Die erste wissenschaftliche Untersuchung zur Filmzensur der »Bonner Republik«. Die Kontrolle des Films ist so alt wie das Medium selbst - bereits im Kaiserreich fürchteten Politiker, Publizisten und Pädagogen die manipulative Macht, die der Film gegenüber der »Masse« zu besitzen scheint. Daran änderte sich auch nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst wenig. In Westdeutschland entstand 1949 unter dem Druck der Amerikaner die »Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft« (FSK), die bis heute alle auf die Kinoleinwand kommenden Filme kontrolliert. Zensur erschließt sich jedoch weder durch den Blick allein auf die FSK noch dient der Begriff als Kampfvokabel. Wer Filme in welcher Form zu sehen bekam, war das Ergebnis eines komplexen Zusammenwirkens von moralischen Ansprüchen, politischen Ambitionen und wirtschaftlichen Interessen. Die Analyse dieses komplexen Gefüges zeigt, wie grundlegend sich gesellschaftliche Ordnungsentwürfe und die Vorstellungen von den »Grenzen des Zeigbaren« zwischen Nachkriegszeit und Wiedervereinigung geändert haben. Doch erweist sich gerade bei der Videodebatte der achtziger Jahre, dass sich dieser Wandel nicht alleine als Liberalisierung oder Aufhebung der Normen deuten lässt.
Jürgen Kniep Knihy






Üppige Bauerngärten voller Gemüse und Blumen, von der Bauersfrau mit leichter Hand und liebevoll gepflegt – unsere Vorstellungen von dörflichen Gärten sind voller Klischees. Die Realität sah oft anders aus. Gurke, Kohl, Karotten – all das gab es vor 100 oder 200 Jahren in Oberschwaben nicht. Statt der Gurke wuchs in oberschwäbischen Gärten vielmehr die „Gogommer“, Kohl hieß im Garten und auf dem Tisch schlicht „Kraut“ und Karotten wurden als „Gelbe Rüben“ gezogen. Doch nicht nur Namen haben sich verändert, manches Gemüse wie die Gartenmelde ist auch ganz aus oberschwäbischen Gärten verschwunden. Anderes ist erst spät dazugekommen, wie zum Beispiel die Tomate im 20. Jahrhundert. Das Buch richtet den Blick auf bäuerliche Gärten in Oberschwaben jenseits der Klischees. Ausführliche Beschreibungen der Kulturgeschichte und der heutigen Verwendung von vielen Gemüsesorten zeigen die Vielfalt der dörflichen Gärten auf. Historische Gemüserezepte aus fünf Jahrhunderten sind nicht nur kulturgeschichtlich interessant, sondern laden auch neugierige (und mutige) Köchinnen und Köche zum Nachkochen ein.
„Tante-Emma-Läden“ fanden sich früher in nahezu jedem oberschwäbischen Dorf. Viele Erinnerungen verbinden sich bis heute mit diesen Geschäften, in denen die Inhaberin noch Nudeln pfundweise abwog, Gurken einzeln aus dem Fass zählte und kleinen Kunden für ein paar Pfennige Bonbons verkaufte. Viele dieser Läden schlossen in den 1970er- und 1980er-Jahren. Das Buch richtet den Blick auf den dörflichen Warenhandel in Oberschwaben von der Zeit um 1800 bis heute und zeigt, welch tiefgreifender Wandel hier stattfand - beim Warenangebot ebenso wie beim Einkaufsalltag der Kunden.
InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis Geleitwort Dr. Heiko Schmid, Landrat Geleitwort Dr. h. c. Elmar L. Kuhn, Vorsitzender der Gesellschaft Oberschwaben Jürgen Kniep Der Erste Weltkrieg als Einbruch der Moderne in Oberschwaben – Einleitung Ulrich Herbert Der Erste Weltkrieg in der deutschen Geschichte Peter Eitel Der Erste Weltkrieg in Oberschwaben – ein Überblick Markus Fiederer Der Krieg als „Geschenk an die Jugend“. Die Sigmaringer katholische Volksschule im Ersten Weltkrieg Stefan Feucht „Wir denken viel an die Heimat in diesen Tagen“. Kriegserfahrungen am nördlichen Bodensee Edwin Ernst Weber Der Truppenübungsplatz und das Lager Heuberg im Ersten Weltkrieg Frank Brunecker Kriegsbewirtschaftung und Rüstungsproduktion in Biberach 1914 bis 1918 Anmerkungen Abbildungsverzeichnis Ortsregister Personen- und Unternehmensregister Autorenverzeichnis
Von Trümmerfrauen und Care-Paket bis Nierentisch und Petticoat - die Zeit von Wiederaufbau und Wirtschaftswunder weckt viele Erinnerungen. Diese Epoche nach 1945 prägt Bayern bis heute. Das gilt für den Wiederaufbau und das neue Bauen in den Städten ebenso wie für die Architektur von Kaufhäusern, Kinos und Kirchen. Die Landesausstellung 2009 macht diese Zeit des Aufbruchs lebendig: von den Entbehrungen der Nachkriegszeit bis zum Wohlstand der 60er-Jahre. Die Begleitbände - Bildband und Aufsatzband - beschreiben Politik und Wirtschaft, Alltagskultur und Kunstschaffen, Wandel und Fortschritt in der Nachkriegszeit anschaulich am Beispiel Bayerns.
Von Trümmerfrauen und Care-Paket bis Nierentisch und Petticoat - die Zeit von Wiederaufbau und Wirtschaftswunder weckt viele Erinnerungen. Diese Epoche nach 1945 prägt Bayern bis heute. Das gilt für den Wiederaufbau und das neue Bauen in den Städten ebenso wie für die Architektur von Kaufhäusern, Kinos und Kirchen. Die Landesausstellung 2009 macht diese Zeit des Aufbruchs lebendig: von den Entbehrungen der Nachkriegszeit bis zum Wohlstand der 60er-Jahre.