Johann Jakob Herkomer (1652–1717) aus Sameister bei Roßhaupten zählt zu den bedeutendsten Vertretern des süddeutschen Barock. Als Freskomaler und in Venedig ausgebildeter Baumeister prägte er nachhaltig die Kunstentwicklung seiner schwäbischen Heimat. Zu seinen Werken gehören die Kirche und das Kloster St. Mang in Füssen, die Barockisierung der Augsburger Kirchen St. Moritz und katholisches Heilig Kreuz sowie der Entwurf für die Innsbrucker Stadtpfarrkirche St. Jakob. Anlässlich seines 300. Todestages organisierte der Historische Verein Alt Füssen in Zusammenarbeit mit dem Kunsthistoriker Ingo Seufert ein wissenschaftliches Symposium, das vom 27. bis 29. Oktober 2017 in Füssen stattfand. In 15 Vorträgen von 13 Experten wurde das breite Spektrum von Herkomers Schaffen anhand neuester Forschungsergebnisse präsentiert. Der vorliegende Band, der als Jahrbuch 2017 des Historischen Vereins erscheint, vereint alle Beiträge des Symposiums und bietet einen aktuellen Überblick über die Forschungslage zu dem als „vollkommenen Baumeister und Fresco-Maler“ gefeierten Künstler. Mit Beiträgen von namhaften Forschern, erscheint diese Publikation in Kooperation mit dem Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn (ISBN 978-3-87437-587-0).
Ingo Seufert Knihy



Die Inschriften der Stadt Freising
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Johann Jakob Herkomer
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Johann Jakob Herkomer (1652–1717), als „vollkommner Baumeister und Fresco-Mahler“ anerkannt, prägte die Architekturlandschaft Schwabens nachhaltig. Geboren in Sameister, erhielt er seine Ausbildung in Augsburg und verbrachte Jahre in Venedig, wo er für die Adelsfamilie Collalto arbeitete. Nach seiner Rückkehr 1685 errichtete er eine Kapelle, die programmatisch für sein späteres Werk steht. Ab 1701 plante er die Umstrukturierung des Magnus-Klosters in Füssen, das eine monumentale Wirkung am Lech entfaltet. Die Klosterkirche erhielt eine prächtige Marmorausstattung und Stuckdekoration, die Herkomer selbst entwarf, sowie illusionistische Fresken, die zu den frühesten in Süddeutschland zählen. Dies katapultierte ihn in die erste Reihe der schwäbischen Baumeister. Weitere bedeutende Aufträge folgten, darunter die Barockisierung der Augsburger Stiftskirchen und der Neubau der Klosterkirche St. Michael in Fultenbach. Auch kleinere Werke wie die Rundkapellen in Kempten zeugen von seiner Meisterschaft. Seine letzten Jahre verbrachte er mit der Vollendung der Füssener Klosteranlage und erlebte den Baubeginn der Stadtpfarrkirche St. Jakob in Innsbruck. Herkomers Stil, beeinflusst von der venezianischen Baukunst, wurde zum Ausgangspunkt der Füssener Schule. Besonders prägend war seine Rolle als Lehrer von Dominikus Zimmermann, dem späteren Erbauer der Wieskirche. Das Werk zielt darauf ab, Herkomers künstlerisches Schaffen umfassend darzus