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Markus D. Meier

    Musikunterricht als Koedukation?
    Lernen und Geschlecht heute
    • Die Überzeugung von der “Gleichheit aller” war lange Zeit unangefochten in der erziehungswissenschaftlichen Geschlechterdebatte, wobei eine gerechte Schule Jungen und Mädchen gleich behandeln sollte. Dennoch förderte die Bildungspolitik jahrzehntelang einseitig Mädchen und junge Frauen. Empirische Befunde zeigen jedoch eine besorgniserregende Benachteiligung von Jungen und jungen Männern in Bildungseinrichtungen weltweit. Diese Diskrepanz zwischen den Diskursen hemmt die aktuelle Debatte und führt zu moralischem Rigorismus und redundanten Vorwürfen. Eine grundlegende theoretische Neuausrichtung ist daher dringend erforderlich – eine Geschlechterdebatte, die theoriegeleitet und empirisch fundiert, vorurteilsfrei und ergebnisoffen die Variable “Geschlecht” in edukativen Kontexten neu definiert. Die unterschiedlichen Betrachtungen von Gleichheit und Unterschiedlichkeit der Geschlechter in den klassischen erziehungswissenschaftlichen Referenzwissenschaften wie Geschichte, Philosophie, Psychologie und Soziologie spiegeln sich auch in der Ethnologie sowie den Kognitions- und Neurowissenschaften wider. Besonders die Biologie, insbesondere die Evolutions- und Soziobiologie, könnte dazu beitragen, die Geschlechterdebatte grundlegend zu reformieren. Ziel ist es, Anregungen zu liefern, um diese Debatte neu zu gestalten.

      Lernen und Geschlecht heute