Walter Linse
1903 - 1953 - 1996






1903 - 1953 - 1996
Die tragische Geschichte von Hans-Joachim Seidenschnur zeigt einen Mann mit besten Voraussetzungen, der durch Betrug und Diebstahl immer wieder vor Gericht landet. Trotz seiner charmanten Art und ungetrübten Selbstwahrnehmung bleibt er empathieunfähig und verursacht großen Schaden, ohne je Reue zu zeigen.
Siegfried Gerber wuchs in Heimen auf und hatte Konflikte mit dem Gesetz. Sein Widerstand gegen die NS-Diktatur führte ihn ins Konzentrationslager. Nach seiner Freiheit machte er Karriere bei der Volkspolizei, flüchtete jedoch in den Westen, als seine Lügen aufgedeckt wurden. Er arbeitete an seiner Selbstbiografie, in der er sich als Held darstellt.
Joachim Krüger, 1950 Leiter der Musikabteilung der Ost-Berliner Staatsbibliothek, flüchtete in den Westen und nahm zahlreiche Musikbücher und Handschriften mit. 1959 wurde er wegen Diebstahls in West-Berlin angeklagt und als „größter Bücherdieb aller Zeiten“ bezeichnet. Zudem war er ein V-Mann der Organisation Gehlen.
Ein charmanter Betrüger lebte auf Kosten des Rosenwirts und ruinierte dessen Existenz. Der Wirt klagte ihn an, und es stellte sich heraus, dass Jacob Knab ein Hochstapler war, der viele ausgenutzt hatte. Er wurde zum Tode verurteilt.
Formen und Folgen der Zusammenarbeit mit der Polizei in Berlin und Frankfurt am Main
Die nachfolgende Arbeit wurde im Juni 2002 vom Fachbereich Politik- und Sozial wissenschaften der Freien Universität Berlin als Dissertation angenommen. Ich wäre nicht in der Lage gewesen, sie zu schreiben, wenn mir nicht zahlreiche Menschen in verschiedener Weise geholfen hätten. Mein herzlicher Dank gilt Herrn Prof. Dr. Wolf-Dieter Narr, der das Vorhaben von der ersten Ideenskizze bis zum fertigen Manuskript begleitete und mir immer wieder behutsam neue Wege wies. Ebenfalls bedanke ich mich bei Herrn Priv.-Doz. Dr. Norbert Pütter, der mir insbesondere bei der Konzeption des empirischen Teils zur Seite stand, und bei Frau Prof. Dr. Barba ra Riedmüller, die das Zweitgutachten anfertigte. Freunde haben mich in verschiedenen Phasen unterstützt, vor allem indem sie Passagen der Arbeit lasen und konstruktive Kritik übten. Zu erwähnen sind hier ins besondere Dipl.-Pol. Albrecht von Lucke, Dr. Hiltrud Wallenborn, Dipl.-Soz. Jutta Kirsch und Dr. Michael Haus. Meine Eltern haben nicht nur mein Studium großzü gig finanziert, sondern meinen Weg auch immer ideell unterstützt. Von der Konrad Adenauer-Siftung habe ich ein Stipendium erhalten, das mich in die komfortable Lage versetzte, mich ganz auf meine wissenschaftlichen Arbeit zu konzentrieren.
Das beste Publikum für die eigene Autobiografie ist die eigene Familie. Hier kann sie die größte Wirkung entfalten: Man kommt wieder miteinander ins Gespräch. Deshalb sollte sie von vornherein für sie geschrieben werden. In diesem Buch wird gezeigt, was wichtig dabei ist. Übersichtlich und kompakt vermittelt der Autor in 37 Stichworten von »Ahnenforschung« bis »Zweifel« wertvolle Informationen auf dem Weg zur Autobiografie.
Als der Rennfahrer Dr. Ernst Ring 1950 seinen Übertritt in die DDR verkündete, war die Freude groß: Man glaubte, er sei in der Lage, einen Wagen zu entwickeln, mit dem man endlich auf internationaler Bühne mithalten würde. Doch war dieser Rennfahrer etwa identisch mit jenem Dr. Ring, der nach dem Krieg kurz als Oberbürgermeister in Chemnitz sein Unwesen getrieben hatte? Tatsächlich wurde Ring schnell als Betrüger und Hochstapler überführt und zu einer Haftstrafe verurteilt. Dass er im Auftrag westlicher Nachrichtendienste in die DDR gekommen war, um die Automobilindustrie auszuspionieren, ahnte man zwar, konnte es aber nicht beweisen. Nur das MfS kannte die ganze Geschichte ― und behielt sie für sich. Mit seiner Köpenickiade kam Ring in der frühen DDR zu kurzem Ruhm, der ihm eine Fußnote in der Geschichte der Stadt Chemnitz, des Motorsports und der Geschichte der Geheimdienste im Kalten Krieg sichert.