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Elisabeth M. Kloosterhuis

    Soldatenkönigs Tafelfreuden
    Erasmusjünger als politische Reformer
    • Der Ruf nach Reformen war um 1500 angesichts der Umbruche in Kirche, Staat und Gesellschaft laut. Viele Intellektuelle sahen im Humanismus einen Wegweiser fur die Erneuerung veralteter Strukturen. Der grosse Humanist Erasmus von Rotterdam galt als Prometheus einer neuen Zeit. In seinen Werken rief er zur Mitgestaltung eines christlichen Gemeinwesens auf der Basis von Gerechtigkeit und Wohlfahrt auf. Seit den 1520er Jahren richtete Erasmus sein Augenmerk auf den Niederrhein, wo er eine grosse Anhangerschaft in einflussreichen Beamtenpositionen besass. Sie versuchten in Kurkoln und den benachbarten Herzogtumern Kleve-Mark und Julich-Berg-Ravensberg einen umfassenden territorialen Modernisierungsprozess in Gang zu setzen. Zwischen humanistischen Idealen und praktischer Notwendigkeit erneuerten sie dort die Rechts- und Verwaltungsstrukturen, die zum Teil bis 1801 Gultigkeit haben sollten. Die Arbeit analysiert diesen einzigartigen Vorgang des erasmischen Weges in den niederrheinischen Territorien, den Werdegang der Erasmusjunger, ihre personliche Freundschaft im humanistischen Geist sowie Moglichkeiten und Grenzen des Reformprozesses.

      Erasmusjünger als politische Reformer
    • Soldatenkönigs Tafelfreuden

      • 125 stránok
      • 5 hodin čítania

      Vorwort: Militärvernarrt, fromm, fleißig und vor allem geizig - Diese Eigenschaften verbindet man allgemein mit der Person des „Soldatenkönigs“ Friedrich Wilhelm I. Entsprechend galten auch seine Hofhaltung und seine Tafel als frugal. Wie auf einem Gutshof wurde im Schloss deftige, märkische Hausmannskost serviert und davon auch nur das Nötigste - soweit die Literatur. Der König liebte Schweinefleisch auf Sauerkraut und Steckrübensuppe. aber nicht ausschließlich. Die Quellen zeigen ein facettenreicheres Bild: Friedrich Wilhelm I. war ein Feinschmecker - ein „Fijnproever“, wie die Niederländer sagen! Dieser Titel hätte dem König gefallen, liebte er doch alles Holländische von Jugend an. Auf den königlichen Küchenzetteln und Einkaufslisten finden sich zahlreiche besondere Gaumenfreuden, die teilweise von weit her importiert wurden. Dabei achtete Friedrich Wilhelm auf Qualität, aber auch auf den Preis. Keiner konnte so haushalten wie er. Was der König nicht frisch bekommen konnte, ließ er selbst erzeugen. Lange bevor Friedrich II. in Sanssouci seine Orangerie erbaute, standen in Potsdam, Charlottenburg und Monbijou Gewächshäuser, welche die königliche Tafel ganzjährig mit frischem Obst, exotischen Früchten und Gemüsen versorgten. Dieses Buch räumt mit den bekannten Vorurteilen auf und zeigt, dass auch am Hof Friedrich Wilhelms I. Gaumengenüsse wie Lebenslust groß geschrieben wurden. Berlin, im Herbst 2008

      Soldatenkönigs Tafelfreuden