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Heide Lutosch

    Ende der Familie - Ende der Geschichte
    Kinderhaben
    • Müttertreffen und Spielplatz, WG und ICE sind die Orte, an denen sich genaue Beobachtungen wie Puzzlestücke zu einer Analyse verdichten, deren Erkenntnisgegenstand das Kinderhaben ist. In kurzen, in sich geschlossenen Abschnitten betreibt Heide Lutosch so radikal wie lustvoll und so neugierig wie treffsicher Theoriebildung, die marxistisch, feministisch und psychoanalytisch geschult ist und dabei schonungslos nah an der eigenen Erfahrung bleibt. Sie spricht aus, was nicht ansprechbar scheint: die Mühen, den Frust und das ganz individuelle Gefühl des Scheiterns an dem Vorsatz, alles anders zu machen – vor allem anders als die eigene Mutter. Wütend fragt sie, warum Feministinnen heute noch immer mit denselben Problemen kämpfen wie vor fünfzig Jahren, warum die gerechte Verteilung von Sorgearbeit nach wie vor so wenigen Paaren gelingt, und was sich gewinnen lässt, wenn wir diese vermeintlich privaten Fragen gesellschaftlich zu lösen versuchen. Denn in der scheinbaren Selbstverständlichkeit des Kinderhabens verbirgt sich ein Pulverfass, das auf eine progressive Veränderung der gesamten Gesellschaft drängt.

      Kinderhaben
    • Ende der Familie - Ende der Geschichte

      Zum Familienroman bei Thomas Mann, Gabriel García Márquez und Michel Houellebecq

      • 206 stránok
      • 8 hodin čítania

      Als die besondere Leistung des Familienromans gilt die sinnfällige Verknüpfung von „Einzelschicksalen und Weltenlauf“. Auf ihren vermeintlichen Auftrag zur greifbaren Darstellung einer bestimmten historischen Realität werden infolgedessen Familienromane selbst dort reduziert, wo schon ihr Aufbau sich gegen diese Festschreibung auf einen harmlosen Realismus sperrt. Thomas Manns Buddenbrooks, Gabriel García Márquez’ Hundert Jahre Einsamkeit und Michel Houellebecqs Elementarteilchen zeichnen sich bei aller Verschiedenheit dadurch aus, dass in ihnen am Ende – ganz gegen die Realität – sowohl die Familie als auch die sie umgebende historische Welt einem merkwürdigen Untergang zugeführt werden. Die Frage nach dem Wahrheitsgehalt der Verschränkung von Familien- und Geschichtsende ist der Ausgangspunkt dieser Studie. In drei gesonderten, aber strukturgleichen Untersuchungen wird für jeden Roman dargestellt, in welcher Weise er die Widersprüche von Familie und Geschichte in sich aufnimmt und ausagiert.

      Ende der Familie - Ende der Geschichte