Bookbot

Anita Krätzner-Ebert

    Mauerbau und Wehrpflicht
    Verraten. Verhaftet. Vermisst
    Hinter vorgehaltener Hand
    Die Universitäten der DDR und der Mauerbau 1961
    Dimensionen des Verrats
    • Dimensionen des Verrats

      Politische Denunziation in der DDR

      Die Studie analysiert die politische Denunziation in der DDR multiperspektivisch: Sie unterscheidet deren kommunikative Spezifika im Brief, per Telefon und beim persönlichen Erscheinen auf der Dienststelle – sowie im institutionellen Kontext organisierter Spitzeltätigkeit. Sie entwickelt eine Typologie Inoffizieller Mitarbeiter der Staatssicherheit auf der Grundlage des Denunziationsgehalts der übermittelten Informationen. Ein weiterer Aspekt sind die Verratshandlungen in unterschiedlichen sozialen Kontexten – in der Familie, im Freundeskreis, am Arbeitsplatz oder unter Fremden –, die sich hinsichtlich der dabei wirkenden Loyalitäten erheblich unterscheiden. Die Frage nach den Motiven der Denunzianten ist gesellschaftlich von enormem Interesse, lässt sich anhand der Quellen aber nur sehr selten präzise beantworten. Deshalb konzentriert sich die Autorin auf die Identifikation von Argumentationstopoi der Denunzianten, die diese zur Selbstrechtfertigung nutzten.

      Dimensionen des Verrats
    • Mit dem Bau der Berliner Mauer am 13. August 1961 zementierte die DDR-Führung die Teilung Deutschlands. Die nunmehr faktisch vollständige Abschließung kam einer tiefen Zäsur im Leben der ostdeutschen Gesellschaft gleich. Nicht zuletzt für die sieben Universitäten in der DDR resultierten aus der neuen politischen Konstellation kaum zu überschätzende Konsequenzen sowohl für den Forschungs- wie auch den Lehrbetrieb. Das Buch analysiert auf der Grundlage aller dazu erreichbaren Archivdokumente Reaktionen von Universitätsangehörigen auf dieses überraschende Ereignis, legt mit der Schilderung der im Spätsommer 1961 folgenden Entwicklungen gleichsam die damaligen Handlungsspielräume von Wissenschaftlern, Studenten sowie universitären Angestellten in den Auseinandersetzungen um diesen schwerwiegenden Schritt offen und zeichnet Steuerungsmaßnahmen von Universitätsleitungen, Parteigremien und staatlichen Instanzen nach. Das hier entfaltete Bild dokumentiert damit sowohl einen Abschnitt intensiver politischer Disziplinierung und Verfolgung im Osten Deutschlands wie ebenso die Bemühungen, den Alltag im eingemauerten Staat auf eine neue Grundlage zu stellen.

      Die Universitäten der DDR und der Mauerbau 1961
    • Hinter vorgehaltener Hand

      Studien zur historischen Denunziationsforschung

      Der Denunziant wird als Unperson betrachtet, die alltäglichen Verrat übt, während Gesellschaften gleichzeitig auf eine Anzeigepflicht bei Kapitalverbrechen angewiesen sind. Die Grenzen zwischen diesen Aspekten sind oft unklar. Die Forschung zu diesem Thema stellt Fragen nach den Motiven von Denunzianten, den systemischen Bedingungen, die Denunziation begünstigen, und dem gesellschaftlichen Umgang damit. Der vorliegende Band vereint verschiedene Beiträge zur Denunziationsforschung, die das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven und Epochen beleuchten. Es wird erklärt, wie Denunziation als kommunikativer Akt eingeordnet wird, und es werden verschiedene Formen von Denunziationen sowie deren Interaktionen mit dem Staat untersucht. Zudem wird analysiert, welche Grundlagen verschiedene Systeme für Denunziation schufen und wie diese dem Verrat dienlich waren. Die behandelten Zeiträume reichen vom Vormärz über den Nationalsozialismus und die Nachkriegszeit bis zur DDR, wobei ein besonderer Fokus auf den Aktivitäten der Staatssicherheit liegt. Neben etablierten Studien werden auch neue Forschungsansätze und Perspektiven für die Denunziationsforschung aufgezeigt.

      Hinter vorgehaltener Hand
    • Verraten. Verhaftet. Vermisst

      Das Schicksal der Rostocker Studenten Lilli und Peter Gruner nach dem Mauerbau

      • 125 stránok
      • 5 hodin čítania

      „Es ist das Verdienst des vorliegenden Buches, jenseits der weltpolitischen Fragestellungen diese Zumutungen der Diktatur mit ihren schrecklichen Folgen am Beispiel Rostocker Studenten zu veranschaulichen. Anita Krätzner ist es durch eine akribische Recherche gelungen, die Schicksale zweier junger Menschen dem Vergessen zu entreißen. Auf der Grundlage der Auswertung der Stasi-Akten und von Gesprächen mit Zeitzeugen und Angehörigen gelingt der Autorin nicht nur eine minutiöse Rekonstruktion der Geschichte von jungen Menschen. Die nüchterne Beschreibung dieser Schicksale erzeugt eine geradezu beklemmende Nähe und macht damit Geschichte greifbar.“ Aus dem Vorwort von Jochen Schmidt (Direktor der Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern)

      Verraten. Verhaftet. Vermisst