Die bislang vernachlässigte „jurisprudencija in Russland“ wird in dieser Teilstudie umfassend behandelt, die die Entwicklung des gelehrten Rechts von seinen Anfängen bis zum Inkrafttreten des Svod Zakonov darstellt. Die Untersuchung fokussiert sich auf die Entstehung, Entwicklung und Etablierung der juristischen Bildung an russischen Universitäten sowie der juristischen Literatur, insbesondere im Natur- und Privatrecht. In der ersten Phase (1700-1755) wird die Einführung der jurisprudencija in Russland durch die Gründung der Petersburger Akademie der Wissenschaften 1725 geprägt. Die zweite Phase (1755-1801) ist durch die Gründung der ersten russischen Universität in Moskau und die Dominanz deutscher Rechtsgelehrter an dieser Institution gekennzeichnet. Die dritte Phase, das Alexandrinische Zeitalter (1801-1825), bringt eine rasche Ausbreitung der juristischen Bildung und den ersten Versuch einer Systematisierung des russischen Rechts. Die vierte Phase (1825-1835) beginnt mit der Thronübernahme Nikolaus I. und endet mit dem Inkrafttreten eines neuen Universitätsstatuts, wobei sie die Entstehung der russischen Rechtswissenschaft markiert. Diese Rekonstruktion verdeutlicht die Bedeutung des gelehrten Rechts in der russischen Rechtskultur.
Michael Silnizki Knihy






Außenpolitisches Denken in Russland
Im Strudel von Geopolitik und Identitätsdiskurs
Ohne die Erkenntnis dessen, was Russland ist bzw. nicht ist, bleibt die russische Außenpolitik unverstanden. An diesem Grundgedanken orientiert sich die vorgestellte Abhandlung. Sie präsentiert das außenpolitische Denken in Russland vor dem Hintergrund der geopolitischen Spannungen und des innenpolitischen Identitätsdiskurses auf der Grundlage der Raumtheorie der russischen Herrschafts- und Verfassungstradition. Das aktuelle geopolitische Bild gewinnt erst dann an Schärfe und Klarheit, wenn die spannungsgeladene Gegenwart in einem geostrategischen, völkerrechtlichen, verfassungs- und geistesgeschichtlichen Zusammenhang betrachtet wird. Ein ideologisches Beharren auf die eigenen „alternativlosen Wahrheiten“ beiderseits der geopolitischen Barrikade sehen dann ziemlich deplatziert aus.
Russische Wertlogik
im Schatten des westlichen Wertuniversalismus
Die Studie beleuchtet die wertlogische Eigenart der russischen Kultur im Kontext der geopolitischen Spannungen zwischen Russland und dem Westen. Sie analysiert die unterschiedlichen, geistes-, rechts- und verfassungshistorisch bedingten Entwicklungen des russischen und europäischen Denkens, um die gegenwärtigen Spannungen zu erklären. In unserer modernen, „aufgeklärten“ Massenkultur fehlt oft das Bewusstsein für die eigene historische Existenz, was die Fähigkeit einschränkt, die Andersartigkeit fremder Kulturen zu reflektieren und zu respektieren. Stattdessen verharren wir in einer verzerrten medialen Realität und glauben, das Fremde authentisch zu kennen, ohne diese Annahme zu hinterfragen. Die Studie argumentiert, dass die vermeintlichen Neuerungen in der russischen Geschichte oft nur Modifikationen des Alten sind. Russland zeigt sich in seiner verklärten Vergangenheit, entzauberten Gegenwart und glorifizierten Zukunft, was eine bemerkenswerte Eigenart im Vergleich zu westeuropäischen Entwicklungen darstellt. Das Hauptanliegen der Studie ist es, diese Besonderheiten der russischen Geschichte und Gegenwart geistes-, rechts- und verfassungshistorisch zu erfassen und zu verstehen.
Geopolitik
geotheologische und geoökonomische Betrachtungen
Die Veröffentlichung ist eine Erweiterung und Vertiefung der vorangegangenen Studie „Russland und der Westen. Axiologischer Irrweg der westlichen Geopolitik“. Sie stellt den Drang des westlichen Universalismus dar, seine universal postulierte Wertlogik im globalen Raum geotheologisch und geoökonomisch zu implementieren und das staatenzentrierte Völkerrecht durch ein Welt- und Menschenrecht zu komplementieren. Dass dieses Abenteuer genauso, wie Kants „ewiger Frieden“, nur ein „süßer Traum“ bleiben wird, zeigt die vorgelegte Studie.
