Bookbot

Cathrin Nielsen

    Das Leib-Seele-Problem und die Phänomenologie
    Wohnen als Weltverhältnis
    Die entzogene Mitte
    Welt denken
    Kontexte des Leiblichen
    • Von Nietzsche stammt die Bemerkung, dass unser Bewusstsein möglicherweise nur ein „phantastischer Kommentar“ über einen unbewussten, gefühlten Text ist. Dieser Text verbindet er mit dem Leib, der als „große Vernunft“ fungiert. Im Gegensatz zu unserem bewussten Denken, das nur eine „kleine“ und verkürzte Vernunft darstellt, ist die leibliche Vernunft primär, konkret und intim. Sie wird zum Anathema, da wir sie nur bedingt philosophisch oder wissenschaftlich erfassen können, weil sie Teil unseres Seins ist. Die große Vernunft des Leibes ist der Ursprung des Bewusstseins und umfasst alles, was Subjektivität ausmacht – als leiblich verfasste „erste Person“. Nietzsches Zarathustra konfrontiert die „Verächter des Leibes“ mit der Aussage: „Leib bin ich ganz und gar, und nichts außerdem; und Seele ist nur ein Wort für ein Etwas am Leibe.“ Alles, was als Phänomen, Bild, Wort oder Bewegung erscheint, einschließlich der Verachtung der Leibesverächter, ist demnach ein „Etwas“ am Leibe. Die Thematik wird durch Fotografien aus der Serie Earthscape von Chan-Fai Cheung ergänzt und beleuchtet den Leib im Kontext von Ethik, Anthropologie, Metaphysik, Zeit, Generativität, Medialität, Sozialität und Umwelt.

      Kontexte des Leiblichen
    • Welt denken

      Annäherung an die Kosmologie Eugen Finks

      • 354 stránok
      • 13 hodin čítania

      Das Kernanliegen Eugen Finks (1905-1975) gilt dem Weltverhältnis des Menschen. Obgleich für ihn zunächst die Ansätze von Husserl und Heidegger richtungsweisend sind, legt Fink bereits in seiner bei Husserl angefertigten Dissertation den Grund zu seiner eigenständigen philosophischen Position. Sein späteres kosmologisches Denken erschließt dem Weltbegriff durch Rückgriff auf die philosophische Tradition neue Dimensionen und konkretisiert ihn zugleich im Rahmen einer Philosophischen Anthropologie, Sozialphilosophie und einer Philosophie des Pädagogischen. Mit dieser Verschränkung von Mensch und Kosmos bietet Finks Werk bedeutsame Ansatzpunkte für die interdisziplinäre geistes- und naturwissenschaftliche Forschung. Der erste Teil des Buches verortet Finks kosmologisches Denken im Kontext der philosophischen Tradition (Kant, Nietzsche, Husserl, Heidegger, Scheler u.a.). Im zweiten Teil wird Finks Konzept sowohl bezüglich seines Gesamtentwurfs wie seiner philosophisch- anthropologischen, sozialtheoretischen und religionsphilosophischen Implikationen befragt. Der Band wird durch Finks Studie Nietzsches Metaphysik des Spiels eröffnet. Diese aus dem Jahr 1946 stammende und bislang unveröffentlichte Arbeit belegt die wichtige Rolle, die Nietzsche bei der Ausbildung von Finks Denken von Welt gespielt hat. Mit Beiträgen von Babette Babich, Virgilio Cesarone, Thomas Franz, Annette Hilt, Seongha Hong, Paul Janssen, Karen Joisten, Riccardo Lazzari, Tatiana Shchyttsova, Edoardo Simonotti, Georg Stenger, Dai Takeuchi, Helmuth Vetter und Armin Wildermuth.

