Uta Kaiser Knihy

Die Untersuchung beleuchtet die Rezeption der deutschen romantischen Malerei im 19. Jahrhundert, insbesondere die Übertragung des romantischen Begriffs von der Literatur zur Malerei um 1800. Anhand zahlreicher Textbeispiele wird die zeitgenössische Auseinandersetzung und die kunsthistorische Beurteilung ab 1830 analysiert, gegliedert nach Autoren. Zudem wird die Kritik der deutschen Romantik im Kontext der präraffaelitischen Malerei in England behandelt, was einen Einblick in das internationale Kunstgeschehen des 19. Jahrhunderts bietet. Das Buch richtet sich an Kunstgeschichts- und Germanistik-Studierende sowie Kunstinteressierte.

Die „Geschichte der neueren deutschen Kunst“ von Athanasius Graf Raczynski (1788–1874) ist das erste umfassende Werk zur deutschen Kunst im 19. Jahrhundert und markiert den Beginn der historisch-kritischen Kunstgeschichtsschreibung. Sie bewegt sich zwischen Tradition und Moderne und ist in ihrer Herangehensweise, der gleichzeitigen Veröffentlichung in deutscher und französischer Sprache sowie der Aufbereitung einzigartig. Der Autor, ein aus dem Großpolnischen stammender Diplomat in preußischen Diensten, war zugleich Sammler, Kenner und Kunstschriftsteller, der autodidaktisch und transnational arbeitete. Diese Studie untersucht die biografischen und kulturellen Zusammenhänge, die zur Veröffentlichung der „Geschichte“ führten. Ein umfangreicher Anhang enthält erstmals die Korrespondenzen des Grafen mit Künstlern der Düsseldorfer und Münchner Malerschule, die während der Vorbereitung des Buches in engem Kontakt mit ihm standen und deren Werke in seine Kunstsammlung aufgenommen wurden.