Immer, wenn die herrschende Klasse im Kapitalismus ihre historischen Aufgaben nicht erledigte, entstanden wie automatisch Arbeiterräte, um deren Arbeit zu erledigen, obwohl ihre Zeit noch nicht reif war. Nun ist sie aber reif und in 10 Ländern entstanden bereits Keimformen der künftigen basisdemokratischen Arbeiterräte mit den 500 „Betrieben ohne Boss“ und deren gewählten Sprecherräten. Die “Geschichte der Arbeiterräte“ betrachtet deren Geschichte und zeigt, dass mit ihrem vollständigen Entstehen die Vorgeschichte der Menschheit abgeschlossen sein wird, bei der der Mensch hur halb unbewusst, halb bewusst seine Geschichte geschrieben hatte. Wir betreten nach der tiefen und schweren Wirtschaftskrise, in der nur noch die Statistiklügen die Wirtschaft aufrecht hält, die Geschichte der Menschheit. Ab nun werden jede weiteren Veränderungen mit der Vernunft vollzogen werden. Manche wird es überraschen, dass es eine noch viel demokratischere Alternative als die repräsentative Demokratie im Kapitalismus gibt. Kein Elend, keine Kriege, kein Rassenhass und keine Lügen mehr. Ist das dann wirklich alles machbar und keine Träumerei?
Norbert Nelte Knihy



Der Autor präsentiert als Ökonom die Funktionsweise von Marx in einer klaren und übersichtlichen Form, ohne die philosophischen Debatten, die oft mit Marx verbunden sind. Durch Diagramme und Grafiken wird vieles anschaulich erklärt, was das Buch auch für Nichtmarxisten aufschlussreich macht. Leser werden Marx hier ganz anders kennenlernen, als es oft durch Vorurteile geschieht, die ihn beispielsweise als Urvater der autoritären DDR darstellen. Marx orientiert sich vielmehr an der basisdemokratischen Pariser Kommune, wo die Wähler über politische Entscheidungen bestimmen und Abgeordnete diese umsetzen müssen. In Russland nach 1924 gab es nur noch 2,5% Arbeiter, was es Stalin erleichterte, seine Konterrevolution durchzuführen und die kommunistischen Parteien zu stalinisierten. Heute hingegen besteht in vielen Ländern eine Arbeiterklasse von 80%, und in 16 Ländern gibt es selbstverwaltete Betriebe, die ähnliche Wahlprinzipien wie die Pariser Kommune anwenden. Der Ökonom Nelte weist darauf hin, dass die Profitrate, die Marx als tendenziellen Fall beschrieb, weltweit auf 1% gesunken ist, was von verschiedenen Wirtschaftsbeobachtern bestätigt wird. Bei solch niedrigen Zinsen wird kaum noch investiert. Die Halbwertszeit des Kapitalismus ist abgelaufen, und es zeichnet sich eine Epoche der basisdemokratischen Räterepliken ab.
Die Untersuchung belegt, dass die Marktwirtschaft an ihre Grenzen stößt, wenn weltweit die Anlageinvestitionen schneller fallen als die Löhne. Dieses Phänomen trat bereits in der Geschichte während der Weltkriege auf, als die Profitraten noch über 20% lagen. Heute liegen sie jedoch weit unter dem Finanzmarktzinssatz, was eine alleinige Profitproduktion unattraktiv macht. Stattdessen haben nur noch nicht marktgerechte Rohstoffaneignung und Spekulation an den Finanzmärkten dem Kapital lohnende Renditen verschafft. Der unweigerliche Ablauf des Platzens der daraus resultierenden Blasen und die globalen Rohstoffkämpfe sind Anzeichen für das bevorstehende Ende der Marktwirtschaft. Diese Entwicklung wird anhand typischer Beispiele aus der Perspektive eines von der Neoliberalisierung Betroffenen dargestellt. Zudem wird eine alternative Lösung aufgezeigt: eine gemeinsame, solidarische, planvolle Basisdemokratie der Räte. Anstatt zuerst zu produzieren und dann die Nachfrage zu ermitteln, wird zunächst der Bedarf aller Menschen weltweit festgestellt, um dann solidarisch zu produzieren. Der Anhang erklärt den tendenziellen Fall der Profitrate mit einfachen Worten und grafischen Beispielen, um die vorangegangenen Erklärungen verständlicher zu machen.