Wolfgang Rebitsch Knihy



Das Werk präsentiert ein facettenreiches Bild historischer Ereignisse und Personen, die in der „großen Geschichte“ oft übersehen werden. Der Fokus liegt auf dem Tiroler Unterland zwischen Jenbach und Hopfgarten. Dabei werden auch dunkle Kapitel beleuchtet: Soldaten berichten in ihren Tagebüchern von den schlimmen Erlebnissen beim gescheiterten Serbienfeldzug 1914, und betagte Unterländer erinnern sich an den Bürgerkrieg in Wörgl 1934. Die Burgen des Mittleren Unterinntales, ob verfallen oder bewohnt, sind mit zahlreichen Geschichten verknüpft; geheimnisvolle Felszeichen und Kraftplätze bleiben bis heute rätselhaft. Im Unterland existiert zudem eine erfolgreiche parallele „Heilwelt“, in der unerklärliche Phänomene nicht zu leugnen sind. Idealisten folgen den Spuren der frühen Knappen in „heimgesagten“ Bergwerken, während das Montanwerk Brixlegg auf über 550 Jahre wechselvolle Geschichte zurückblickt. Amüsante Anekdoten über frühe Wintersportler, fragwürdige Jägergeschichten aus Zimmermoos und die Ereignisse rund um den Bahnbau bereichern das Bild. Ein Bergwerksbeamter beschreibt die Lebensumstände von 1846, und 1932 versuchte man, den Tourismus in einer wirtschaftlich schwierigen Lage mit Poesie zu fördern. Das „Friedenskreuz“ auf einem ehemaligen Testgelände für eine geheime Waffe aus dem Zweiten Weltkrieg regt zum Nachdenken an.
Tirol ist in der Zwischenkriegszeit ein „Land in Waffen“. Wolfgang Rebitsch führt den Leser durch zwei Jahrzehnte, denen Soldaten und bewaffnete Verbände einen markanten militärischen Anstrich verleihen. Ist es nach Kriegsende zunächst die Tiroler Volkswehr, die dann vom Bundesheer abgelöst wird, so schieben sich schon bald die Tiroler Wehrverbände ins Blickfeld: die Heimatwehr, der Republikanische Schutzbund, der Bund Oberland und die immer stärker werdenden nationalsozialistischen Formationen. Rebitsch dokumentiert auf der Basis von Quellen, Literatur und zahlreichen Zeitzeugenberichten die spannungsgeladene Zeit zwischen den Weltkriegen und widmet sich insbesondere den Krisenjahren 1927, 1933 und 1934 und den dramatischen Ereignissen in den Märztagen 1938.