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Maria Hermes Wladarsch

    Hysterieauffassungen im ärztlichen Diskurs des Ersten Weltkriegs
    Krankheit: Krieg
    Psychiatrie im Krieg
    • Psychiatrie im Krieg

      • 175 stránok
      • 7 hodin čítania

      Der vor 100 Jahren begonnene Erste Weltkrieg ist als »Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts« in die Geschichtsschreibung eingegangen. Er veränderte nicht nur die Gesellschaft, sondern auch und vor allem ihre Individuen. Er darf nicht nur als historisches Ereignis betrachtet, sondern muss mit seinen Auswirkungen auf die Gegenwart wahr- und ernst genommen werden. Diese Zusammenhänge ergeben sich in der Psychiatrie unter anderem über das Thema der heute leider hochaktuellen Posttraumatischen Belastungsstörungen von Soldaten in Afghanistan- und anderen Kriegseinsätzen. Diese Publikation befasst sich mit der Psychiatrie in Bremen im Ersten Weltkrieg. Sie basiert auf neuen Forschungsergebnissen zur Alltagsgeschichte des heutigen Klinikums Bremen-Ost. Es handelt sich um die erste Institutionengeschichte eines ursprünglich zivilen Krankenhauses zwischen 1914 und 1918. Auch ist es die erste Arbeit, die auf der Auswertung psychiatrischer Krankenakten aus der genannten Zeit basiert und die Gruppe der weiblichen und der männlichen zivilen Patienten neben der der soldatischen berücksichtigt. Trotz seiner Besonderheiten ist die Geschichte des Klinikums Bremen-Ost als Beispiel für die Geschichte eines psychiatrischen Krankenhauses im Deutschen Reich zwischen 1914 und 1918 zu betrachten

      Psychiatrie im Krieg
    • Krankheit: Krieg

      • 531 stránok
      • 19 hodin čítania

      Im Ersten Weltkrieg erkrankten über 600.000 Menschen an „Krankheiten des Nervengebiets“. Maria Hermes untersucht in ihrem Buch die Deutungen des Krieges, die in den ärztlichen Untersuchungsergebnissen psychischer Erkrankungen zum Ausdruck kommen. Sie beleuchtet den Einfluss des Krieges auf die Ursachen seelischer Krankheiten und die ärztlichen Auffassungen über seelische Gesundheit in diesem Kontext. Es werden Zusammenhänge zwischen Kriegsverlauf und psychischen Erkrankungen hergestellt und die Sichtweisen der Ärzte auf seelische Gesundheit im Krieg analysiert. Die psychiatrischen Deutungen stehen im Fokus und zeigen, dass Psychiater nicht nur individuelle Krankheitsbilder erstellten, sondern sich auch in die Debatte um die Interpretation des Krieges einbrachten. Durch qualitative und quantitative Analysen der Krankenakten von soldatischen sowie zivilen männlichen und weiblichen Patienten werden die Verknüpfungen von Medizin und Militär in einem zivilen Krankenhaus (dem St.-Jürgen-Asyl bei Bremen) zwischen 1914 und 1918 aufgezeigt. Zudem wird der psychiatrische Umgang mit Soldaten erstmals mit dem von zivilen Patienten, einschließlich Frauen, verglichen, was eine wichtige Lücke in der bisherigen Psychiatriegeschichtsforschung schließt.

      Krankheit: Krieg
    • Die Hysterie galt lange Zeit als Frauenkrankheit par excellence. Gegenwärtig werden ihre Symptome meist unter andere Krankheitsbilder subsumiert. Eine entscheidende Rolle beim „rätselhaften Verschwinden“ der Krankheit spielt der Erste Weltkrieg. In dieser Zeit lösen sich die traditionellen Paradigmata auf, in denen die Krankheit zuvor begriffen wurde. In dieser Studie wird anhand von individuellen Krankengeschichten, die aus Patientenakten des Bremer St. Jürgen-Asyls gewonnen werden, aufgezeigt, wie sich die Krankheit von einer medizinischen Krankheitseinheit zu einer diskursiven Strategie des Umgangs mit abweichendem Rollenverhalten unter den Bedingungen des Krieges gewandelt hat.

      Hysterieauffassungen im ärztlichen Diskurs des Ersten Weltkriegs