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Gottlob Ernst Schulze

    Schopenhauers Kollegnachschriften der Metaphysik- und Psychologievorlesungen von G. E. Schulze
    Aenesidemus oder über die Fundamente der von dem Herrn Professor Reinhold in Jena gelieferten Elementar-Philosophie
    • Der Aenesidemus, die 1792 von G. E. Schulze (1761–1833) anonym publizierte Schrift zur Verteidigung des Humeschen Skeptizismus gegen die »Anmaßungen der Vernunftkritik«, enthält der Sache nach eine fundamentale Kritik an Reinhold, der sich in seiner Elementarphilosophie auf Kant beruft, sowie eine harsche Demontage des Geltungsanspruchs der Kantischen Transzendentalphilosophie als solcher. Obwohl Aenesidemus-Schulze, wie er nach seinem Hauptwerk bis heute genannt wird, in seinen Einwürfen gegen Kant auf entsprechende Urteile von Jacobi und Maimon zurückgreift, bringt er die Einwände so präzise auf den Punkt, dass er den Zeitgenossen als der erste und den Vertretern des Deutschen Idealismus als der scharfsinnigste unter den Kritikern des Kantischen »Dogmatismus« galt.

      Aenesidemus oder über die Fundamente der von dem Herrn Professor Reinhold in Jena gelieferten Elementar-Philosophie
    • Schopenhauer sortierte seine gesamten Handschriften und ließ sie in 23 geordneten Bänden binden, bevor er sie seinem „Apostel“ Frauenstädt anvertraute. Die ersten sechs voluminösen Bände dieser Manuskriptedition bestehen ausschließlich aus Kollegnachschriften aus seiner Studienzeit. Was von diesen Manuskriptbänden schon ediert wurde, ist allerdings nur ein winziger Teil. Von 1810 bis 1811 hatte Schopenhauer an der Universität zu Göttingen drei philosophische Collegia von Gottlob Ernst Schulze besucht. Der Wert seiner Nachschriften der Metaphysik- und Psychologievorlesungen ergibt sich zunächst allein aus der Biographie des Philosophen. Denn gerade auf Anregung Schulzes gab Schopenhauer die medizinische Fakultät zugunsten der philosophischen preis. Dank seiner Veröffentlichung ist es nun möglich, genau zu wissen, was er von der lebendigen Stimme seines Lehrers lernte. Darüber hinaus befinden sich hier aber auch die unentbehrlichen Vorkenntnisse für die Analyse der Position Schopenhauers gegenüber dem deutschen Idealismus. Denn die Positionen Kants, Fichtes und Schellings wurden ihm zuerst durch Schulze vermittelt. Diese Edition stellt also in idealer Weise die Mittel zur Verfügung für das Verständnis der Form des eigenständigen Weges, den sich Schopenhauer durch die post-kantsche Debatte zu bahnen versuchte.

      Schopenhauers Kollegnachschriften der Metaphysik- und Psychologievorlesungen von G. E. Schulze