktuell in Deutschland durchgeführt werden, diskutiert.
Körperkompetenzen und Interaktion in pädagogischen Berufen
Konzepte - Training - Praxis
Interaktion und Kommunikation finden in hohem Maße nonverbal über unseren Körper statt. Das ist nicht neu, aber inzwischen hat sich glücklicherweise ein Bewusstsein für die Komplexität körperlichen Handelns entwickelt. Seine Bedeutung für Interaktionen, Beziehungsstrukturen und die eigene emotionale Verfassung werden im ersten Teil des Buches vorgestellt. Ein umfangreiches Trainingsprogramm bietet Übungen und Anleitungen für Ausbilder/innen, aber auch Lehrkräfte, Referendar/innen und Studierende, die helfen eine gelingende Interaktion und Schüler-Lehrer-Beziehung aufzubauen, innerlich stabil zu sein und selbstsicher auftreten zu können. Die Grundlage für dieses Buch bilden die Erfahrungen der Autorin aus zehn Jahren Tätigkeit als Körperpädagogin in der Lehreraus- und -fortbildung und Erkenntnisse, die sie als Erziehungswissenschaftlerin durch Beobachtungen, Befragungen und Evaluationen gewinnen konnte.
Körperbasierte Selbstregulation ist eine bisher unbekannte Stresspräventionsmethode, die in Unterrichts- und Konfliktsituationen unmittelbar eingesetzt werden kann. Im Zentrum steht die expandierte (aufgerichtete) Körperhaltung. Den Lehrenden wird somit die Fähigkeit zur situativen Selbstärkung gegeben, die einmal innerlich, im Sinne des Körper-Feedback, das Selbstwertgefühl verbessert und zum anderen die Außenwirkung positiv unterstützt. Über mehrere Jahre und mit über 150 LehrerstudentInnen wurde der Einsatz körperbasierter Selbstregulation in umfangreichen qualitativen Studien überprüft. Mittels Selbstbeobachtungs-Reflexionen, Fragebögen, Videographie und Interviews wurden die Individual- und Kontextbedingungen für eine gelingende Anwendung ermittelt und in der Entwicklung eines Trainingsprogramms für interessierte LehrerInnen und DozentInnen berücksichtigt.