      Welt denken
    • Alle Wissenschaft von etwas beruht darauf, daß es das, worauf sie sich richtet, auch gibt. Innerhalb dieser Selbstverständlichkeit ist es äußerst befremdend, wenn jemand, etwa inmitten der komplizierten Bestimmungen der Botanik, einfach auf den Baum zugeht und sagt: der Baum ist, er ist nicht nicht. Es war diese Befremdung, auf die Heidegger in seiner Antrittsvorlesung aus dem Jahre 1929 hinaus wollte. Die hier ins Zentrum gerückte, schroffe und dunkle Frage nach dem Nichts sollte zugleich der Anstoß sein für das, was uns auf den ersten Blick vertrauter scheint: die Frage nach dem Sein. Die vorliegende Studie führt den Gedanken der sogenannten ‘Kehre’ auf diesen Anstoß zurück. Sie zeigt, daß und wie Heidegger die Frage nach dem Wesen der Wahrheit, der Grenze, der Sprache und der Geschichte ‘vom Nichts unterbrochen’ neu entfaltet – von einem Nichts, das nicht verschwinden, sondern sehen läßt, so wie Hölderlin der Sonne zuruft: „Jezt komme, Feuer! Begierig sind wir Zu schauen den Tag ...“

      Die entzogene Mitte
    • Wohnen als Weltverhältnis

      • 227 stránok
      • 8 hodin čítania

      Das kosmologische Denken Eugen Finks verabschiedet sich vom europäischen Verständnis eines Herrschaftsverhältnisses des Geistes über die Natur. Demgegenüber bestimmt Fink im Rückbezug auf die antike Physis das welthafte Sein des Menschen, sein Wohnen, als eine Existenzweise, die Naturbezug und Dimensionen der Freiheit in sich schließt. Demzufolge existiert der Mensch als ein Verhältnis, das sowohl im Einverständnis mit Elementarvorgängen lebt als auch offen für seine Selbstgestaltung ist. Die Beiträge klären diese Neubestimmung des Menschen in der Spannung von Natur und Freiheit und schlagen einen Bogen von Finks frühem Werk bis hin zu seinen späteren Schriften.

      Wohnen als Weltverhältnis
    • Vorwort - Cathrin Nielsen, Michael Steinmann und Frank Töpfer Einführung - I. POSITIONEN: Rainer Thurnher untersucht die leiblich-seelische Einheit bei Platon, während Andreas Schmidt die Einheit von Körper und Geist bei René Descartes thematisiert. Kah Kyung Cho diskutiert Leibniz und Husserl im Kontext des organischen Weltbildes und Michael Steinmann analysiert das Leib-Seele-Problem im Anschluss an Kants Kritik der reinen Vernunft. Peter Trawny beleuchtet Hegels Sicht auf die Leib-Seele-Differenz, während Cathrin Nielsen Nietzsches Kritik des Materialismus betrachtet. Wolfhart Henckmann thematisiert die Innen- und Außensphäre in Bezug auf die Leib-Seele-Einheit bei Scheler, und Beate Beckmann-Zöller bietet Zugänge zum Leib-Seele-Problem bei Edith Stein im Kontext religiöser Erlebnisse. II. PROBLEME: Hans Rainer Sepp behandelt das Verhältnis von Bild und Leib, und Jakub ÄŒapek fokussiert auf gelebten statt metaphysischen Dualismus. Jan Frei diskutiert die Beziehung zwischen Musik und Stimmung. III. AUSEINANDERSETZUNGEN: Frank Töpfer analysiert das Leib-Seele-Problem in der phänomenologischen Psychiatrie, während Michael Schmidt-Degenhard die oneiroide Erlebnisform und deren Relevanz in der phänomenologischen Forschung betrachtet. Frank Töpfer reflektiert über Ich, Leib und Welt im Kontext von Merleau-Ponty, und Martin Kurthen diskutiert Neurophilosophie und Psychoanalyse im Posthumanismus. Ewald Richter beleuchtet das Dilemm

      Das Leib-Seele-Problem und die Phänomenologie