Russland und der Westen
Axiologischer Irrweg der westlichen Geopolitik
Die vorgelegte Studie betrachtet die sogenannte „werteorientierte Außenpolitik“ als eine auf Expansion und Intervention ausgerichtete Geopolitik. Sie macht deutlich, dass der hegemoniale Machtanspruch der „westlichen Werte“ auf die universale Wertgeltung im russländischen Großraum wirkungs- und wertlos ist. Der westlichen Wertlogik steht das Selbstverständnis der russischen Wertlogik im Wege. Eine „werteorientierte“ Russlandpolitik ist keine Außenpolitik. Sie ist eine ideologiegeleitete Geopolitik zur Domestizierung des wertfremden Machtraumes.
Macht
Gedanken und Reflexionen
Das Werk stellt Gedanken und Reflexionen einer allgemeinen und monetären Theorie der Macht vor und zur Diskussion. Als nicht festgelegtes, amorphes Lebensphänomen bleibt Macht immer noch ein Rätsel. Die Intention des Werkes ist daher diesem Rätsel nachzugehen und Macht in ihrer ontopraxiologischen und monetären Rationalitäts- und Normativitätsstrukturen freizulegen.
Eurokrise - und kein Ende?
Vier Aufsätze zu aktuellen Fragen der Geldpolitik.
Mit den vier Aufsätzen zu aktuellen Fragen der Geldpolitik: - Monetäre Integration des Euroraumes – Illusion oder Realität? - Lobbyismus in der Eurokrise - Notenbankpolitik in der Krise oder Krise der Notenbankpolitik? - Entthronung der Geldpolitik beschäftigt sich die vorgelegte Studie mit den Herausforderungen der Bankpolitik in Zeiten der globalen Finanzkrisen und nimmt Stellung zu diversen, in Fachzeitschriften und Zeitungen publizierten Beiträgen zur Eurokrise. Sie macht darauf aufmerksam, dass die zur monetären Machtpolitik mutierte und als „Geldpolitik“ verklärte Krisenbewältigungsstrategie der weltweit agierenden Notenbanken im Allgemeinen und der EZB im Besonderen machtlos ist, die in den vergangenen 30 Jahren immer wieder aufflammenden Finanzkrisen allein mittels exzessiver Geldmengenausweitung und monetärer Überexpansion im Keim zu ersticken. Dass eine solche Bankpolitik keine „Geldpolitik“ mehr ist, wird von monetären und politischen Autoritäten geflissentlich übersehen, ja zum Teil bewusst und wider besseres Wissen verschleiert. Die moderne Bankpolitik ist keine Geldpolitik mehr; sie ist eine Politik des monetären Machtkartells.
Monetäres Machtkartell
Reflexionen einer monetären Theorie der Macht
Der vorgelegten Studie „Monetäres Machtkartell“ liegen Reflexionen einer monetären Theorie der Macht zugrunde, vor dem Hintergrund einer Entwicklung der Notenbankpolitik seit ihren Anfängen bis in die Gegenwart sowie der Entstehung und Etablierung des monetären Machtkartells. Mit dem Wandel der Bankpolitik von marktgesteuerter Kreditnachfrage zum machtorientierten Geldangebot und der Analyse der doppelten Natur des Geldes und des Wirtschaftens werden die monetäre Machtpolitik und monetären Machtphänomene (wie monetäre Staatsfinanzierung, cheap money policy, monetäres Machtrisiko usw.) der vergangenen 100 Jahre dekuvriert. Angesichts der Euro- und der Verschuldungskrise des Euro-Länder umfassenden monetären Machtraumes wird zudem die Frage aufgeworfen, ob und inwiefern sich die sogenannte Euro-Rettung an der ökonomischen Vernunft oder den die Marktprozesse transzendierenden, metaökonomischen Prinzipien der Macht orientiert.
Macht und Gerechtigkeit
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Das vorliegende Werk entwirft eine ontopraxiologische Theorie des Handelns als Raum der Macht vor dem Hintergrund einer Analyse von Macht, Freiheit und Gerechtigkeit und in der Auseinandersetzung u. a. mit Jürgen Habermas’ „Raum der Gründe“ sowie Carl Schmitts Machtverständnis. Im Mittelpunkt dieser Theorie steht zum einen die These von der Macht als Maß der Gerechtigkeit und der Gerechtigkeit als Maß der Macht; zum anderen beruht sie auf dem Grundgedanken, dass neben der Legalität und Moralität eine weitere Normativitätsgrundlage des Handelns – genannt Motilität – besteht, die ihre Quelle in der Machtrationalität des Daseins hat. Legalität, Moralität und Motilität erweisen sich danach als die drei – alles umfassenden – Normenkomplexe der menschlichen Existenz.